Vorschau GT-World-Cup Macao: Das große Finale

Beim GT-Rennen im Rahmen des Macao-Grand-Prix winken in diesem Jahr offizielle Titel der FIA: Heißes Duell Mercedes gegen Audi, oder gibt es Überraschungen?

(Motorsport-Total.com) - Das GT-Rennen auf dem Guia-Circuit in Macao war schon in den vergangenen Jahren einer der Höhepunkte der GT3-Saison, doch 2015 ist der Sieg dort noch mehr wert, denn die Veranstaltung wurde vom Automobil-Weltverband geadelt und trägt offiziell den Titel "FIA GT-World-Cup". Doch nicht in erster Linie die Aussicht auf diesen Titel lockt am kommenden Wochenende 22 Piloten auf dem 6,2 Kilometer langen Stadtkurs, vielmehr erliegen die Fahrer dem Ruf der "Faszination Macao".

Titel-Bild zur News: Start

22 Piloten kämpfen in Macao um den Weltpokal des GT3-Sports Zoom

"Macao ist einfach einzigartig", sagt Vorjahressieger Maro Engel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Die ganze Stadt lebt den Grand Prix, die Strecke ist der Wahnsinn und der Wettbewerb ist extrem hoch. In Macao will jeder gewinnen. Das ist eine der Strecken, die Mythos sind. Ich glaube, ich würde hier auch in einer Seifenkiste fahren wollen."

Doch in Seifenkisten geht des Feld der 22 Piloten (zur Starterliste) am Wochenende nicht an den Start. Vielmehr werden GT3-Boliden von sieben verschiedenen Herstellern um den einzigartigen Startkurs in der früheren portugiesischen Kolonie fahren. Die Rolle des Favoriten liegt dabei zunächst einmal bei Mercedes, nachdem Engel und Teamkollege Renger van der Zande im vergangenen Jahr ein Doppelerfolg in Macao gelungen war.

Mercedes und Engel wollen den Titel verteidigen

"Natürlich wollen wir gerne diesen Titel verteidigen und gewinnen", sagt Engel. "Gleichzeitig wissen wir, dass der Wettbewerb wieder extrem stark sein wird. Daher ist der Fokus darauf gerichtet, das Maximum aus unserem Paket herauszuholen." Dieses Paket ist bei Mercedes der bewährte SLS AMG GT3.

Maro Engel

Maro Engel triumphierte im vergangenen Jahr in Macao Zoom

Audi hingegen schickt mit dem R8 LMS seine neueste GT3-Waffe in die Schlacht. Eingesetzt von den starken Teams WRT und Phoenix und pilotiert von Macao-Spezialist Edoardo Mortara und Rene Rast, der den verletzten Laurens Vanthoor ersetzt, sind die Autos mit den vier Ringen ebenfalls heiße Kandidaten auf einen Macao-Sieg. DTM-Pilot Mortara gewann das GT-Rennen in Macao in den vergangenen vier Jahren dreimal und will sich in dieser Saison für die Niederlage aus dem Vorjahr revanchieren.

Nicht zu unterschätzen ist jedoch die Konkurrenz von der britischen Insel. Der McLaren 650S GT3 hat in dieser Saison mehrmals bewiesen, dass er eines der schnellsten GT3-Autos ist. Und auch die Werkfahrer Kevin Estre, Alvaro Parente sowie Lokalmatador Andre Couto haben schon hinlänglich gezeigt, wie schnell sie ein GT-Auto bewegen können. Aston Martin schickt mit den WEC-Piloten Stefan Mücke und Darryl O'Young ebenfalls hochkarätige Fahrer nach Macao.

Le-Mans-Sieger Earl Bamber ist Porsche-Speerspitze

Der prominenteste Teilnehmer sitzt in diesem Jahr aber in einem Porsche. Le-Mans-Sieger Earl Bamber geht mit einem 911 GT3 R an den Start. Auch der Neuseeländer weiß schon, wie man auf dem Guia-Circuit gewinnt. 2013 siegte Bamber im Rennen des Porsche-Markenpokals und rang dabei Sebastien Loeb nieder. Nun will der Neuseeländer einen Sieg im großen GT-Rennen folgen lassen. Lediglich Bentley und Ferrari, die nicht als Hersteller eingeschrieben sind, verzichten auf große Namen und geben ihre Autos asiatischen Fahrern an die Hand.

Audi R8 LMS

Audi schickt in Macao den neuen R8 LMS ins Rennen Zoom

Als Bühne für das große Finale des GT3-Sports dient der legendäre Guia-Circuit, der für Maro Engel wegen seiner einzigartigen Charakteristik "unglaublich" ist. "Dort gibt es ultraschnelle Kurven im ersten Sektor, wie die Mandarin mit über 250 km/h. Dann hast du den zweiten Sektor über den Berg, was einer Art Tunnel mit Betonwänden rechts und links ist. Und dann gibt es mit der Melco-Haarnadel die wohl langsamste Kurve im Motorsport überhaupt", schwärmt der Deutsche.

Das Rennwochenende in Macao zieht sich wie üblich über vier Tage hin, und erfordert von den Fans in Mitteleuropa Frühaufsteherqualitäten. Nach zwei Freien Trainings findet am Freitag ein 30-minütiges Qualifying statt, welches über die Startaufstellung für das Qualifikationsrennen am Samstag entscheidet. Dort werden dann die Startplätze für das Hauptrennen am Sonntag herausgefahren, welches über 18 Runden führt. Das Qualifying und die beiden Rennen sind im Livestream auf der offiziellen Internetseite www.fiagtworldcup.com zu sehen.

Zeitplan GT-World-Cup Macao:

Donnerstag, 19. November:
05:30 Uhr: Erstes Freies Training

Freitag, 20. November:
03:40 Uhr: Zweites Freies Training
07:55 Uhr: Qualifying (live)

Samstag, 21. November:
05:15 Uhr: Qualifikationsrennen über 12 Runden (live)

Sonntag, 22. November:
05:55 Uhr: Hauptrennen über 18 Runden (live)

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