• 24.05.2009 17:41

Audi: Ultimativen Härtetest bestanden

Audi holte beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring unerwartet den zweiten Gesamtrang - Alle vier neuen R8 LMS sahen die Zielflagge

(Motorsport-Total.com) - Bevor die Reise in die Eifel ging, war man sich bei Audi noch etwas unsicher, ob der nagelneue GT3-Sportwagen R8 LMS der Herausforderung eines 24-Stunden-Rennens bereits gewachsen ist. Schließlich wartete am Nürburgring der ultimative Härtetest. Doch es lief besser als erhofft für die Ingolstädter: Alle vier gestarteten R8 LMS kamen ins Ziel und Christian Abt, Jean-François Hemroulle, Pierre Kaffer und Lucas Luhr vom Team Abt Sportsline erzielten einen unerwarteten zweiten Gesamtrang.

Titel-Bild zur News: Christian Abt, Lucas Luhr

Feiern bei Audi: Platz zwei war mehr, als die Ingolstädter erwartet haben

Damit sicherten sie auch den Premierensieg in der GT3-Klasse. "Für den Audi R8 LMS war dieses Rennen ein letzter Test unter extremen Bedingungen auf der längsten Rennstrecke der Welt", erklärte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Wir konnten zeigen, dass unser neuer GT3-Sportwagen für den Kundensport absolut konkurrenzfähig ist. Und der Audi R8 LMS mit der Startnummer 97 lief trotz des unheimlich hohen Tempos völlig problemlos."#w1#

Bis wenige Stunden vor dem Ziel lag am Nürburgring sogar eine Sensation in der Luft: Marc Basseng, Mike Rockenfeller und Frank Stippler führten mit dem Audi R8 LMS #99 des Phoenix-Teams fast 17 Stunden lang, ehe das Fahrzeug um 11:21 Uhr im Streckenabschnitt "Karussell" mit einem Defekt an der Kraftübertragung stehenblieb. Nach dem Wechsel des Radträgers und der Antriebswelle hinten rechts konnten die drei Deutschen das Rennen mit sechs Runden Rückstand fortsetzen und sich am Ende noch Platz fünf erkämpfen.

Als Zwölfte kamen Frank Biela, Marcel Fässler, Emanuele Pirro und Hans-Joachim Stuck (#98/Phoenix) ins Ziel. Eine Stop-and-Go-Strafe kostete die Routiniers gleich in der Anfangsphase drei Minuten. In der Nacht musste ein leckgeschlagener Kühler der Servolenkung getauscht werden, was rund 30 Minuten dauerte. Am Sonntagmittag lag die Startnummer 98 schon wieder in der Top Sechs, bevor ein Wechsel des Getriebes notwendig wurde.

"Es hat bei uns wirklich niemand damit gerechnet, dass wir hier auf Anhieb ein Podiumsergebnis erzielen würden." Lucas Luhr

Besonders viel Pech hatten Mattias Ekström, Timo Scheider und Marco Werner (#100/Abt Sportsline). Ihr Fahrzeug wurde am Start am Heck getroffen. Dabei wurde das rechte Auspuffendrohr zerquetscht. Kurz danach ging der Motor aus. Nach einer intensiven Fehlersuche entdeckten die Mechaniker einen defekten Stecker, der für einen Kurzschluss und eine Überlastung des CAN-bus-Bordnetzes sorgte.

Vom 166. Platz arbeiteten sich Ekström, Scheider und Werner noch auf Rang 23 nach vorne, obwohl sie in der Nacht wegen eines Problems an der Kraftstoffzufuhr ein zweites Mal auf der Nordschleife liegen blieben und später noch ein Teil der rechten Hinterradaufhängung fixiert werden musste.


Fotos: 24-Stunden-Rennen am Nürburgring


"Wir werden die Probleme, die an den drei anderen Fahrzeugen aufgetreten sind, analysieren und die Erkenntnisse in die finale Version des R8 LMS einfließen lassen, die ab Herbst dieses Jahres an Kunden ausgeliefert wird", so Wolfgang Ullrich. "Wir wissen nun, dass wir eine sehr gute Basis haben."

"Wir wissen nun, dass wir eine sehr gute Basis haben." Wolfgang Ullrich

"Es hat bei uns wirklich niemand damit gerechnet, dass wir hier auf Anhieb ein Podiumsergebnis erzielen würden", erklärte Audi-Werksfahrer Lucas Luhr nach der Zieldurchfahrt. "Ein neues Auto beim ersten Einsatz beim 24-Stunden-Rennen aufs Podium zu bringen, ist eine Leistung, vor der man ganz einfach den Hut ziehen muss."