Wickens: Überraschende Ähnlichkeiten bei IndyCar und DTM

Nach seinem IndyCar-Test ist Robert Wickens erstaunt darüber, wie wenig er sich im Vergleich zu seinem gewohnten DTM-Auto umstellen musste

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Robert Wickens in dieser Woche in Sebring zum ersten Mal ein IndyCar-Auto getestet hat, ist der DTM-Pilot erstaunt darüber, wie wenig er sich im Vergleich zu seinem gewohnten DTM-Boliden umstellen musste. "Es ist überraschend, welche Ähnlichkeiten es gibt. Vor allem wenn man bedenkt, wie unterschiedlich die Basiskonzepte beider Autos sind", so der Kanadier nach dem Test gegenüber 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Robert Wickens

Robert Wickens fühlte sich im IndyCar auf Anhieb fast wie zu Hause Zoom

"Das Leistungsgewicht ist ähnlich, aber ich hatte vom IndyCar etwas mehr Punch erwartet", berichtet Wickens nach dem Test. Zwar sei die Spitzenleistung des Honda-IndyCar-Motors beeindruckend, allerdings hatte Wickens mit mehr Drehmoment und einer heikleren Traktion gerechnet.

Auch in einem anderen Punkt war der Dallara-Honda seinem Mercedes aus der DTM recht ähnlich. "Die Bremspunkte waren ungefähr da, wo ich auch mit einem DTM-Auto angebremst hätte", sagt Wickens. Das überrascht auf den ersten Blick, denn ein IndyCar-Auto ist mit einem Basisgewicht von 714 Kilogramm gut 400 Kilogramm leichter als ein DTM-Bolide. Doch diesen Gewichtsunterschied kompensiere die Aerodynamik eines DTM-Autos. "Viele Leute unterschätzen, wie viel Abtrieb ein DTM-Auto hat", so Wickens.

Generell fiel Wickens die Umstellung aufs Formelauto nach fünf Jahren in der DTM leichter als erwartet. "Ich habe immer noch mehr Erfahrung im Formelauto als im Tourenwagen", verweist der 27-Jährige auf seine Zeit in den Nachwuchsklassen. "Daher ist mir die Umstellung nicht schwer gefallen. Bei der Sitzanpassung war ungewohnt, dass mein Hintern tiefer als meine Füße war, aber sobald ich aus der Box gefahren bin, hat es sich natürlich angefühlt."


Fotos: IndyCar-Test in Sebring


Wickens' Test im Boliden des Teams Schmidt-Peterson hatte sein Landsmann und guter Freund James Hinchcliffe arrangiert. Im Gegenzug darf der IndyCar-Pilot in diesem Monat Wickens' DTM-Mercedes ausprobieren.