Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Wer schnappt sich das zweite Schmidt-Cockpit?
Cockpit-Poker: Conor Daly, James Jakes, aber auch Simona de Silvestro gelten als aussichtsreiche Kandidaten für den zweiten Schmidt-Honda
(Motorsport-Total.com) - Conor Daly? James Jakes? Oder gar eine handefste Überraschung? Zum Beispiel in der Person von Simona de Silvestro? Kein Zweifel: Unter den noch offenen IndyCar-Cockpits für die Saison 2015 ist der zweite Schmidt-Honda mit der Startnummer 7 das vielleicht attraktivste Auto. Nachdem der Russe Michail Aljoschin aus politisch-finanziellen Gründen nicht mehr fahren wird, sucht Teambesitzer Sam Schmidt nach einem Nachfolger. Und lässt sich dabei Zeit. Viel Zeit.
© IndyCar
US-Youngster Conor Daly durfte in Sebring den Schmidt-Honda testen Zoom
In Sebring bekam Conor Daly eine Testchance, vergangene Woche im neuen Nola Motorsports Park nahe New Orleans durfte James Jakes fahren. Daly wäre ein IndyCar-Newcomer mit US-Stallgeruch. Rückkehrer Jakes, der zwei Jahre lang bei Dale Coyne und zuletzt 2013 im Rahal-Team fuhr, wäre einer, der über Erfahrung von 50 IndyCar-Rennen verfügt. Der 27-jährige Brite schaffte 2013 in Detroit als Zweiter sogar einmal den Sprung auf ein IndyCar-Podium.
Keine leichte Entscheidung für das Schmidt-Team. Der 23-jährige Daly ist dabei in der Schmidt-Mannschaft alles andere als ein Unbekannter. 2011, damals in Diensten von Sam Schmidt, führte er nach drei Saisonrennen und einem Sieg in Long Beach die IndyLights-Serie an, bevor er sich in Richtung Europa verabschiedete. "Sam weiß, was ich kann", gab sich Daly gegenüber 'Motorsport.com' selbstbewusst. "Wir blieben immer in Kontakt." Die Testchance in Sebring war eine fast logische Folge.
"Für mich war dies der wichtigste Test meines Lebens und mein bisher größter Tag in einem Rennwagen", sagte der US-Boy. Seine Bewerbungsfahrt sieht er durchwegs positiv: "Ich habe keine Fehler gemacht, war schnell und habe das getan, was das Team von mir erwartet hat. Ich habe alles erledigt, für mich war dies eine große Sache. Klar war es nur ein Testtag, aber so etwas bringt dich näher an das Spiel heran."
Jakes oder doch de Silvestro?
Auch beim potenziellen Teamkollegen James Hinchcliffe hinterlies er einen guten Eindruck: "Er hat ein Statement dafür abgegeben, dass er in ein IndyCar-Cockpit gehört", sagte der Kanadier. "Ich habe von ihm als Fahrer immer viel gehalten und beim Test hat er mich beeindruckt." Marco Andretti sei, so Hinchcliffe, "genau der gleichen Meinung. Wir glauben beide an Conor und sehen ihn fast als einen kleinen Bruder an. Wir waren auch beide in der schwierigen Situation, uns aus der IndyLights-Serie bei den IndyCars zu etablieren."
Befindet sich Daly also in einer guten Ausgansposition? Scheinbar ja, zumindest, was die Unterstützung im Fahrerfeld betrifft. Doch da wäre ja noch das so wichtige Thema Finanzen, was durch seine Sponsoren zumindest in der Vergangenheit ein Vorteil für den Briten Jakes darstellte. Der sagt, ebenfalls sehr selbsbewusst: "Mir geht es nicht um die Entscheidung, ob ich zurückkomme. Ich wollte immer hier fahren." Vielleicht im Schmidt-Team?
Oder gibt es noch eine dritte Option? Eine, die quasi aus dem Off heraus käme. Dem Vernehmen nach ist das Schmidt-Team eine Mannschaft, mit der auch Simona de Silvestro spricht. Die Schweizerin will zurück zu den IndyCars und sagte gegenüber 'Racer': "Die Dinge gehen in die richtige Richtung, aber sicher ist noch nichts. Wir arbeiten am Thema Sponsoren, um alles umsetzen zu können. Das ist derzeit unser Fokus und es gibt eine Menge Gespräche."
Für die IndyCar-Szene als Ganzes wäre de Silvestro sicherlich eine sehr populäre Fahrerwahl, was allerdings auch für US-Boy Daly gilt. Oder macht am Ende, wie so oft, der Faktor Geld den entscheidenden Unterschied? De Silvestro gibt sich jedenfalls hartnäckig: "Ich will mich bei den IndyCars wieder etablieren. Dort liegt meine Zukunft. Es gibt noch ein paar freie Cockpits und ich arbeite daran, das ich mich in die bestmögliche Ausgangsposition bringe."
