• 13.03.2008 23:01

  • von Pete Fink

Tracy steht im Smoking auf dem Bahnsteig

Paul Tracy hat ein Problem, ein Top-Cockpit ist nicht frei, Lückenbüßer will er nicht spielen, in Rente gehen auch nicht - der Kanadier will fahren

(Motorsport-Total.com) - Paul Tracy könnte eines der indirekten Opfer der Wiedervereinigung werden, denn dem populären Kanadier läuft die Zeit davon. Er hat einen langfristigen Vertrag mit Gerald Forsythe, doch der will mit seinem Team nicht an der IndyCar-Serie teilnehmen. Nächste Woche sind die ersten Tests für die ChampCar-Wechsler und der 39-Jährige steht wenige Tage vorher ohne Cockpit da.

Titel-Bild zur News: Paul Tracy

Startet die wiedervereinte IndyCar-Saison ohne einen ihrer größten Stars?

"Eines Tages bin ich aufgewacht und habe realisiert, dass dies mein Karriereende bedeuten kann", erzählte Tracy nun gegenüber 'SpeedTV'. "Ich fühle mich wie ein Junge, der sich einen Smoking gekauft hat, eine Limousine gemietet hat, seine Schuhe poliert hat und dann plötzlich feststellt, dass er keine Verabredung hat."#w1#

In der Tat ist dies eine extrem ungute Situation, denn der Name Tracy würde die IRL durchaus schmücken - ob man den kantigen Kanadier nun mag oder nicht. Es wäre seine 18. Saison bei den IndyCars und ausgerechnet dann, wenn die Wiedervereinigung Realität wird, soll alles zu Ende sein?

Tracy befürchtet genau dieses: "Ich freue mich wahnsinnig über die Wiedervereinigung und dass der Sport jetzt wieder in die richtige Richtung geht und seine Fans zurückgewinnt. Aber für mich ist es, als würde ich am Bahnsteig stehen, den Zug abfahren sehen und jeder winkt mir zum Abschied zu."

Denn als Lückenbüßer will er nicht antreten. "Die Cockpits, die noch zu haben sind, sind für Feldauffüller und Bezahlfahrer", wettert der Altstar. "Mit dem was ich der Serie bringen kann, kann man nicht von mir erwarten, dass ich für ein Cockpit bezahle."

Er sieht sich durchaus noch in der Lage, "ein paar Jahre zu fahren und mitzuhelfen, dass die IndyCars sich wieder etablieren. Speziell in Toronto." Das ist seine Heimatstadt und wann ein Tracy seine Karriere beendet, will er selber entscheiden. "Der Sport wirft normalerweise seine Stars hinaus, ob sie wollen, oder nicht. Aber schaut doch einmal zur NASCAR. Leute wie Dale Jarrett, Terry Labonte oder Mark Martin beenden ihre Karrieren so, wie sie wollen."