• 07.03.2013 23:24

  • von Pete Fink

Rahal und sein Texas-Makel

Graham Rahal über seine Rückkehr zum Team von Vater Bobby, seine Ganassi-Jahre und dieses ominöse Texas-Rennen 2012, das ihm noch hinterher hängt

(Motorsport-Total.com) - Kaum zu glauben, aber wahr: Sechs IndyCar-Jahre hat Graham Rahal bereits auf seinem Buckel, aber erst einen einzigen Sieg: Im April 2008 gewann er in den Straßen von St. Petersburg, wo am 24. März 2013 auch die neue IndyCar-Saison eröffnet wird. Dabei fuhr der 24-Jährige in den vergangenen Jahren für große IndyCar-Namen: 2007 bis 2009 für Newman/Haas und 2011 und 2012 für das Farmteam von Chip Ganassi. Doch das Experiment, sich im B-Team von Ganassi für höhere Aufgaben zu empfehlen, scheiterte.

Titel-Bild zur News: Graham Rahal, Bobby Rahal

Wiedervereint: Graham Rahal und sein berühmter Vater Bobby Zoom

"Das ist eine lange Geschichte, aber die Zeichen standen in der letzten Saison schon früh auf Abschied", erzählte Rahal, der ab sofort für das IndyCar-Team seines Vaters Bobby Rahal ins Lenkrad greifen wird. Die Abwärtstendenz bei Ganassi spiegeln auch die nackten Zahlen wider: Fuhr Rahal 2011 noch dreimal auf ein IndyCar-Podium, so sticht 2012 nur das Texas-Rennen heraus, das er nach einem Fahrfehler in den Schlussrunden noch gegen Justin Wilson (Coyne-Honda) verlor.

"Ich bin in meinem Leben noch nie so hart gefahren wie damals", erinnert sich Rahal. "Ich habe sowieso schon unglaublich kämpfen müssen, um überhaupt in dieser Position zu sein. Und natürlich hätte ich dieses Rennen gerne gewonnen. Alleine schon um diesen zweiten Sieg eingefahren zu haben und diesen Makel los zu werden. Denn jetzt muss ich wohl Fragen über dieses Texas-Rennen so lange beantworten, bis es das nächste Mal geklappt hat."

Es sei dahin gestellt, ob dieser verpasste Sieg nun ausschlaggebend für die endgültige Ganassi-Kündigung war oder nicht. Tatsache ist, dass Rahal auch für die Zukunft keine Brücken zerstören will. "Meine Ganassi-Jahre werden für meine weitere Karriere gut sein", glaubt er. "Und wer weiß? Vielleicht fahre ich irgendwann in Zukunft einmal wieder dort, denn ich plane durchaus, noch viele Jahre bei den IndyCars zu verbringen."

Graham Rahal

April 2008: Graham Rahal siegt in den Straßen von St. Petersburg Zoom

Zunächst bei Rahal/Letterman/Lanigan Racing, die im Vergleich zu 2012 aufgerüstet haben. Damals war noch Takuma Sato als Alleinunterhalter unterwegs, nun bekommt die neue Speerspitze Rahal Unterstützung von James Jakes und bei ausgewählten Rennen von Mike Conway in einem dritten Rahal-Honda. "Ich weiß, wie viel privates Geld mein Vater, Dave und Mike (Letterman und Lanigan; Anm. d. Red.) in den vergangenen Monaten in dieses Team gesteckt haben", verrät Rahal.

Der Erfolgsdruck ist also groß. "Wir alle fühlen diesen Druck. Und sei es nur als Teambesitzer, damit uns finanziell nichts limitiert, was uns vom Erfolg abhalten kann. Aber wer von uns soll deswegen den größeren Druck verspüren? Im Prinzip haben wir alle die gleichen Ziele. Wir wollen gewinnen und genau darauf liegt unser ganzer Fokus." So wie damals in St. Petersburg 2008 - vor mittlerweile fünf Jahren.