Power bestimmt den Mid-Ohio-Auftakt

Penske-Pilot Will Power holt sich auf dem Mid-Ohio Sports Car Course die erste Bestzeit des IndyCar-Wochenendes - Neuerung beim Push-To-Pass-System

(Motorsport-Total.com) - Will Power (Penske-Chevrolet) erwischte den besten Auftakt ins IndyCar-Wochenende auf dem Mid-Ohio Sports Car Course. Im ersten Freien Training zum Honda Indy 200, dem zwölften von 15 Saisonläufen, holte sich der Australier die Bestzeit. Power benötigte für seine schnellste Runde 1:06.863 Minuten und ließ seinen schärfsten Verfolger - Vorjahressieger Scott Dixon im Ganassi-Honda - um 0,158 Sekunden hinter sich.

Titel-Bild zur News: Will Power

Will Power fuhr im ersten Freien Training in Mid-Ohio die Bestzeit

"Wir hatten hier schon bei den Testfahrten ein gutes Auto, aber heute präsentierte sich die Strecke ganz anders", so Power nach der 90-minütigen Session, die unmittelbar im Anschluss an das Qualifying der American-Le-Mans-Series (ALMS) über die Bühne ging. "Es fiel sehr schwer, eine Balance zu finden", klagte der Trainingsschnellste in Diensten des Penske-Teams. Da sich das Griplevel auf dem 3,634 Kilometer langen Kurs in Lexington speziell zu Beginn nicht zur Zufriedenheit der IndyCar-Piloten präsentierte, sah die Auftaktsession zunächst wenig Fahrbetrieb.

Zudem verhinderten drei Rote Flaggen einen reibungslosen Ablauf. Unterm Strich holte sich Marco Andretti Rang drei hinter Power und Dixon. Andretti war damit mit Abstand bestplatzierter Pilot aus dem Team seines Vaters Michael Andretti und erwischte einen guten Start ins Wochenende. Seine Teamkollegen Ryan Hunter-Reay (16.) und James Hinchcliffe (17.) landeten genauso außerhalb der Top 10 wie Helio Castroneves (Penske-Chevrolet; 14.), der Tabellenführer Hunter-Reay in der Punktewertung am dichtesten auf den Fersen ist.

Honda-Übermacht in den Top 10

Im Gegensatz dazu fuhren sich Rookie Simon Pagenaud (Schmidt-Honda; 4.) und Graham Rahal (Ganassi-Honda; 5.) in die Top 5 des ersten Freien Trainings. Rahal sieht sich nach seinem angekündigten Abschied aus dem Ganassi-B-Team nach einem neuen Arbeitgeber für die Saison 2013 um. Im zweiten Boliden des Teams schaffte Giorgio Pantano als Ersatz für Charlie Kimball nur Platz 23. Kimball hatte sich wenige Tage vor dem Mid-Ohio-Wochenende bei einem Testunfall an gleicher Stelle einen gebrochenen Finger zugezogen und hofft, am letzten August-Wochenende in Sonoma wieder im Ganassi-Honda Platz nehmen zu können.

Nach 90 Minuten fanden sich in Person von Will Power und Marco Andretti nur zwei Chevy-Piloten unter den ersten Zehn der Zeitenliste wieder. Die zweite Hälfte der Top 10 wurde ausschließlich von Honda-Piloten gestellt: James Jakes (Coyne; 6.), Josef Newgarden (Fisher; 7.), Alex Tagliani (Herta; 8.), Dario Franchitti (Ganassi; 9.) und Mike Conway (Foyt; 10.). Dragon-Pilot Sebastien Bourdais war als Elfter drittschnellster Vertreter der Chevy-Fraktion. Rubens Barrichello (KV-Chevrolet) reihte sich auf Rang 20 ein.


Fotos: IndyCars in Mid-Ohio


Zwei Kanadier auf Abwegen

Alex Tagliani (Herta-Honda) sorgte nach 40 Minuten für die erste Unterbrechung mit der Roten Flagge. Der Kanadier zeigte in der abfallenden Rechtskurve Turn 9 einen Dreher, konnte eine Beschädigung seines dunkelblauen Boliden aber vermeiden. Wenig später geriet auch Taglianis Landsmann James Hinchcliffe (Andretti-Chevrolet) an derselben Stelle in Schwierigkeiten und brachte die nächste Rote Flagge hervor.

Die von Firestone an diesem Wochenende mitgebrachten Reifen weisen auf der rechten Fahrzeugseite eine härtere Mischung als auf der linken auf, was speziell die beiden Kanadier auf dem falschen Fuß erwischte. Zudem präsentierte sich der Randstein auf der Innenseite von Turn 9 sowohl im Falle von Tagliani als auch bei Hinchcliffes Dreher als extrem rutschig.


Erstes Freies Training in Mid-Ohio

Simona de Silvestro (HVM-Lotus; 24.) sorgte gut zehn Minuten vor Ablauf der Zeit für die dritte und letzte Rote Flagge, als ihr Bolide ohne Vortrieb auf der Strecke ausrollte. Als Vorletzte der Zeitenliste hatte die Schweizerin mit dem einzigen Auto mit Lotus-Power im Feld einen Rückstand von 1,5 Sekunden auf die Spitze.

Push-To-Pass greift ab sofort mit Verzögerung

Eine Neuerung gibt es an diesem Wochenende beim Push-To-Pass-System. Ab sofort setzt der Extra-Boost erst mit einer Verzögerung von fünf Sekunden ein. "Ziel der Maßnahme ist, zu verhindern, dass das System zum Verteidigen der eigenen Position herangezogen wird", erklärt Trevor Knowles, als Entwicklungschef für die IndyCar-Motoren verantwortlich, und stellt die Herausforderung im Hinblick auf ein Überholmanöver heraus: "Die Fahrer müssen ab sofort vorausplanen."