• 10.12.2008 13:03

  • von David Pergler

IRL-Teams wollen Entlassungen vermeiden

Während in der NASCAR 700 Leute ihren Hut nehmen mussten, versucht die IndyCar zunächst ohne Stellenstreichungen weiter zu wirtschaften

(Motorsport-Total.com) - In Detroit wackeln die Wände, in der NASCAR müssen Teams ihr Personal entlassen, in der Formel 1 hat Honda in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Koffer gepackt und auch vor der IndyCar macht die weltweite Finanzkrise nicht halt. In der höchsten US-Formel-Serie muss man nun ebenfalls den Gürtel enger schnallen, doch nach versuchen die Rennställe, ohne Entlassungen durch das Leben zu kommen.

Titel-Bild zur News: Start Detroit

Die IndyCar kämpft trotzig gegen die anhaltende Finanzkrise an

Vor fast einem Jahr sah die Welt noch rosarot aus - IndyCar und ChampCar vereinigten sich nach langen Jahren der Trennung und eine goldene Zukunft schien eingeläutet, doch nun bedroht Terror in der Wirtschaft das junge Glück. Die IndyCar-Serie hat noch keinen Namens-Sponsor und einige Teams sind in Sachen Sponsoren ziemlich am Schwimmen, doch auf die Belegschaft habe dies nur wenig Auswirkungen, versichern die Teambosse.#w1#

Wie das funktionieren soll, erklärt Mike Hull von Ganassi: "Vor einigen Jahren haben wir untersucht, wie wir den Rennsport effizienter gestalten könnten. Ich würde sagen, dass wir die Belegschaft um zehn Prozent verkleinert haben. Hätten wir 100 Angestellte, haben wir das Team auf 90 heruntergefahren. Meistens haben wir aber nur die Aufgaben neu sortiert."

Temporär stabiler Zustand in der IndyCar

Viele Teams setzen auf saisonale Arbeiter, welche dann zumindest im Winter nicht auf der Abrechnung auftauchen. Doch ganz ohne Entlassungen geht es aber nicht. Vision musste drei Stellen seiner etwa 40-köpfigen Mannschaft streichen, Dreyer and Reinbold sieben.

Teamchef Dennis Reinbold betont aber, diese zu Saisonbeginn 2009 wieder neu besetzen zu wollen. HVM musste einem seiner Truck-Fahrer kündigen, auch Conquest musste bei einigen Mitarbeitern den Rotstift ansetzen, "aus fachlichen Gründen", wie Teambesitzer Eric Bachelart erklärt.

Es geht aber auch umgekehrt: KV hat sogar vier neue Teammitglieder an Bord geholt, das Team A.J. Foyt hat einen neuen Chefmechaniker verpflichtet und auch Dale Coyne hat sich personell verstärkt. Doch das muss nichts heißen. Nach wie vor hängen große Fragezeichen über der Zukunft des KV-Teams. Sollte der Rennstall aufgeben müssen, droht vielen Mitarbeitern die Entlassung.

Nach wie vor hängen auch dunkle Wolken über Rahal Letterman, wo man noch keinen Hauptsponsor auftreiben konnte, aber seine Beschäftigten vorerst an Bord behält. Sollte sich kein großer Geldgeber finden lassen können, droht auch hier Ungemach. Insgesamt steht man damit im Vergleich zur NASCAR aber noch ganz gut da, wo seit Saisonende bereits etwa 700 Leute den Hut nehmen mussten. Einen Großteil an diesem Massenexodus an Arbeitspersonal nimmt die Teamfusion von DEI und Ganassi ein.