Deutlicher Buemi-Sieg: Renault e.dams schon uneinholbar?

Renault e.dams hat mit dem Sieg von Sebastien Buemi ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz geschickt: Die Franzosen haben nach zwei Rennen ein dickes Polster

(Motorsport-Total.com) - Auch von kleineren Rückschlägen lässt sich Sebastien Buemi nicht aus der Ruhe bringen. Der Schweizer musste wegen eines untergewichtigen Feuerlöschers fünf Startplätze zurück, konnte den zweiten Saisonlauf der Formel E in Marrakesch aber dennoch souverän für sich entscheiden. Von Startplatz sieben aus fuhr Buemi gleichzeitig effizient und angriffslustig an seinen Gegnern vorbei und konnte sich mit seiner Fahrweise im Schlussspurt den entscheidenden Vorteil holen.

Titel-Bild zur News: Sebastien Buemi

Erfolgsverwöhnt: Sebastien Buemi küsst den Pokal für den Sieger Zoom

"Wir wissen, dass wir ein effizientes Auto haben, und das mussten wir nutzen, nachdem wir von weiter hinten als gewünscht starten mussten", erklärt Buemi den Schlüssel zum Sieg von Marokko. Zwar habe er in der ersten Runde ein wenig zu viel Energie verbraucht (ohne Nutzen in Sachen Position daraus ziehen zu können), "aber danach konnten wir sparen, damit wir später stark sein und pushen konnten, wenn es nötig war", so der Renault-e.dams-Pilot.

"Ich konnte alles aus dem Auto herausholen, und das zeigt, dass das Team sehr gut arbeitet", meint der Schweizer weiter, der von einem "sehr positiven Start in die Saison" spricht. Schon nach zwei Saisonläufen haben er und sein Team Renault e.dams einen guten Vorsprung in der Gesamtwertung aufgebaut. Mit 50 Zählern liegt Buemi bereits deutlich vor Verfolger Lucas di Grassi (28), Renault hält mit 74 Punkten Abt und Mahindra (je 36) in Schach.


Formel E in Marrakesch

"Es ist sehr schön, mit einem solchen Punktepolster in den Winter zu gehen, besonders da die Zeit bis Buenos Aires (18. Februar; Anm. d. Red.) so lang ist", freut sich Teamchef Jean-Paul Driot über den geglückten Saisonstart. Speziell für die Titelambitionen von Buemi dürfte dieser Umstand wichtig sein, schließlich hatte der Schweizer schon angekündigt, die beiden Rennen von New York aufgrund der Terminüberschneidung mit der Langstrecken-WM zu verpassen.

Doch das ist noch Schnee von übermorgen. Bei den Franzosen blickt man derzeit nur auf die aktuelle Lage und ist mehr als zufrieden: "Das Team und beide Fahrer haben das abgeliefert, was wir brauchen, und zwei Siege für Seb und zwei vierte Plätze von Nico (Prost; Anm. d. Red.) sind ein starker Start in unsere Titelverteidigung", sagt Teammanager Alain Prost. "Sicherlich verbessern sich unsere Konkurrenten die ganze Zeit, aber wir wollen uns nicht zurücklehnen und sie uns fangen lassen."


Formel E: Sebastien Buemi siegt in Marrakesch

Sebastien Buemi hat das Rennen der Formel E in Marrakesch gewonnen: Die Rennhöhepunkte des ePrix in Marokko Weitere Formelsport-Videos

Der Auftritt in Marrakesch war aber ein deutliches Signal vom zweimaligen Teamchampion: Kam man in Hongkong noch durch glückliche Umstände zum Sieg, so führte in Marokko trotz der Strafversetzung kein Weg an Buemi vorbei. Zwar fuhr Felix Rosenqvist (Mahindra) zu Beginn des Rennens deutlich weg, musste seinem Tempo am Ende jedoch Tribut zollen und den Renault fast kampflos passieren lassen.

"Wir haben uns nicht von der frühen Pace einiger unserer Konkurrenten ablenken lassen, sondern uns auf unser eigenes Rennen und unsere eigene Strategie fokussiert", betont Driot. Renault e.dams hat damit gezeigt, dass man überhaupt nicht auf die Konkurrenz reagieren muss, sondern einfach seinen Stiefel herunterfahren kann. "Das hat uns am Ende das Ergebnis gebracht", ist der Teamchef zufrieden. Das beste Blatt im Energiepoker scheint damit auch 2016/2017 geklärt zu sein.