Sorge um die Batterien: Formel E reduziert Attack-Mode in Berlin

Aus Sorge um den Zustand der Batterien der Gen3-Fahrzeuge wird die Zeit des Attack-Mode bei den Formel-E-Rennen in Berlin verkürzt

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Double-Header der Formel E in Berlin wächst die Sorge um den Zustand der Batterien in den Gen3-Fahrzeugen, was konkrete Konsequenzen für den E-Prix auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof hat. Um die Batterien zu schonen, wird die Dauer des Attack-Mode für die beiden Rennen in Berlin reduziert.

Titel-Bild zur News: Sergio Sette Camara

Die Formel-E-Fahrer müssen in Berlin mit weniger Attack-Mode auskommen Zoom

Im ersten Rennen kann die volle Leistung von 350 Kilowatt für sechs Minuten abgerufen werden, im zweiten Rennen für vier Minuten - aufgeteilt in zwei Aktivierungen. Bisher standen in dieser Saison insgesamt acht Minuten Attack-Mode zur Verfügung, die die Fahrer während der Rennen durch das Überfahren einer definierten Aktivierungszone freischalten konnten.

Die fortschreitende Belastung der Batterien hat den Automobil-Weltverband FIA und den Batterielieferanten WAE (ehemals Williams Advanced Engineering) nun dazu veranlasst, ab diesem Wochenende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um die Aggregate besser zu schützen.

In einer Erklärung der FIA heißt es: "Die Dauer des Attack-Mode für den Berlin-E-Prix wurde als Teil des normalen und kontinuierlichen Prozesses zur Überwachung des Lebenszyklus der Fahrzeuge verkürzt. Das sportliche Reglement wurde speziell entwickelt, um diese Flexibilität im Format zu ermöglichen."

Mehrere Fahrer litten in diesem Jahr unter einem De-Rating, das zu Leistungseinbußen führte, insbesondere in Sao Paulo, wo die langen Geraden und die hohen Temperaturen zu Überhitzungsproblemen führten.


Fotostrecke: Feuer bei Formel-E-Testfahrten in Valencia

Obwohl alle Batterien vor der Saison von WAE überholt und nach dem Vorfall bei den Vorsaisontests in Valencia, als eine Batterie aufgrund eines isolierten Problems explodierte, gründlich untersucht wurden, verursacht die natürliche Alterung der Einheiten unvorhergesehene Probleme.

"Die Batterien altern langsam von Rennen zu Rennen, weil wir mehr Zyklen fahren", erklärt Abt-Pilot Lucas di Grassi. "Ich glaube nicht, dass es ein Problem mit den Batterien ist, aber bei manchen Rennen, bei heißen Rennen wie in Sao Paulo, wo man viel Leistung verliert und viel rekuperiert, leidet die Batterie mehr unter Temperaturproblemen."

Zumindest die Außentemperaturen sollten bei Höchstwerten um die 20 Grad Celsius an diesem Wochenende in Berlin keine zusätzlichen Probleme bereiten. "Mit der Batterietemperatur hat das an diesem Wochenende nichts zu tun, dafür ist es nicht heiß genug", sagt der amtierende Weltmeister Jake Dennis. "Die Autos sind jetzt mit 350 Kilowatt so schnell, dass sie viel Energie verbrauchen und den Antriebsstrang selbst stark belasten. Das ist Teil der Situation, in der wir uns befinden."

Da in den kommenden Wochen Rennen auf schnelleren und breiteren Strecken in Schanghai und Portland anstehen, könnten weitere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.