Montreal: Formel-E-Boss will Terminkollision mit WEC lösen

Derzeit würde der Formel-E-Event von Montreal mit dem WEC-Rennen auf dem Nürburgring kollidieren - Formel-E-Boss Alejandro Agag sucht nach einer Lösung

(Motorsport-Total.com) - Formel-E-Boss Alejandro Agag ist bemüht, die Terminkollision seiner Serie mit der Langstrecken-WM zu lösen. Als der Kalender der WEC vorgestellt wurde, staunte der Spanier nicht schlecht, denn das Rennen auf dem Nürburgring am 16. Juli 2017 wurde auf den gleichen Termin wie der Doppelevent der Formel E in Kanada gelegt. Dabei gab es zwischen den beiden Serien eigentlich eine Vereinbarung, keine Termine zu überschneiden, weil viele Piloten der Formel E parallel in der WEC unterwegs sind.

Titel-Bild zur News: Alejandro Agag

Alejandro Agag muss sich als Problemlöser beweisen Zoom

"Wir waren sehr überrascht, denn wir hatten das mit der WEC besprochen. Sie hatten mir ihre Termine gegeben - und das war keiner davon", meint Agag gegenüber 'Autosport'. Warum die WEC die Änderung gemacht hat, weiß er nicht, doch er geht nicht davon aus, dass es mit Absicht geschehen ist. "Wir werden auch weiterhin zusammensitzen und den Kalender ausarbeiten. Es ist nicht der Beginn eines Krieges."

Doch aktuell steht der Spanier vor dem Problem, dass er die Überschneidung lösen muss, denn speziell Favoriten wie Meister Sebastien Buemi (Renault e.dams), Lucas di Grassi (Abt) oder Loic Duval (Dragon) spielen eine wichtige Rolle in der WEC, dazu sind auch weitere Piloten wie Nicolas Prost (Renault e.dams), Sam Bird (DS Virgin) oder Nick Heidfeld (Mahindra) nebenbei in der Weltmeisterschaft unterwegs.

Sie müssten sich im Zweifel entscheiden, bei welchem Event sie antreten wollen. Während DTM-Pilot Antonio Felix da Costa (Andretti) in den Vorjahren durchaus mal pausieren konnte, wäre das für Lucas di Grassi problematischer. Der Brasilianer rechnet sich gute Chancen auf den Formel-E-Titel aus, hat aber gleichzeitig Verpflichtungen für Audi in der WEC - wie auch Duval. "Ich habe mindestens zwei Piloten, um die ich mir Sorgen machen muss", meint Audis Motorsportchef Wolfgang Ullrich.


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Denn lässt man Montreal aus, dann kann man den Titel in der Elektroserie fast vergessen, weil gleich zwei Rennen davon betroffen wären. "Es ist in unserem Interesse, dass die Termine nicht überlappen", meint Ullrich und möchte noch einmal darüber sprechen. Gleiches will auch Formel-E-Boss Agag machen, der beim Test in Donington derzeit alle Teams beisammen hat. "Ich möchte sehen, was ihre Präferenz ist", will der Spanier alle Teams in dieser Woche befragen.

"Wenn alle sagen, dass wir es ändern sollen, dann versuche ich es. Wenn sie sagen, dass wir das Datum behalten sollen, dann werden wir es behalten", so Agag. Das Problem ist, dass es mit einer Verschiebung Montreals nicht getan ist. Zwei Wochen vorher findet das Europafinale in Brüssel statt, zwei Wochen später das Saisonfinale in New York. Back-to-back-Rennen schließt die Serie aufgrund der Logistik aus.


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Noch ist der WEC-Kalender 2017 allerdings nicht endgültig ratifiziert. Das soll auf der nächsten Sitzung des Motorsport-Weltrates im September passieren.