Heidfeld will mehr als Punkte: Mit Mario-Kart-Skills zum Erfolg?

Nick Heidfeld holte in Mexiko zwar erneut Punkte, doch wieder einmal nicht genug: Angesichts der Fahrweise der Konkurrenz will er nun die Mario-Kart-Taktik fahren

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Comeback in der Formel E bleibt Nick Heidfeld aktuell leider nur die Rolle des Mitläufers übrig. Zwar konnte der Mönchengladbacher bislang bei jedem seiner Auftritte in dieser Saison punkten, doch abgesehen vom überraschenden Podestplatz beim Saisonauftakt in Peking war bislang nie mehr als ein siebter Platz drin. Auch beim ePrix in Mexiko-Stadt am gestrigen Samstag fuhr Heidfeld mit Rang acht gute Zähler ein, die Spitze machten aber erneut andere Fahrer unter sich aus.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Ncik Heidfeld blieb in Mexiko nicht mehr als Rang acht Zoom

Neben den Problemen mit seiner operierten Hand, die sich in Mexiko deutlicher bemerkbar machten, kämpfte der Deutsche vor allem mit dem Energiemanagement seines Mahindra: "Normalerweise sind Mahindra und ich stark in Sachen Energieverbrauch und -management, wie wir in anderen Rennen bereits gezeigt haben, aber dieses Mal musste ich mehr Lift and Coast anwenden als die Konkurrenz", erklärt er.

Lift and Coast bezeichnet dabei eine spezielle Fahrtechnik, bei der man vor einer Kurve früher vom Gas geht und sich mehr in den Bremsbereich hineinrollen lässt, um Energie zu sparen. Auch in der Formel 1 wird diese Technik, mit der sich dort Benzin sparen lässt, häufig angewandt. Doch weil man so natürlich etwas Zeit verliert, hatte Heidfeld alle Hände voll zu tun, um die Konkurrenz hinter sich zu halten. "Ich bin sicher, dass Sam Bird nun jedes Detail des Hecks meiner M2Electro kennt", so der ehemalige Formel-1-Pilot.

Doch während er den Briten für seinen fairen Kampf lobt, war der Deutsche mit der Fahrweise seiner Kollegen nicht immer einverstanden: "Es gab einen Fahrer (zu viel), der mich überholt hat, indem er in der Schikane geradeaus gefahren ist, was nicht den Regeln entspricht. Doch nachdem ich gesehen habe, dass andere Piloten und auch die Spitzenleute in den Schikanen regelmäßig abgekürzt haben, muss ich ab jetzt wohl mal wieder meine eingerosteten Mario-Kart-Fähigkeiten nutzen", scherzt er.


Fotos: Formel E in Mexiko-Stadt


"Vielleicht haben einige gedacht, dass sie immer noch im Simulator-Rennen sind, das wir davor gefahren haben", stichelt Heidfeld weiter. Denn bei dem virtuellen Sonderevent vor dem eigentlichen ePrix sah es teilweise wie auf manchen Servern für private Zockerrunden aus, wo bei Rennspielen regelmäßig Chaos herrscht, weil einige Videospieler zeigen, dass sie Pastor Maldonados berüchtigte Fahrkünste noch um ein Vielfaches übertreffen können.

Doch das ist für den Mönchengladbacher nun abgehakt. Er will sich bis zum nächsten Formel-E-Lauf in Long Beach vor allem darauf konzentrieren, dass er mit seinem Team herausfindet, woran das Energieproblem in Mexiko lag. "Ich weiß, dass mein Team nicht schlafen kann, bis wir verstehen, was los ist und wie wir uns verbessern können", so Heidfeld. Denn stetige Punkte seien zwar schön, doch am Ende nicht das, was er sich wirklich erhofft hatte.


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