Serienchef sicher: Formel E hat auch Kritiker überzeugt

Formel-E-Boss Alejandro Agag ist mehr als zufrieden mit dem ersten halben Jahr der Serie, und Mario Andretti glaubt, man könnte der Formel 1 Konkurrenz machen

(Motorsport-Total.com) - Mit sechs Rennen ist bereits mehr als die Hälfte der ersten Formel-E-Saison absolviert und Formel-E-Boss Alejandro Agag hat Zeit, die erste Bilanz der Serie zu ziehen - und diese fällt mehr als positiv aus. Der Spanier ist zufrieden mit dem Eindruck, den die neue Elektromeisterschaft hinterlassen hat und glaubt, dass auch Kritiker der Serie überrascht wurden.

Titel-Bild zur News: Daniel Abt

Die Formel E bietet spannendes und enges Racing, findet Alejandro Agag Zoom

"Die Leute haben Witze über uns gemacht und unsere Autos mit Haartrocknern und solchen Sachen verglichen, aber nachdem sie ein Rennen gesehen haben, sagen sie, dass das Racing die Stille dominiert", berichtet er gegenüber 'Autosport' stolz. Seiner Meinung nach sei der Sport in der Formel E so gut, dass selbst der zuvor noch vielmals kritisierte fehlende Sound der Boliden in den Hintergrund rückt: "Wenn man ein großartiges Rennen sieht, wird der Sound zur Nebensache."

Ein großes Plus der Formel E waren bislang die großen Namen, die sich zur Serie bekannt haben - seien es Rennsportgrößen wie Alain Prost und Michael Andretti oder gar Superstars wie Schauspieler Leonardo diCaprio. Auch das Fahrerfeld kann sich mit klangvollen Namen wie Nick Heidfeld, Jarno Trulli oder Bruno Senna schmücken, was Agag so im Vorfeld nicht unbedingt erwartet hatte: "Um ehrlich zu sein, war die Qualität der Fahrer eine Überraschung", sagt er.

"Es ist schön, das Interesse an der Meisterschaft zu sehen - und es wächst noch weiter", so der Spanier. "Gute Piloten fahren gerne gegen andere gute Piloten, und so lange wir das Niveau hoch halten, sind sie alle glücklich, gegeneinander zu fahren. Sie haben Spaß, die Rennen sind sehr eng, es gibt viele Überholmanöver, und sie müssen clever sein."

Auch US-Legende Michael Andretti, der mit seinem eigenen Team in der Serie antritt, ist bis jetzt begeistert: "Es ist viel besser, als ich erwartet hatte, und ich bin echt gespannt auf das nächste Jahr." Dann wird die Entwicklung an den Boliden schrittweise freigegeben, und auch Andretti gehört zu jenen Herstellern, die sich für diesen Schritt entschlossen haben. Und der Amerikaner denkt sogar noch einen Schritt weiter.


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Er ist überzeugt, dass die Serie noch lange existieren wird: "Sie hat so viel Potenzial und ich denke, dass sie alles richtig machen", lobt er die Organisatoren. "Alles war erstklassig, und ich denke sie haben mit dem Start einen fantastischen Job gemacht." Andretti sieht mit der Formel E sogar eine Konkurrenz zur Formel 1 anwachsen: "In zehn Jahren könnte sie sogar die weltweit führende Serie sein."