Action in Malaysia: Bird siegt, Heidfeld crasht erneut

Sam Bird heißt der unumstrittene Sieger des Formel-E-Rennens von Malaysia: Der Brite siegt vor di Grassi und Buemi - Abts Taktik geht nicht auf, Heidfeld erneut im Aus

(Motorsport-Total.com) - Er war am heutigen Tag nicht zu bezwingen: Sam Bird fuhr beim ePrix von Putrajaya überlegen zu seinem ersten Sieg in der Formel-E-Serie. Der Virgin-Pilot ließ nie einen Zweifel aufkommen, über wen der Sieg heute gehen würde und sicherte sich den Erfolg ungefährdet. Hinter dem Briten kamen mit Lucas di Grassi (Abt) und Sebastien Buemi (e.dams) zwei Piloten ins Ziel, die sich von ganz hinten nach vorne kämpfen mussten.

Titel-Bild zur News: Sam Bird

Sam Bird fuhr in Putrajaya überlegen zum Sieg beim zweiten Formel-E-Rennen Zoom

"Die Jungs haben einen fantastischen Job gemacht, wir haben die Situation echt herumgerissen", jubelt Sieger Bird nach dem Rennen, der besonders seinem Boliden ein Lob aussprechen musste: "Ich konnte richtig pushen und hatte alles unter Kontrolle" freut er sich nach seinem ersten Sieg in der Formel E.

Der Zweitplatzierte Lucas di Grassi fuhr von Startplatz 18 noch auf Rang zwei und fand sein Rennen daher "besser als Peking", wo er das Debüt der Elektrorennserie gewinnen konnte. "Von ganz hinten noch vorzufahren, ist unglaublich - auch für die Meisterschaft", jubelt er mit einem Grinsen. Ähnliches gelang Sebastien Buemi, der von 19 noch auf Rang drei raste: "Von der Startposition aus war das echt das Bestmögliche", sagt der Schweizer. "Das ist nicht so schlecht, würde ich sagen."


Fotos: Formel E in Putrajaya


Hinter den Top 3 kam Nicolas Prost ins Ziel, der im Qualifying noch die Pole holte, allerdings nach dem Unfall von Peking zehn Plätze zurück musste. Dahinter landeten Jerome D'Ambrosio (Dragon), Karun Chandhok (Mahindra), Oriol Servia (Dragon) und Antonio Felix da Costa (Aguri). Jaime Alguersuari (Virgin) und Daniel Abt (Abt) rundeten die Top 10 ab. Nick Heidfeld schied nach einem Unfall vorzeitig aus.

Heidfeld erneut aufs Korn genommen

Wie beim Auftakt in Peking landete der Mönchengladbacher in Putrajaya in der Mauer, nachdem er im Zweikampf mit Franck Montagny (Andretti) in die Streckenbegrenzung geschoben wurde und ausschied. Doch der Deutsche war nicht das einzige Opfer bei diesem actiongeladenen Rennen. Schon in Runde 1 kollidierten die beiden Damen im Feld, Katherine Legge (Aguri) und Michela Cerruti (Trulli), und waren aus dem Rennen. Bitter für Legge: Sie konnte ihren gewonnenen Fanboost somit nicht nutzen.

Nick Heidfeld

Für Nick Heidfeld endete der ePrix erneut vorzeitig in der Mauer Zoom

Da zeitgleich auch Matthew Brabham (Andretti) in der Spitzkehre quer zur Strecke stand, musste das Safety-Car auf die Strecke geschickt werden. Den anschließenden Restart nutzte Sam Bird, um sich an Pole-Mann Oriol Servia vorbei in Führung zu schieben. Dahinter lauerten auch Jarno Trulli und Karun Chandhok auf ihre Chance.

Doch das Rennen dauerte nicht allzu lange, denn bereits in Runde 8 war das Rennen für Nick Heidfeld beendet, nachdem er gegen Montagny den Kürzeren zog. Erneut musste das Safety-Car das Rennen neutralisieren, was ein Pilot für eine mutige Taktik nutzte: Daniel Abt tauschte bereits nach zehn von 31 Runden sein Fahrzeug, nachdem er von Startplatz drei sehr schlecht weggekommen war und sich nach nur wenigen Metern auf dem letzten Platz wiederfand.

Abts Taktik geht nicht auf

Somit musste der Kemptener zwar stark mit seiner Energie haushalten, sparte sich allerdings einen Stopp unter Rennbedingungen und somit mehr als eine Minute. Lange Zeit lag Abt nach den Stopps der Konkurrenten in Führung, hatte diesen im Schlussspurt allerdings nichts mehr entgegenzusetzen und wurde noch bis auf Rang zehn zurückgereicht.

In Runde 18 kamen die meisten Spitzenleute zu ihrem Pflichtboxenstopp, der die Reihenfolge noch einmal kräftig durchmischte. Hinter Abt, Bird, Trulli und Nelson Piquet jun. (China) fanden sich nämlich plötzlich Lucas di Grassi sowie die beiden e.dams wieder, die sich von weit hinten nach vorne gearbeitet hatten. Ihnen half dann auch noch, dass sich die Konkurrenten in Luft auflösten: Piquet wurde von Trulli beim Angriffsversuch in die Wand gedrückt und schied aus, der Italiener fasste für zu hohen Energieverbrauch eine Strafe auf und stellte das Auto ebenfalls ab.

So entwickelte sich ein packender Kampf um das Podest: Buemi versucht, an di Grassi vorbeizugehen, doch der Brasilianer ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Als das Pack schließlich Daniel Abt überholt hatte, standen beide Kampfhähne auf dem Podest. Abt wurde Zehnter und profitierte dabei zumindest noch davon, dass Bruno Senna Platz vier in der letzten Runde noch in die Wand schmiss. Der Mahindra-Pilot erlebte ein aufregendes Rennen, nachdem er bereits einen Mauerkontakt und einen Dreher hatte, aber stets weiterfahren konnte. Der letzte Einschlag war aber auch für seinen Boliden zu heftig.

An der Spitze störte Sam Bird das Kuddelmuddel jedoch wenig. Ungefährdet fuhr er als Sieger über die Ziellinie und sicherte sich die 25 Zähler, mit denen er sich auf Rang zwei der Gesamtwertung schob. In Führung liegt nach dem Sieg von Peking weiterhin Lucas di Grassi. Der nächste Lauf findet am 13. Dezember in Punta del Este (Uruguay) statt.