Nick Heidfeld: Auferstanden aus dem grauen Mittelfeld

Nick Heidfeld hat sich mit Rang drei in Moskau wieder in der Nähe der Spitze gezeigt, warum er zwischenzeitlich in der Versenkung war, weiß er nur zum Teil

(Motorsport-Total.com) - Spätestens seit dem ePrix von Moskau am vergangenen Wochenende ist klar: Nick Heidfeld ist wieder da. Der Mönchengladbacher feierte mit Rang drei seinen ersten Podestplatz in der Formel E und gleichzeitig natürlich auch sein bestes Ergebnis. Schon in Berlin hatte der Deutsche mit Rang fünf angedeutet, dass es für ihn und sein Venturi-Team wieder aufwärts geht.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Aufwärtstrend: Nick Heidfeld liegt jetzt erstmals in den Top 10 der Meisterschaft Zoom

Denn zwischenzeitlich erlebte der ehemalige Formel-1-Pilot eine wahre Dürreperiode. War er in den ersten Saisonrennen häufig nah an einem Sieg dran, so fiel er im weiteren Saisonverlauf auch von der Performance her kontinuierlich zurück. Nach dem siebten Saisonlauf in Monaco hatte Heidfeld gerade einmal sechs magere Zähler auf dem Konto. "Am Anfang hatten wir eine bessere Pace", muss auch der Deutsche gegenüber 'Motorsport-Total.com' einsehen.

Warum Venturi leistungsmäßig plötzlich abfiel, kann auch er sich aber nur "teilweise" erklären: "Das ist die große Frage. Es ist natürlich wahrscheinlich, dass sich die anderen ein bisschen gesteigert haben, zum anderen haben wir beim Setup ein paar Dinge probiert, die vielleicht nicht so funktioniert haben, wie wir uns das erhofft haben", versucht sich Heidfeld in der Problemanalyse.

Hinzu kommt, dass die Formel E eine Ein-Tages-Veranstaltung ist, in der die Fahrzeit naturgemäß deutlich beschränkt ist. "Wenn man dann kein gutes Grundsetup und kein optimales Verständnis des Autos hat, was wir beides noch nicht haben, dann wird es schwierig werden, an die Spitze zu kommen", so Heidfeld. An die Spitze gekommen ist der Mönchengladbacher bislang noch nicht wieder, zu stark erscheinen die Kombos aus Fahrer und Team bei Nelson Piquet jun. (China), Lucas di Grassi (Abt) oder Sebastien Buemi (e.dams), doch in den vergangenen beiden Rennen war Heidfeld zumindest in der Nähe.


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"In Monaco ging es wieder vorwärts, speziell was das Rennen betrifft", sieht auch Heidfeld den Aufwärtstrend in seinem Team und will mit der Mär aufräumen, dass Pech seine erste Saisonhälfte gepflastert hat: "Die meisten Punkte haben wir nicht durch Pech verloren, sondern durch Fehler unsererseits", nimmt er sich und seine Mannschaft in die Pflicht. "Wir haben viele Strafen bekommen oder haben beim Boxenstopp etwas falsch gemacht."

Um in der Formel E auch einmal den ganz großen Erfolg zu ernten, der in Peking schon so nah war, muss man nun an beiden Problemzonen gleichzeitig arbeiten: "Einmal, dass wir es besser organisiert kriegen, dass wir keine Strafen mehr bekommen, und natürlich müssen wir das Auto wieder dorthin bekommen, wo es am Anfang des Jahres war", meint der Deutsche. "Und im Qualifying müssen wir auch eine Schippe zulegen." Doch in Saison zwei werden die Karten ohnehin neu gemischt.