Di Grassi in Sorge: Entscheidet der Fanboost über den Titel?

Lucas di Grassi hat Sorge, dass der Fanboost in den Titelkampf eingreifen könnte und möchte daher keinen: Sebastian Buemi spielt die Bedeutung herunter

(Motorsport-Total.com) - Wenn die Formel E am Wochenende ihr großes Finale in London austrägt und ihren zweiten Meister nach Nelson Piquet jun. sucht, dann könnte ein ungewünschtes Gimmick für die Entscheidung sorgen, fürchtet Lucas di Grassi. Der Fanboost könnte im Kampf zwischen dem Brasilianer und Widersacher Sebastien Buemi zum Zünglein an der Waage werden, denn die beiden trennt nur ein einziger Punkt voneinander.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi möchte den Titel nicht durch Fanboost gewinnen oder verlieren Zoom

Der Brasilianer möchte mit dem undurchsichtigen System (hier alle Infos zum Fanboost-Ärger) nicht, dass ein Pilot zum Fanboost manipuliert wird und hat sich daher dafür ausgesprochen, dass er und Buemi für das Voting gesperrt werden. "Wir möchten nicht, dass die Meisterschaft durch den Fanboost mit diesem Schlupfloch entschieden wird", sagt er gegenüber 'Autosport'. Denn theoretisch kann man auf der Webseite der Formel E mit mehreren E-Mail-Adressen "legal" mehrfach abstimmen.

Di Grassi selbst gibt sich in den sozialen Netzwerken wie Twitter viel Mühe, um seine Fans zum Abstimmen zu bewegen und ist frustriert, wenn andere Piloten den Boost bekommen, ohne sich anzustrengen. Doch solange das System auf diese Weise nicht fair gestaltet ist, möchte er keine Ungleichbehandlung beim Meisterschaftsausgang: "Wenn wir beide Fanboost hätten oder beide nicht, dann wäre ich glücklich", so der Brasilianer.

Allerdings hat die Formel E den Vorschlag des Abt-Piloten nicht angenommen und ihn und Buemi weiter für den Zusatzschub berechtigt, was di Grassi akzeptiert hat. Buemi selbst sieht die Angelegenheit nicht so von Bedeutung und macht sich keine Sorgen, sollte er keinen Boost bekommen. "Ich werde es nicht auf den Fanboost schieben, wenn ich verliere", so der Schweizer.

Denn einen großen Vorteil habe man durch den in London ohnehin nicht, was auch einer Regeländerung geschuldet ist. Denn zumindest kann man nun nicht mehr die schnellste Rennrunde drehen, wenn man den Fanboost benutzt hat, und sich dadurch zwei Zusatzpunkte sichern, die den Unterschied ausmachen können. "Außerdem ist es weniger hilfreich als im vergangenen Jahr, weil es weniger Leistung für kürzere Zeit gibt. Im vergangenen Jahr wäre ich besorgt gewesen, aber jetzt interessiert es mich nicht", so der Renault-e.dams-Pilot.