Buemi: Formel 1 und Formel E? "Kann man nicht vergleichen!"

Sebastien Buemi ist einer von 20 Piloten, die in der Formel E an den Start gehen werden - Der Schweizer vergleicht den Boliden mit der Formel 1 und der LMP1

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Buemi kennt die Topkategorien dieser Welt aus eigener Erfahrung. Der Schweizer war drei Jahre lang bei Toro Rosso in der Formel 1 unterwegs, bevor er sich dem Le-Mans-Zirkus anschloss. Ab September wird Buemi für e.dams in der Formel E ins Lenkrad greifen, die für alle Piloten, Verantwortliche und Fans absolutes Neuland ist.

Titel-Bild zur News: Sebastien Buemi

Sebastien Buemi gehört mit e.dams nach den Tests zu den Favoriten Zoom

In der Vorbereitung machte Buemi stets eine gute Figur. Bei ziemlich allen Testtagen war der Schweizer im Spitzenfeld zu finden und hat sich schon gut auf den neuen Elektrorenner eingeschossen. Doch wie lässt sich der Spark SRT_01E denn im Vergleich mit den anderen Topautos fahren? "Das kann man nicht vergleichen. Das ist komplett anders", winkt er im Gespräch mit 'auto motor und sport' ab.

"Es steht natürlich viel weniger Power zur Verfügung. Das Auto hat auch weniger Grip und ist dementsprechend deutlich langsamer als ein Formel-1- oder ein LMP1-Auto." Mit seinen 270 PS bei 890 Kilogramm Fahrzeuggewicht ist der Formel-E-Bolide rein leistungstechnisch nicht in der Lage mit seinen Konkurrenten mitzuhalten. Trotzdem versichert der Schweizer: "Egal wie schnell man ist, es macht immer Spaß mit so einem Auto zu fahren."

In Donington hatten die Piloten zuletzt öfters Gelegenheit, den Spark-Renault auf Herz und Nieren zu testen, auch bei Regen. Doch während die Formel-1-Fahrzeuge durch ihren starken Turbomotor gerade bei solchen Bedingungen schwierig zu fahren sind, kommt man in der Formel E fast ohne Wheelspin aus. Das bedeutet aber nicht, dass nicht auch der Elektrobolide so seine Tücken hat. Vor allem in Sachen Energiemanagement müsse man bis zum Start im September in Peking noch einiges lernen.

"Wir müssen jetzt lernen, wie man die Power richtig einsetzen muss. Wann darf man volle Leistung geben und wo muss man Power sparen?", so Buemi. "Die Batterien werden sehr schnell heiß. Und sie werden leider auch sehr schnell leer." Ist also auch in der Formel E eine schonende Fahrweise gefragt anstatt Vollgas? "Das hängt davon ab, wie lange die Rennen sind. Das steht noch nicht fest. Je größer die Distanz, desto mehr muss man mit dem Gasfuß aufpassen."


Formel-E-Test in Donington, Woche 2

Die Formel E startet am 13. September ihr allererstes Rennen im chinesischen Peking. Auf zehn Rennstrecken in den Innenstädten großer Metropolen geht es für 20 Piloten um den Sieg und den ersten Formel-E-Titel. Am 30. Mai 2015 steigt der Event in Deutschland in Berlin. Aus deutschsprachiger Sicht sind neben dem Schweizer Buemi auch Nick Heidfeld (Venturi) und Daniel Abt (Abt) am Start.