• 16.08.2010 16:02

Formel-3-Cup: Start in eine heiße Endphase

Das Wetter spielte bei den Rennen des Formel-3-Cups auf dem EuroSpeedway Lausitz eine große Rolle - Spektakuläre Zweikämpfe erfreuten die Zuschauer

(Motorsport-Total.com) - Auf dem EuroSpeedway Lausitz kehrte der ATS Formel-3-Cup wieder ins gewohnte Veranstaltungspaket des ADAC Masters Weekends zurück. Mit den Läufen 13 und 14 startete Deutschlands schnellste Formelserie ins letzte Saisondrittel. 17.500 Zuschauern trotzten den teilweise widrigen Bedingungen und wurden mit zwei spannenden Rennen belohnt.

Titel-Bild zur News: Tom Dillmann

Der Franzose Tom Dillmann führt weiterhin die Gesamtwertung an

Allerdings meinte es der Wettergotte am Samstag nicht ganz so gut mit den Formel-Piloten. Das Qualifying wurde zur nassen und damit rutschigen Angelegenheit, denn speziell auf dem EuroSpeedway ist der Wasserabfluss von der Strecke nicht optimal. Im Rennen war der Hauptteil der Strecke zwar schon abgetrocknet. Aber zwei große Wasserlachen im Schikanenbereich der Grand Prix Strecke sorgten für den einen oder anderen Dreher. Am Freitag und Sonntag bot sich die Niederlausitz bei den Auftritten der Formel-3-Piloten mit trockenen Bedingungen an.#w1#

Bernd Herndlhofer, der bereits zum Rizla Race Day in Assen in den ATS Formel-3-Cup zurückgekehrt war, stellte sich auf dem EuroSpeedway Lausitz einer Doppelbelastung. Neben seinem Formel-3-Einsatz für das Team Brandl Racing, ging er auch im ADAC GT Masters im Audi R8 LMS an den Start.

Nach dem zweiten Rennen musste die Rennleitung tätig werden. Der Finne Daniel Aho aus der ATS Formel-3-Trophy wurde nachträglich aus dem Rennen ausgeschlossen, da er zu wenig Restbenzin (Reglement-Vorschrift: 1,5 Liter) im Tank hatte. Auch der Brasilianer Luis Derani flog aus der Wertung. Er hatte in der Schlussphase den nach vorne drängenden Tom Dillmann geblockt. Die Sportkommissare sahen darin ein gefährliches Manöver und verhängten den Rennausschluss. Damit erbte der Tabellenführer Dillmann einen Punkt für Platz acht.

Traditionell wurde am Samstagabend auf dem EuroSpeedway Lausitz der Grill angeheizt. Die Formel-3-Vereinigung lud zur Party im Fahrerlager ein. Nicht nur alle Formel-3-Teams folgten der Einladung, sondern auch viele aus dem ADAC Formel Masters und aus der Veranstaltungsorganisation.

Teamchef Frits van Amersfoort stellte auf dem Lausitzring erschreckt fest, dass ihm die Box mit der Nummer 40 zugeteilt wurde. Denn der abergläubische Niederländer sieht die Zahl 4 als seine ultimative Unglückszahl. Die Lösung war schnell und unkonventionell: die Nummer 40 wurde mit der 38 überdeckt.

Der Verantwortliche für die Zielfahne war über den Sieger des ersten Rennens wahrscheinlich auch sehr überrascht. Zwar winkte er den Dänen Kevin Magnussen noch ab, doch dann fiel ihm die schwarz/weiß karierte Fahne aus der Hand. Sie landete ausgerechnet unerreichbar zwischen Leitplanke und Signalturm. Bis Ersatz gefunden war, mussten sich die folgenden Piloten damit abfinden, ohne Fahne ins Ziel zu kommen.

Einer großen Herausforderung wollen sich ein paar Freunde von Aki Sandberg stellen. Sie reisen mit zwei Autos, die sie vom Schrottplatz holten und notdürftig reparierten, von Finnland nach Barcelona. Den Zwischenstopp legte man in der Lausitz ein.

Willi Steindl feierte am Donnerstag in der Niederlausitz seinen 18. Geburtstag. Am Sonntag war er dann vom Pech verfolgt: auf einem sicheren zweiten Platz liegend wurde er vom überrundeten Sandberg knapp drei Runden vor dem Ziel aus dem Weg geräumt.

Spektakuläre Rennen

Der erste Lauf des Wochenendes wurde durch einen kleinen Bach, der nach heftigem Niederschlag über die Strecke abfloss bestimmt. Dort drehte sich zuerst der führende Daniel Abt und machte den Weg frei für Stef Dusseldorp. Doch auch der Niederländer rutschte an gleicher Stelle aus, ausgerechnet in der letzten Runde. Lachender Dritter war Magnussen, der das Rennen vor Jimmy Eriksson und Dusseldorp gewann.

Rennen zwei entschied sich am Start. Dillmann und Magnussen legten einen Frühstart hin und mussten eine Durchfahrtsstrafe antreten. Abt würgte den Motor ab. Die drei machten damit den Weg frei für Eriksson, der seinen ersten Formel-3-Sieg einfuhr. Steindl lag lange auf Rang zwei, fiel aber nach einer Kollision mit dem zu überrundenden Sandberg aus. Damit wurde Rosenqvist Zweiter vor Markus Pommer.

Spannung in der Meisterschaft

Im ATS Formel-3-Cup konnte Abt den Rückstand auf den Tabellenführer Dillmann auf elf Punkte verkürzen. Der Franzose gerät damit für die letzten vier Wertungsläufe gehörig unter Druck. Auch der Kampf um Rang drei spitzt sich zu. Magnussen hat mit 71 Punkten den dritten Platz inne. Dusseldorp lauert mit 70 Zählern auf Position vier, gefolgt von Rosenqvist mit 66 Punkten.

In der ATS Formel-3-Trophy kann der Deutsche Riccardo Brutschin bereits am nächsten Rennwochenende auf dem Nürburgring den Sack zumachen. Er führt mit 32 Punkten auf den zweitplazierten Alexay Karachev. Sandberg hat mit 65 Zählern bereits keine Chancen mehr auf den Titel.

Magnussen konnte im SONAX Rookie-Pokal ordentlich aufholen und liegt mit 96 Punkten nur noch einen Zähler hinter Abt. Rosenqvist liegt mit 80 Punkten auf Rang drei. Den AvD Speedpokal führt mit zwölf Punkten weiterhin Dillmann vor Abt mit zehn Zählern an.