• 23.09.2007 16:14

  • von Britta Weddige

Tomczyk: "Das war eine Unverschämtheit"

Martin Tomczyk konnte sich nach seinem Aus in Barcelona nicht mehr beruhigen und schimpfte lauthals über Mika Häkkinen

(Motorsport-Total.com) - War es ein normaler Rennunfall oder ein absichtlicher Rammstoß? Mika Häkkinen hatte sich vorgenommen, Polesitter Martin Tomczyk gleich am Start zu überholen. Das misslang, da Tomczyk einen Turbostart erwischte und gleich davon zog. Doch der Finne konnte aufholen und hing im Heck des Bayern. Als er versuchte, ihn zu überholen, knallten die beiden zusammen. Häkkinen musste aufgeben, für Tomczyk kam das Aus später mit defektem Kühler.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Martin Tomczyk war nach seinem vorzeitigen Aus war mehr als wütend

Häkkinen versicherte danach, es habe sich um einen normalen Rennunfall gehandelt. Er sei sehr schnell gewesen, beim Überholen seien sie sich dann sehr nah gekommen und Tomczyk sei eine sehr enge Linie gefahren. Beide seien maximal ans Limit gegangen und dann habe es gekracht. Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug verteidigte seinen Star: Es sei keine Absicht gewesen, Häkkinen habe sich vielleicht höchstens etwas verschätzt.#w1#

Verständlicherweise ganz anders sah das Tomczyk. Er hätte Barcelona als Meisterschaftsführender verlassen können und Audi hätte schon den Titel fix machen können. Jetzt ist er wegen seiner Nullnummer zurückgefallen auf Rang drei der Gesamtwertung.

"Für mich war es kein Zusammenstoß, für mich war Mika achtmal zu schnell! Ich habe überhaupt nicht reagieren können, er ist mir volle Breitseite reingefahren", beschwerte er sich erregt im Interview mit der 'ARD'. "Ich weiß nicht, wie sich ein zweifacher Formel-1-Weltmeister so verschätzen kann und dann einfach ohne Grund in mich reinfährt. Ich kapiere es einfach nicht! Er fährt nicht um die Meisterschaft, aber bei mir geht es wirklich um was. Er hat schon alles erreicht. Keine Ahnung, was er da demonstrieren wollte, aber ich finde, das ist eine Unverschämtheit. Das war kein Rennunfall, sondern achtmal zu schnell voll rein."

"Ich weiß nicht, wie sich ein zweifacher Weltmeister so verschätzen kann und dann einfach ohne Grund in mich reinfährt." Martin Tomczyk

In Hockenheim will Tomczyk jetzt noch einmal alles geben - aber nicht mit zu harten Mitteln kämpfen, schließlich muss er vor allem punkten.