• 23.09.2007 18:48

  • von Britta Weddige

Spengler: Mittendrin, statt nur dabei

Nach Barcelona hat Bruno Spengler nur noch zwei Zähler Rückstand auf Gesamtleader Mattias Ekström und plötzlich wieder alle Titelchancen

(Motorsport-Total.com) - Für Bruno Spengler ging es in Barcelona um alles oder nichts: Entweder die Meisterschaft offen halten oder sich vom Traum, DTM-Champion 2007 zu werden, verabschieden. Nun, nach 58 skandalträchtigen Runden, hat der Kanadier eine bessere Ausgangsposition, als er sich vielleicht erträumt hatte. Platz zwei hinter seinem Teamkollegen Jamie Green, Nullnummern für Mattias Ekström und Martin Tomczyk - damit ist Spengler neuer Gesamtzweiter mit gerade mal zwei Pünktchen Rückstand auf Leader Ekström.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Bruno Spengler hat in Sachen Meisterschaft wieder gute Karten

Darüber, wie weit die Mercedes-Teamarbeit zu Gunsten von Spengler ging, mögen sich die Meinungen teilen, jedenfalls kann der Kanadier jetzt erst einmal erleichtert durchatmen. Zumal er es selbst nicht leicht hatte in Barcelona. Weil er unter Gelben Flaggen zu schnell gefahren war, kassierte er eine Durchfahrtstrafe und musste sich wieder nach vorn kämpfen. Auf Rang vier liegend, trieb er den drittplatzierten Audi-Piloten Mike Rockenfeller in einen Fehler und schlüpfte durch. Dann kam er an Markenkollege Paul di Resta vorbei, doch damit war Schluss. Eine Stallregie zugunsten Spenglers gab es nicht - sein Teamkollege Jamie Green wurde nicht zurückgepfiffen, sondern holte den Sieg.#w1#

"Es war kein einfaches Rennen", bilanzierte Spengler danach. "Die Streckenbedingungen waren recht schwer und auch ich hatte ein paar Jungs, die mir das Leben schwer gemacht haben. Aber sie haben um ihre Positionen gekämpft, deshalb verstehe ich das, auch wenn sie sich heftig gewehrt haben. Ich war froh, dass mein Auto danach noch an einem Stück war. Ich bin einfach sehr glücklich, egal was in dem Rennen passiert ist. Das Auto war das ganze Wochenende über stark, im Trockenen, im Nassen, auf den Longruns und auch in der Qualifikation. Ich bin sehr happy, das Team macht einen tollen Job und unterstützt mich großartig."

"Das Team und ich haben diese acht Punkte verdient." Bruno Spengler

Barcelona war der vorletzte Akt in einer Saison, die für Spengler einer Achterbahnfahrt glich. Strafen und Punktabzüge zu Beginn, dann kämpfte er sich stetig nach vorn. Jetzt hat er es im Finale in der Hand, aus eigener Kraft Meister zu werden. "Für mich war es bis jetzt keine einfache Saison", blickte er zurück. "Wir haben immer so gut wie möglich gekämpft um vorn zu sein. Und wir hatten nicht immer das Glück, das wir verdient hatten, wenn man sich unsere Performance ansieht. Das Team hat so hart gefightet und fightet immer noch. Und hier haben wir diese acht Punkte wirklich verdient. Das Team und ich haben diese acht Punkte verdient und dass wir nur zwei Punkte hinter Mattias Ekström liegen. Darüber bin ich sehr glücklich."

Wie geht er das Finale in Hockenheim an? "Ich hatte nie die Luft, um zu pokern, ich musste immer voll pushen und attackieren, und das werde ich auch in Hockenheim nicht ändern. Ich werde einfach mein Bestes geben und dieses letzte Rennen als ein ganz normales Rennen ansehen und versuchen, so weit vorn wie möglich zu sein. In Hockenheim im ersten Rennen hatte die neue C-Klasse das Potential, zu gewinnen. Wir hatten etwas Pech. Ich bin sehr zuversichtlich, dass unser Auto stark sein wird und hoffentlich erleben wir einen tollen Showdown zwischen drei Fahrern, die um die Meisterschaft kämpfen. Und das wollen wir doch: Ein schönes Finale in Hockenheim."