• 17.10.2013 14:55

  • von Dominik Sharaf

Mercedes' Youngster: Mit gutem Zeugnis in die Ferien

Motorsportchef Toto Wolff zeigt sich mit dem Nachwuchs zufrieden - Pascal Wehrlein will in Hockenheim lieber Punkte sammeln als seinen 19. Geburtstag feiern

(Motorsport-Total.com) - Wenn am Sonntag in Hockenheim die Zielflagge beim Saisonfinale fällt, geht für die Mercedes-Youngster ein lehrreiches DTM-Jahr zu Ende. Die drei jüngsten Piloten der Stuttgarter - Daniel Juncadella, Roberto Merhi und Pascal Wehrlein - hätten ihren Job wie der gesamte Fahrerkader zu seiner Zufriedenheit erledigt, findet Toto Wolff. Der Motorsportchef lobt im Gespräch mit 'Spox': "Unsere Junioren haben alle großes Talent. Unsere Fahrer sind sehr jung, aber sie sind reif für die DTM."

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein zeigte im Mai aus dem Stand heraus eine Topleistung Zoom

Der Nachwuchs hätte es nicht leicht gehabt, sich in der seiner Meinung nach professionellsten Serie nach der Formel 1 durchzusetzen. "Da fahren Profis gegeneinander", erinnert Wolff an das hohe Niveau des Feldes. Rückschläge beim Generationenschnitt hatte der Österreicher einkalkuliert - genau wie die Tatsache, dass das Projekt bei Mercedes auch Schule für die Königsklasse sein soll. Wolff relativiert aber: "Wenn jemand in einer Juniorkategorie oder in der DTM sehr erfolgreich ist, bedeutet das nicht viel für die Formel 1."

Der Weg in die Beletage sei durch fehlende Tests und die Tatsache, dass für ein Cockpit immer öfter und immer mehr Sponsorengelder benötigt werden, noch steiniger geworden. "Deswegen ist es nicht absehbar, ob jemand Herausragendes heranwächst. Die Entwicklung ermöglicht einem nicht mehr, akkurate Einschätzungen zu machen", so Wolff, dessen Aufmerksamkeit sich die DTM-Junioren mit einem abschließenden Galaauftritt sichern wollen. Juncadella, der bereits für Williams ein Formel-1-Auto testete, wittert in Hockenheim eine gute Chance dazu.

Merhi will Punkte zum Abschluss

Der spanische Neuling denkt an den Saisonauftakt: "Es ist das erste Mal, dass ich auf einer Strecke ein DTM-Rennen fahre, auf der ich bereits Rennerfahrung sammelte." Rang zwölf aus dem Mai würde er gerne steigern, schließlich ist die Bahn im Badischen ganz nach seinem Gusto: "Der Kurs zählt zu meinen Lieblingsstrecken und ich war dort bislang in allen Rennserien schnell. Ich bin überzeugt, dass wir gut abschneiden und ich so zum Saisonabschluss ein weiteres gutes Ergebnis einfahren kann." Aktuell steht für Juncadella Rang vier vom Norisring als Bestmarke zu Buche.


Fotos: Mücke-Mercedes, DTM in Zandvoort


Auch Merhi spricht von einem "interessanten Kurs", auf dem vor allem der letzte Sektor mit dem berühmten Motodrom Fahrer und Auto stark fordere. "Um eine gute Rundenzeit zu erzielen, muss man im Kurven-Geschlängel schnell sein", weiß der ehemalige Formel-3-Champion, der seine zweite DTM-Saison bestreitet: "Auch den Option-Reifen und DRS kommt beim Finale wieder große Bedeutung zu. Mein Ziel ist es, mich im Qualifying zu steigern und die Saison in Hockenheim so zu beenden, wie ich sie dort begonnen habe - mit einem Punkteergebnis."

Wehrlein ganz Profi: Feiern Fehlanzeige

Daniel Juncadella

Juncadella sorgte mit Rang vier am Norisring für ein Ausrufungszeichen Zoom

Die Zeit ist für Wehrlein wie im Flug vergangen: "Ich kann es kaum glauben, dass meine erste DTM-Saison nun schon fast vorbei ist", wundert sich das Nesthäkchen, das am Freitag seinen 19. Geburtstag feiert. Oder auch nicht, schließlich ist der Baden-Württemberger auch Profi im Kopf: "Zeit zum Feiern bleibt mir am Freitag des Rennwochenendes in Hockenheim nicht. Ich werde mich mit meinen Ingenieuren auf das Training vorbereiten und früh ins Bett gehen, damit ich am Samstag fit für das große Finale bin. Die Geburtstagsfeier wird dann später nachgeholt."

Schließlich will er nicht mit leeren Händen in die Winterpause gehen: "Es wäre schön, wenn ich mir mit einem guten Ergebnis nachträglich ein kleines Geschenk machen könnte", betont Wehrlein, der gute Erinnerungen an sein DTM-Debüt in Hockenheim hat. Er drehte sogar seine ersten DTM-Führungsrunden. Wolff lobt seinen jüngsten Schützling: "Pascal ist sehr jung und hat großes Potenzial. Er hat uns schon in der Formel 3 sehr viel Freude bereitet und kann sicherlich eine sehr erfolgreiche Karriere machen."