• 20.09.2013 07:39

  • von Dominik Sharaf

Di Resta prophezeit Mercedes-Nachwuchs große Zukunft

Der Ex-Champion ist von der Qualität der DTM als Formel-1-Sprungbrett wegen ihrer Medienpräsenz überzeugt: "Talent setzt sich durch, egal wie"

(Motorsport-Total.com) - Ob Marco Wittmann oder Adrien Tambay: Viele Piloten kommen mit dem Traum von der Formel 1 in die DTM. In Erfüllung ging er in den vergangenen Jahren nur für einen einzigen Youngster: Paul di Resta. Der Ex-Champion und derzeitige Force-India-Pilot nutzte das Sprungbrett Mercedes, wie es auch seine Nachfolger Daniel Juncadella, Robert Wickens oder Pascal Wehrlein auf dem Weg in die Beletage des Motorsport tun wollen. Von seinen Nachfolgern zeigt sich der Schotte durchaus angetan.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Di Resta hat es von der DTM aus geschafft: Er ist ein Formel 1 ein Fixpunkt Zoom

Di Resta erklärt auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com', dass ihnen die Türen auf dem Weg in die Formel 1 offen stünden: "Die jungen Burschen machen einen guten Job, wenn ich mir die Gesamtwertung ansehe. Sie sind die Zukunft des Sports." In der Tat rangieren mit dem drittplatzierten Christian Vietoris, Mercedes-Markenkollege Wickens auf Rang vier und Wittmann (BMW) als Achtem drei Zukunftshoffnungen unter den Top 8 der DTM-Punktetabelle. "Was ihnen die etwas erfahreneren Piloten voraus haben, ist definitiv die Konstanz", weiß di Resta.

Die Rückendeckung des eigenen Arbeitgebers, wie er sie zu seiner DTM-Zeit durch den damaligen Motorsport-Chef Norbert Haug erhielt, hält der heute 27-Jährige für unerlässlich: "Dass Hersteller ihnen das Vertrauen schenken, ist wichtig." Was aber hat für in persönlich die Tourenwagen-Szene zum idealen Formel-1-Sprungbrett gemacht? "Die Medienpräsenz in der DTM", weiß di Resta und grenzt klar zum direkten Königsklassen-Unterbau GP2 ab: "Dazu die Tatsache, dass man extrem professionell arbeitet, eine Marke repräsentiert und die Serie Highlight des Rennwochenendes ist."

Hinzu kommt, dass das Werksengagement in der DTM es ermöglicht, Verträge nach Perspektive und nicht nach Geldbeutel zu verteilen. Paydriver sind Fehlanzeige. Di Resta sieht die Sache nicht so dramatisch: "Talent setzt sich durch, egal wie. Leidenschaft und Hingabe haben mir den Weg geebnet." Auch von der Entwicklung der DTM und ihrer Internationalisierung zeigt er sich angetan: "Das hilft der Serie enorm weiter. In zehn Jahren könnte sie eine ganz andere sein", orakelt di Resta - obwohl er mit dem novellierten Reglement nicht ganz d'accord geht.


Fotos: HWA-Mercedes, DTM in Oschersleben


Der weiche Pneu könnte für ihn mehr in Richtung seines Formel-1-Vorbildes gehen: "Ich bin mir nicht sicher, ob der Option-Reifen seinen Sinn und Zweck erfüllt. Es sieht so aus, als könnte man damit das ganze Rennen fahren", zeigt sich di Resta skeptisch, ohne künstliche Elemente generell abzulehnen: "Alles, was beim Überholen hilft, ist aber gut für die Fans. Die Unterhaltung ist, was zählt. Da geht es nicht darum, ob etwas kompliziert ist, sondern darum, guten Motorsport zu bieten." Lockt das eines Tages auch wieder di Resta? "Sag' niemals nie. Aber die Formel 1 ist immer mein Traum gewesen."

"Ich bin mir nicht sicher, ob der Option-Reifen seinen Sinn und Zweck erfüllt." Paul di Resta