• 20.04.2008 15:26

  • von Britta Weddige

Endlich: Scheider feiert ersten DTM-Sieg

Nach langer Wartezeit hat Audi-Pilot Timo Scheider seinen ersten Sieg in der DTM geholt - Martin Tomczyk und Bruno Spengler auf den Plätzen

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Jahr 2000 gehört Timo Scheider - abgesehen von einem Jahr Pause - zu den Piloten in der DTM. Doch auf große Erfolge musste der Deutsche lange warten. Seinen ersten Podestplatz holte er sich erst beim Saisonfinale 2007. Und heute gelang ihm der bisher größte Triumph: Scheider feierte seinen ersten Sieg. Der Audi-Pilot hatte das Rennen in Oschersleben von der Pole Position weg bis ins Ziel im Griff und ließ seinen Konkurrenten keine Chance, ihm den Erfolg noch streitig zu machen. "Das war wirklich überfällig, es ist ein geiler Tag, danke an alle, die an mich geglaubt haben - es ist so geil! Unglaublich", sagte er der 'ARD'. Danach sprang er auf das Dach seines A4 und legte einen Freudentanz hin.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Geschafft: Timo Scheider feierte endlich seinen ersten DTM-Sieg

Scheider siegte und übernahm damit die Führung in der Gesamtwertung. Auf Platz zwei folgte sein Audi-Teamkollege Martin Tomczyk. Die Mercedes-Piloten konnten aufholen: Bruno Spengler setzte sein Ziel um und kam als Dritter noch auf das Podest, dahinter folgten seine HWA-Kollegen Paul di Resta und Jamie Green. Markus Winkelhock fuhr im Audi-Jahreswagen ein taktisch kluges Rennen und holte sich als Sechster seine ersten DTM-Punkte. Mike Rockenfeller und Mattias Ekström belegten die Plätze sieben und acht. Ralf Schumacher kam auf einen guten zehnten Platz. Tom Kristensen war der tragische Held, zuerst bekam er eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts, dann gab es Probleme in der Box und dann beendete eine Kollision das Rennen des Dänen, der auf Platz zwei gestanden hatte.#w1#

Das Rennen im Überblick

Schon am Start ging es wie erwartet hoch her: Kristensen schoß an Scheider vorbei in Führung. Der Grund: Der Däne hatte einen deutlichen Frühstart. Kristensen bekam dafür eine Durchfahrtsstrafe, die er nach der dritten Runde absolvierte. Er reihte sich auf Rang 18 wieder ein. Auch Bernd Schneider fuhr extrem früh los, auch gegen ihn wurde eine Durchfahrtsstrafe ausgesprochen, die der Mercedes-Pilot nach in der fünften Runde antrat. Schneider musste sich am Ende des Feldes wieder anschließen und belegte am Ende Rang zwölf.

Durch die erste Kurve kamen fast alle Piloten ohne größere Probleme. Nur Audi-Jungstar Oliver Jarvis erwischte es: Der junge Brite kollidierte mit seinem Landsmann im Mercedes, Jamie Green und drehte sich. Dadurch fiel Jarvis, der auf einen sensationellen vierten Startplatz gestanden hatte, zurück ins hintere Drittel. Green viel zurück auf Rang sieben. Die Rennleitung leitete Ermittlungen gegen Green ein, kam dann aber zu dem Schluss, dass es sich um einen normalen Rennunfall handelte und keine Strafe nötig ist.

Spengler kampflos auf Rang drei

Profiteur von Kristensens und Jarvis' Pech: Bruno Spengler, der dadurch kampflos auf Rang drei hinter Timo Scheider und Martin Tomczyk kam. Einen super Start legte auch Audi-Pilot Mike Rockenfeller hin, der von Platz elf auf Rang sechs vor kam. Vor ihm war nach der Startphase Mattias Ekström Fünfter, der von Platz acht gestartet war. Allerdings hatte Ekström im Gedrängel am Start einige Aero-Teile an seinem Audi verloren und konnte keine ganz schnellen Zeiten fahren.

Nach den ersten Runden führte Scheider vor seinem Audi-Teamkollegen Tomczyk, Spengler war Dritter vor Paul di Resta, dahinter folgten Ekström, Rockenfeller, Green und Paffett.

In der zwölften Runde krachte es im hinteren Feld zwischen Oliver Jarvis und Christijan Albers. Der Niederländer kreiselte von der Strecke und fiel auf den letzten Platz zurück. Jarvis fuhr mit einem ramponierten Boliden weiter, bekam aber eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt.

Hochbetrieb in der Box

Nach der 14. Runde eröffnete der Zweitplatzierte Tomczyk die erste Runde der Boxenstopps. Es herrschte Hochbetrieb in der Boxengasse, auch Spengler, Rockenfeller, Green, Paffett, Prémat, Engel, Kristensen und Albers kamen zum ersten Stopp. Dabei kam es in der Boxengasse zu einer leichten Kollision zwischen Paffett und Prémat. Paffett war von seinem Standplatz weggefahren und dabei dem Franzosen den Weg abschnitten. Die Folge: Durchfahrtsstrafe für Paffett.

Eine Runde später kamen unter anderem der Führende Scheider und sein Teamkollege Ekström in die Box. Dabei verlor Scheider Zeit, weil es Probleme mit dem linken Vorderrad gab. Ganz knapp vor Tomzcyk konnte sich Scheider wieder ins Rennen eingliedern.

Nur kurze Zeit später begann schon die zweite Runde der Boxenstopps: Rockenfeller kam schon in der 17. Runde zum zweiten Stopp. Doch seine Taktik, sich so an Ekström vorbeizuschieben, ging nicht auf. Denn der Schwede kam in der 19. Runde zum Stopp und fuhr vor Rockenfeller zurück auf die Strecke.

Probleme bei Kristensen

In Runde 20 erlitt Kristensen einen weiteren Rückschlag: Bei seinem zweiten Stopp gab es Probleme mit dem rechten Hinterrad, der Däne verlor Zeit und wurde in seiner Aufholjagd wieder zurückgeworfen. Unterdessen ließ sich das Führungsquartett Scheider, Tomczyk, Spengler und di Resta Zeit mit den zweiten Stopps. Scheider gab etwas mehr Gas. So konnte er seinen Vorsprung auf Tomczyk wieder leicht vergrößern. Ansonsten lagen die Rundenzeiten der Spitzenpiloten meistens dicht beieinander. Dahinter gelang es Jamie Green in der 24. Runde, an Rockenfeller und Ekström vorbeizuziehen.

Nach der 24. Runde kam der Führende Scheider in die Box, eine Runde später seine Verfolger Tomczyk und Spengler. Zwischen den beiden war es spannend, doch Spenglers Mercedes-Crew brauchte eine Sekunde länger. Darauf gab das Team Spengler den Auftrag, vorerst auf dem sicheren dritten Platz zu bleiben und die Reifen zu schonen, um vielleicht im letzten Renndrittel noch einen Angriff auf Tomczyk zu starten.

So lautete die Reihenfolge nach den zweiten Stopps: Scheider vor Tomczyk, Spengler, di Resta, Green und Winkelhock. Der Schwabe hatte sich unauffäig im Rennverlauf von Startplatz neun nach vorn geschoben. Winkelhock war als letzter zum zweiten Stopp gekommen und kam durch diese Taktik an der Konkurrenz vorbei. Dahinter folgten Ekström und Rockenfeller.

Viele Überholmanöver

In der letzten Rennphase gab es einige tolle Überholmanöver - obwohl Überholen in Oschersleben eigentlich sehr schwierig ist. In der 27. Runde schob sich Rockenfeller an Ekström vorbei. Der Schwede hatte mit seinem Auto zu kämpfen und konnte teilweise nicht so schnelle Rundenzeiten fahren wie seine Kollegen an der Spitze. Nachdem er Rockenfeller ziehen lassen musste, wurde Ekström von hinten von Prémat unter Druck gesetzt. Nicht weit dahinter folgte ihnen Mercedes-Neuzugang Maro Engel. Hinten setzte Kristensen seine Aufholjagd fort, überholte Ralf Schumacher und holte sich so den zwischenzeitlichen elften Rang.

Das Führungsquartett blieb von den Positionskämpfen unbeeindruckt: Green hatte als Fünfter über 20 Sekunden Rückstand auf den Vierten di Resta. Nach vorne hatte der Brite keine Möglichkeit anzugreifen, aber nach hinten musste er acht geben. Denn elf Runden vor Schluss wurde er plötzlich von Winkelhock gejagt.

Safetycar-Phase kurz vor Rennende

Das nächste Manöver folgte in der 36. Runde: Kristensen drückte sich elegant an Engel vorbei und war Zehnter. Doch die Freude währte nicht lange: Der Däne kam beim Einlenken in die Doppel-Links-Kurve auf den Randstein, drehte sich zruück auf die Strecke und krachte unglücklich in den Mercedes von Engel. Für beide war das Rennen beendet - das Safetycar rückte zum ersten Mal in dieser Saison aus.

An der Spitze bedeutete das, dass die Mercedes von Spengler, di Resta und Green wieder näher an das Audi-Führungsduo Scheider und Tomczyk heranrückte. Vier Runden vor Schluss wurde das Rennen wieder freigegeben. Vorn ließen Scheider und Tomczyk nichts anbrennen und behaupteten die Doppelführung vor ihren drei Verfolgern in den neuen Mercedes-C-Klassen bis ins Ziel.

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26.-28. April

1. Qualifying Sa. 09:55 Uhr
1. Rennen Sa. 13:30 Uhr
2. Qualifying So. 9:55 Uhr
2. Rennen LIVE So. 13:30 Uhr

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