Ekström: "Volle Attacke!"

(Motorsport-Total.com) - Spätestens mit seinem Sieg in Zandvoort hat sich DTM-Champion Mattias Ekström lautstark im Titelrennen zurückgemeldet. Vier Rennen vor Saisonschluss liegt er mit sechs Punkten Rückstand auf seinen führenden Teamkollegen Timo Scheider auf Rang drei der Gesamtwertung. Im Exklusiv-Interview mit 'Motorsport-Total.com' sprach der Audi-Pilot über die Stärke des neuen A4, Konkurrenten im Titelrennen, Teamplay und Sommerurlaub am Bodensee. Und er erklärt, was ihn stärker macht als seine Gegner:

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Audi-Pilot Mattias Ekström will seinen DTM-Titel in diesem Jahr verteidigen

Frage: "Mattias, sieben Rennen sind gefahren - was hat dich in dieser Saison bisher am meisten überrascht?"
Mattias Ekström: "Ich glaube, das war unsere Leistung im ersten Rennen. Dass der neue Audi A4 im Verhältnis zur Konkurrenz so gut war und dass wir am ersten Wochenende schon so stark waren, das war sicher die größte Überraschung des Jahres - und die beste!"#w1#

Guter Auftakt in die neue Saison

Frage: "Damit hattet ihr ja gleich einen guten Einstieg in die Saison..."
Ekström: "Ja, denn man hat immer ein gewisses Kribbeln im Bauch, wenn man mit einem neuen Auto antritt. So war das auch in diesem Jahr. Ich war nicht so sicher, wie gut das Auto wirklich ist. Aber in Hockenheim waren wir sehr gut dabei - und es war wirklich toll, dass das Auto von Anfang an so gut war."

Frage: "Und was hat dich in dieser Saison bisher am meisten geärgert?"
Ekström: "Da muss ich jetzt wirklich überlegen - also momentan fällt mir nichts ein, was mich wirklich geärgert hat. Allerdings ärgere mich auch nur sehr selten und bisher gab es keinen Anlass dazu. Das einzige war vielleicht, dass ich in Oschersleben in der ersten Kurve einen kleinen Unfall hatte, der unnötig war. Aber sonst? Nein, da fällt mir nichts ein."

Frage: "Warum ist der neue A4 deiner Meinung nach so gut?"
Ekström: "Die Fahrbarkeit. Er ist sehr leicht zu fahren und man kann ihn im Grenzbereich sehr gut beherrschen. Das ist für mich der Hauptgrund, warum das Auto so gut ist."

Frage: "Es ist also eine Verbesserung im Vergleich zum 2007er-Auto?"
Ekström: "Jedes Jahr wird das Auto besser, aber vom 2007er- zum neuen A4 ist schon ein verhältnismäßig sehr großer Schritt gelungen."

Wer sind die Gegner im Titelkampf?

Frage: "Vier Rennen stehen noch aus im Titelkampf. In wem siehst du den schärferen Gegner: Timo Scheider oder Jamie Green?"
Ekström: "Da würde ich noch abwarten, wie es nach dem Rennen in Brands Hatch aussieht. Es geht ruckzuck - irgendetwas passiert und dann sieht die Situation wieder ganz anders aus. Ich weiß, dass Jamie sehr gut ist und auch Timo ist stark. Aber grundsätzlich würde ich noch abwarten mit Prognosen. Wenn nur noch drei Rennen zu fahren sind, kann man schon eher etwas sagen. Jetzt wäre es noch einen Tick zu früh dafür."

Frage: "Vor dem Rennen am Norisring wurde schon ein bisschen in die Richtung spekuliert, dass du nun für Timo fahren musst. Hast du davon etwas mitbekommen und was hast du darüber gedacht?"
Ekström: "Ja, nach dem Wochenende am Norisring haben alle gedacht, dass ich ihn absichtlich vorbeigelassen habe. Das hat natürlich nicht gestimmt - aber es ist halt so, dass die Leute so etwas glauben wollen. Ansonsten habe ich davon nichts mitbekommen. Und nach meinem Sieg in Zandvoort habe ich davon sowieso kein Wort mehr gehört."

Frage: "Würdest du denn für Timo fahren, wenn die Situation sich so ergeben würde?"
Ekström: "Wenn es im Interesse von Audi ist, fahre ich für jeden, egal ob das Timo ist oder Martin Tomczyk oder Tom Kristensen. Ich hatte schon das Vergnügen, für viele gute Teamkollegen zu fahren - für Laurent Aiello, für Tom. Das hat mir auch Spaß gemacht. Solange man selbst mittendrin im Meisterschaftskampf ist, macht man es natürlich nicht, aber jetzt warten wir mal ab, wie die Situation nach Brands Hatch ist."

Frage: "Vor dem Rennen in Zandvoort wurde das Reglement für die Jahreswagen-Gewichte geändert. Werden sie euch jetzt gefährlicher oder ist der Abstand immer noch groß genug? Oder macht man sich als Fahrer eines Neuwagens über so etwas gar keine Gedanken?"
Ekström: "Ich mache mir wenig Gedanken über die verschiedenen Jahrgänge, denn Konkurrenz machen einem alle. Je nach Strecken gibt es bei allen Autos unterschiedliche Stärken oder Schwächen. Ich würde sagen, dass Gary Paffett auf gewissen Strecken besonders stark war und Oliver Jarvis auch. Ab und zu werden sie uns so oder so gefährlich."

Ein Zuhause fern der Heimat: Bodensee

Frage: "Ganz anderes Thema: Was machst du in der langen Pause bis Brands Hatch?"
Ekström: "Ich bleibe zu Hause in der Schweiz und treibe ein bisschen Sport. Ich habe mir vorgenommen, nicht allzu viel Stress zu haben, nur Sport zu machen und den Urlaub zu Hause zu genießen. Ich habe es sehr schön am Bodensee und deshalb bleibe ich auch dort."

Frage: "Wie gestaltest du sonst deine Freizeit zwischen den Rennwochenenden?"
Ekström: "Ich mache immer viel Sport und verbringe viel Zeit mit meinem Hund."

Frage: "Hast du noch dein Junior-Team in Schweden?"
Ekström: "Ja. Ich betreue es allerdings nicht selbst, sondern das machen die Teammitglieder in Schweden. Ich unterstütze sie schon, aber so viel Zeit habe ich nicht dafür."

Frage: "Du konzentrierst dich wie schon im vergangenen Jahr voll auf den Titelkampf?"
Ekström: "Ja, 'volle Attacke' heißt es jetzt bei mir. Ich fahre auch vorerst keine Rallyes oder so etwas."

Frage: "Zum Abschluss vervollständige bitte folgenden Satz: 'Ich verteidige meinen Titel, weil ...'"
Ekström: "... weil ich der konstantere und der schnellere Pilot bin."