• 08.08.2008 11:28

  • von Mike Rockenfeller

Rockenfeller-Kolumne: Mit stumpfen Waffen

Audi-Pilot Mike Rockenfeller berichtet über sein Nürburgring-Wochenende, an dem Glück und Pech für ihn sehr nah beieinander lagen

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',
Das Rennwochende am Nürburgring hat leider nicht so gut geendet, wie es begonnen hatte. Bei den Tests am Freitag waren wir zwar mit der Balance nicht ganz zufrieden. Aber damit hatten alle zu kämpfen, da das Gripniveau nicht so hoch war wie erwartet. Wir konnten dennoch erfolgreich am Setup arbeiten. Im Freien Training am Samstagvormittag setzte sich der positive Trend fort. Das Auto fühlte sich sehr gut an und lief auch gut. Leider habe ich in meiner schnellsten Runde einen Fehler gemacht, sonst hätte ich auf dem fünften oder vierten Platz landen können. So war es leider nur der siebte Rang.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller vor dem Start ins Rennen am Nürburgring

Für die Qualifikation am Abend war Regen angesagt - darüber habe ich mich sehr gefreut, da wir als Jahreswagenfahrer bei Regen einfach bessere Chancen haben. In der Pause zum Qualifying haben wir auch nicht mehr viel am Setup geändert, nur zwei, drei Kleinigkeiten. Ansonsten haben wir nur die Regenreifen aufgezogen.#w1#

Qualifying: Erst Crash, dann P2

Zum Glück begann es vor dem Zeittraining auch richtig zu regnen. Wie ich mir schon erhofft hatte, lief es im ersten Qualifying-Teil sehr gut und ich kam als Zweitplatzierter ins Q2. Dort haben wir zu Beginn allerdings einen kleinen taktischen Fehler gemacht: Wir haben uns nicht gleich nach vorne an die Boxenampel gestellt und gewartet, dass das Training freigegeben wird, sondern gewartet, bis die erste Gruppe weg war, damit ich nicht in der Gischt fahren musste. Leider kam in meiner ersten schnellen Runde Paul di Resta direkt vor mir aus der Boxengasse und ich musste die Runde abbrechen.

Mike Rockenfeller

Für Mike Rockenfeller endete die Qualifikation im Reifenstapel Zoom

Im meiner zweiten schnellen Runde habe ich mich in der Querspange verbremst, da dort schon sehr viel Wasser auf der Strecke war. Einen Umlauf später war so viel Wasser auf der Start/Ziel-Gerade, dass es eigentlich schon keinen Sinn mehr gemacht hat, zu fahren. Aber ich hatte ja noch keine ordentliche Zeit und habe deshalb trotzdem versucht zu pushen. Leider bin ich am Ende der Geraden abgeflogen und in die Reifenstapel eingeschlagen. Das Qualifying wurde schließlich wegen der Witterungsbedigungen abgebrochen. Ich hatte Glück: Für die Startaufstellung wurde das Ergebnis aus dem ersten Teil des Zeittrainings gewertet. Darüber war ich richtig happy, da ich mit Platz zwei eine tolle Ausgangssituation für das Rennen hatte. Zum ersten Mal in der Saison konnte sich ein Jahreswagen für die erste Startreihe qualifizieren.

Der Regen blieb aus

Wie dann das Rennen abgelaufen ist, konnten die Zuschauer verfolgen. Das Team hatte die Information, dass bald heftiger Regen kommen würde. Deshalb haben wir uns für Regenreifen entschieden. Leider regnete es nur ganz, ganz leicht und nicht heftig genug, damit konnte ich das Rennen eigentlich schon vergessen. Dazu kam noch, dass mich mein Team erst nach fünf Runden an die Box geholt hat, um Trockenreifen aufzuziehen. Denn es hatte nach wie vor die Hoffnung, dass der Regen doch noch kommt. So bin ich nach dem Start zwar als Erster in die erste Kurve eingebogen, musste aber schon eine Kurve später die Führung wieder abgeben. Da ich auf den Regenreifen keine Chance gegen die slickbereiften Fahrzeuge hatte, wurde ich bis ans Ende des Feldes zurückgereicht. Am Ende blieb mir nur der 15. Rang.

"Klar ist es ärgerlich, dass ich keine Punkte holen konnte, aber in der Meisterschaft kann ich eh nichts reißen." Mike Rockenfeller

Trotzdem kann ich auch diesem Wochenende etwas Positives abgewinnen. Ab Samstag war ich der schnellste Vorjahres-Audi. Diese Position hatte ich auch beim Rennen in Zandvoort inne, bin es kur vor dem Ziel zu der Situation mit Schneider kam und Markus Winkelhock uns noch überholen konnte. Klar ist es ärgerlich, dass ich keine Punkte holen konnte, aber in der Meisterschaft kann ich eh nichts reißen. Ich will einfach versuchen, der schnellste Jahreswagen zu sein. Am Nürburgring bin ich trotz der schwierigen Umstände die viertschnellste Rundenzeit gefahren und war - nach Martin Tomczyk - der zweitschnellste Audi-Pilot. Das muss ich versuchen für den Rest der Saison zu halten.

Das nächste DTM-Rennen findet Ende August in Brands Hatch statt. Dort bin ich vergangene Saison zum ersten Mal gefahren. Damals hatten wir dort Probleme, die richtige Balance zu finden. Aber ich denke, dass es dieses Jahr gut laufen wird, schließlich war Audi 2007 in England sehr gut unterwegs. Zudem konnten wir wieder fünf Kilogramm ausladen und sind somit gleich schwer wie die 2007er-Mercedes.

In der DTM ist derzeit Pause - für mich aber nicht. Mitte August kehre ich auf den Nürburgring zurück: Gemeinsam mit Alexandre Prémat fahre ich dort für Audi in der Le-Mans-Series LMS.

Bis zum nächsten Mal,
Ihr Mike Rockenfeller

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7. - 9. Juni

1. Qualifying Sa. 09:55 Uhr
1. Rennen Sa. 13:30 Uhr
2. Qualifying So. 9:55 Uhr
2. Rennen LIVE So. 13:30 Uhr

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