• 17.05.2009 17:58

  • von Britta Weddige

Ekström: "Da hat nur ein bisschen Rennglück gefehlt"

Mattias Ekström reagierte mit schwedischer Gelassenheit auf den Reifenschaden, der ihm beim Auftakt in Hockenheim den sicheren Sieg gekostet hat

(Motorsport-Total.com) - Nur wenige Kilometer haben Mattias Ekström noch gefehlt, dann hätte er seinen ersten Saisonsieg 2009 eingefahren. Der schwedische Audi-Pilot führte das Rennen mit komfortablem Vorsprung an. Doch die Renngötter wollten es anders: Zwei Runden waren noch zu fahren, als sich ein kleines Trümmerteil in Ekströms linken Hinterreifen bohrte. Der Reifen war platt, Ekströms Sieg dahin.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström nahm sein großes Pech beim Auftakt gelassen hin

"Der erste Gedanke war: 'Jetzt volle Attacke in die Boxengasse, einen neuen Reifen drauf und versuchen, so viel wie möglich zu retten, was zu retten ist'", sagte Ekström zu 'Motorsport-Total.com'. Ekström holte sich noch einen neuen Reifen und kam schließlich als Siebter ins Ziel. Gerettet hat er damit zwei Punkte.#w1#

Während andere mit dem Schicksal hadern würden, nahm Ekström diesen herben Rückschlag mit schwedischer Gelassenheit hin. "Da hat nur ein bisschen Rennglück gefehlt, sonst war alles gut", sagte er mit Nachdruck in der Stimme. "Ich kann eigentlich nicht klagen. Ich bin mit allem voll zufrieden, es hat nur ein kleines bisschen Rennglück gefehlt."

Klagen kann Ekström wirklich nicht - Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich beschrieb es treffend: "Mattias fuhr in einer eigenen Liga." Der Schwede ging mit frischen Reifen an den Start und fuhr gleich im ersten Stint vorne weg: "Wenn man schon am Samstag schnell ist, hat man auch ein paar Vorteile, wenn man mit neuen Reifen startet. Die hatte ich auch", erklärte Ekström. "Und am Anfang des Rennens bin ich so schnell gefahren, wie das Auto konnte. Nach ein paar Runden habe ich dann gedacht, dass vielleicht alles abbaut, aber das war gar nicht der Fall. Ich bin mehr oder weniger das Tempo gefahren, das das Auto fahren konnte."

"Jetzt volle Attacke in die Boxengasse, einen neuen Reifen drauf und versuchen, so viel wie möglich zu retten, was zu retten ist." Mattias Ekström

Im letzten Stint vor seinem Reifenschaden kam Ekström trotz komfortablen Vorsprungs gar nicht auf die Idee, langsamer zu machen. Er baute sein Polster auf die Verfolger noch weiter aus - auch wenn man als Beobachter hätte erwarten können, dass er etwas das Tempo herausnimmt: "Das war einfach der Rhythmus, das ist wie ein Autopilot", schilderte der Schwede.

"Man fährt einfach so weiter, wie man fährt und wenn alles gut funktioniert, dann fühlt sich das auch nicht komisch an", so Ekström. "Es war nicht so, dass ich gepusht habe. Ich bin nur mein Tempo und meinen Rhythmus gefahren. Das Team hat mir dann gesagt: 'Ja, bleib mal so in deinem Rhythmus', das war ziemlich easy. Dann war es auf einmal nicht mehr so lustig."

In einer nur zehn Rennen langen Saison zählt es, schon in den ersten Rennen so viele Punkte wie möglich zu holen. Dazu hat bei Ekström diesmal das Rennglück gefehlt. Doch auch hier bleibt er gelassen: "Die Saison ist zehn Rennen lang und jetzt habe ich nicht zehn, sondern nur zwei Punkte geholt, aber zwei sind besser als Null und am Ende des Jahres wird jeder Punkt zählen. Ich bin auch ziemlich sicher, dass die anderen Fahrer auch irgendwann ein bisschen Pech haben werden, wenn die Renngötter fair sind. Und wenn ich am Ende des Jahres Zweiter oder Dritter der Meisterschaft bin und ich es wegen acht verlorener Punkte verschenkt habe, dann ist das halt so."