DTM-Training Oschersleben: Schubert-BMW bei Reifenpoker an der Spitze

Der Reifenpoker dominierte den ersten DTM-Trainingstag in Oschersleben: Warum Lucas Auer im zweiten Training gar nicht fuhr und sich die HRT-Probleme fortsetzten

(Motorsport-Total.com) - Freitag-Training beim Saisonauftakt in Oschersleben - und der Poker für die DTM-Saison hat bereits begonnen: Denn bei den zwei 45-minütigen Sessions, bei denen Schubert-BMW-Champion Sheldon van der Linde in 1:21.960 bei rund 20 Grad Lufttemperatur die Tagesbestzeit aufstellte, haben manche Teams bewusst nur einen der zwei frischen Reifensätze genutzt.

Titel-Bild zur News: Rene Rast

Rene Rast am Limit: Der BMW-Neuling sorgt für eine Schubert-Doppelführung Zoom

Der Coup: Der zweite frische Reifensatz kann bei einem der kommenden Wochenenden am Freitag genutzt werden, denn nach dem Auftakt gibt es nur noch einen frischen Reifensatz am Freitag - und auf manchen Strecken kaum Testmöglichkeiten oder Donnerstag-Tests wie in Oschersleben, wo im Vorfeld viel getestet wurde.

Ein Team, das in den Freien Trainings mit Sicherheit beide frischen Reifensätze genutzt hat, ist die BMW-Meistertruppe Schubert aus Oschersleben. Denn van der Linde und sein neuer Teamkollege Rene Rast fuhren in der zweiten Session (Ergebnis FT2) im M4 GT3 die zwei schnellsten Zeiten des Tages.

Schubert-BMW-Piloten nutzen beide Reifensätze

Rast fehlten auf Sheldon van der Linde, der den Boliden deutlich besser kennt, 0,143 Sekunden (ANZEIGE: Übrigens: frisch in unserem DTM-Fanshop eingetroffen ist das Lausitzring-Siegerauto von Sheldon van der Linde als 1:18 Modell. Hier kaufen). Die drittbeste Zeit gelang dem erfahrenen Attempto-Audi-Pilot Mattia Drudi, der seine erste DTM-Saison bestreitet, mit 0,148 Sekunden Rückstand.

Auch der Italiener nutzte in der zweiten Session einen frischen Satz, denn das ohnehin schon nachträglich vom ADAC akzeptierte Attempto-Team erhielt seine DTM-Boliden erst spät, wodurch man gar keine Testfahrten absolvieren konnte.

Bester Lamborghini-Pilot war überraschend Grasser-Rookie Mick Wishofer (+0,172) auf Platz vier, bester Porsche-Mann war Toksport-WRT-Pilot Christian Engelhart (+0,353) auf Platz sieben und schnellster Ferrari-Fahrer war Jack Aitken (+0,355) auf Rang acht.

Reifensparen bei Mercedes-AMG, zweite Session ohne Auer

Auf dem Papier war der Mercedes-AMG GT3 das langsamste Auto: Winward-Pilot David Schumacher (+0,452) wurde im Tagesklassement Zehnter. Ihm gelang die AMG-Topzeit schon im ersten Training (Ergebnis FT1), was darauf hindeutet, dass vor allem die Teams der Marke mit dem Stern im zweiten Training keinen zweiten Reifensatz nutzten.


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Das tat auch Lucas Auer, allerdings nicht ganz freiwillig: Der österreichische Winward-Pilot, der im ersten Training direkt hinter seinem Teamkollegen Schumacher Dritter wurde, fuhr in der zweiten Session keine einzige Runde. "Wir hatten ein Problem mit dem Funk, das wir erst mal beheben wollten", sagt Teamchef Christian Hohenadel auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Es wäre ein Problem, wenn das morgen nicht funktioniert."

Weit zurück lagen die beiden HRT-Piloten: Arjun Maini fuhr mit 0,731 Sekunden Rückstand als 19. des Tages die Topzeit des Teams, Luca Stolz fehlten auf Platz 25 gar 0,960 Sekunden auf van der Lindes Bestzeit. Wie von 'Motorsport-Total.com' schon am Vortag berichtet, trifft der Crash von Stolz beim Donnerstag-Test das HRT-Team besonders hart.

HRT-Probleme setzen sich nach Donnerstag-Crash fort

Denn die Truppe hatte als eines von wenigen Teams nicht privat in Oschersleben getestet und kam beim Stolz-Auto nicht in den Genuss der vier frischen Reifensätze. "Wir mussten den Motor wechseln, weil dieser richtig kaputt war", sagt HRT-Teamchef Ulrich Fritz im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Die Mechaniker haben bis um vier Uhr gearbeitet."


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Doch auch am Freitag hatte der Unfall noch Nachwirkungen. "Das ist das Blödeste, was uns passieren konnte", ärgert sich Fritz. "Denn während die anderen die frischen Reifen für das Set-up nutzen konnten, mussten wir Funktionstests mit dem Auto durchführen." Auch im zweiten Training war Stolz aber nur 0,240 Sekunden schneller als in der ersten Session. Man darf gespannt sein, ob die Truppe den Rückstand aufholen kann.

Warum war Engelhart vor einer Woche viel schneller?

Was die Zeiten wert sind? Die Tatsache, dass Toksport-WRT-Porsche-Pilot Engelhart beim Test vor einer Woche in Oschersleben sogar 1:21.603 fuhr, deutet darauf hin, dass es noch schneller geht. Damals war es allerdings kühler, was die Motorleistung verbessert.


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Zudem war zu diesem Zeitpunkt die Balance of Performance noch nicht veröffentlicht, was möglicherweise beim neuen Porsche 911 GT3 R dazu geführt hatte, dass man nicht die gleichen Einstellungen wie die anderen Teams genutzt hat.

Ein Bluff ist aber auch nicht komplett auszuschließen, da die Balance of Performance an den ersten drei Wochenenden noch bis zum Samstagabend geändert werden darf. Am Samstag wird es dann endlich ernst: Um 9:45 Uhr steigt das erste Qualifying, um 13:30 Uhr das erste Rennen der Saison (alle Infos zum Zeitplan, TV, Stream, etc.).

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