• 09.10.2013 08:21

  • von Dominik Sharaf

Büffeln für die Formel 1: Schickt Ferrari Marciello in die DTM?

Nachwuchs-Chef Luca Baldisseri sieht in der Tourenwagen-Szene eine Perspektive für den talentieren 18-Jährigen - aber nur in Kombination mit Formelsport

(Motorsport-Total.com) - Edoardo Mortara, Roberto Merhi und Daniel Juncadella: Die drei jüngsten Meister der Formel-3-Euroserie respektive der Europameisterschaft sind heute allesamt DTM-Piloten. Klar, dass auch Raffaele Marciello die Serie im Blick hat, sollte er sich im Titelkampf gegen Felix Rosenqvist durchsetzen. Der Italiener ist Teil der Ferrari-Nachwuchsförderung, deren Chef bereits hellhörig geworden ist: "In Sachen Professionalität ist nichts so nahe dran an der Formel 1", sagt Luca Baldisserri 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Raffaele Marciello

Raffaele Marciello könnte seine Karriere durchaus in der DTM fortsetzen Zoom

Der Leiter des so genannten Academy Academy-Programme, der früher Chefingenieur in der Königsklasse war, schätzt die DTM deshalb als wertvoll für den Karriereweg ein: "Für einen jungen Fahrer ist es wichtig, Rhythmus in einer wirklich gut organisierten Mannschaft zu bekommen." Doch dem 18-jährigen Marciello, auf dem die Hoffnungen der derzeit nicht in der Formel 1 vertretenen Italiener ruhen, stehen weitere Türen offen. Die Renault-World-Series (WSbR) und die GP2 sieht Baldisserri ebenso in Reichweite.

Für die Formelklasse sprächen einerseits das Abtriebsniveau der Autos, die guten Reifen und das allgemeine Niveau, andererseits die Terminplanung im Rahmen der Formel 1, identische Strecken und die gleichen Pneus. Baldisserri macht keinen Hehl daraus, dass Ferrari mit Marciello auf die große Bühne im Monoposto-Business zusteuern will. Über die DTM als Solo hat das in den vergangenen Jahren einzig Paul di Resta geschafft. "Die DTM alleine wäre schade - aber nicht, wenn er sie mit einer weiteren Meisterschaft kombiniert."

Zuletzt hatte sich Christian Vietoris daran versucht, neben seinen Tourenwagen-Verpflichtungen auch in der GP2 zu starten - mit mäßigem Erfolg. Seitdem sich die Mercedes-Hoffnung auf eine Aufgabe konzentriert, läuft es besser. Diese Erfahrung hat auch Mike Rockenfeller gemacht, der nach dem vorübergehenden Abschied von seinen Langstrecken-Intermezzi Meister wurde. Doch wo soll Marciello überhaupt fahren, wenn der FIAT-Konzern gar nicht in der DTM dabei ist? Baldisserri ist wegen der Konzernpolitik unbesorgt: "Kein Problem. Wir konzentrieren uns darauf, was gut für den Fahrer ist."