DTM-Qualifying Oschersleben 1: Aitken holt erste Saisonpole nach Thiim-Unfall

Ferrari-Fahrer Jack Aitken schnappt sich beim DTM-Auftakt in Oschersleben die Pole - Unfall von Nicki Thiim (SSR-Lamborghini) verhindert die finale Zeitenjagd

(Motorsport-Total.com) - Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) hat sich die erste Poleposition der DTM-Saison 2024 gesichert: Der Brite brauchte für seine schnellste Runde in der Motorsport Arena Oschersleben 1:21.465 Minuten (Ergebnis) und war damit 0,104 Sekunden schneller als SSR-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti, der beim Saisonauftakt ebenfalls aus der ersten Startreihe ins Rennen (TV-Zeiten, Livestream & Co.) geht.

Titel-Bild zur News: Jack Aitken

Jack Aitken startet das erste DTM-Rennen von der Pole Zoom

Nach einem Unfall von Nicki Thiim (SSR-Lamborghini) musste das Zeittraining knapp zwei Minuten vor dem Ende unterbrochen werden. Der Däne drehte sich in der ersten Kurve von der Strecke und krachte in die Reifenstapel, wobei das Heck seines Lamborghini beschädigt wurde. Die Rennleitung entschied sich anschließend dazu, das Qualifying mit einer Restzeit von drei Minuten noch einmal zu starten.

Verbesserungen gab es allerdings nicht - auch, weil die erste Kurve offenbar rutschig war, denn auch die beiden Winward-Piloten Maro Engel und Lucas Auer rutschten an gleicher Stelle noch einmal von der Strecke. Arjun Maini (HRT-Mercedes, +0,106) wird am Ende Dritter, gefolgt von Abt-Audi-Pilot Ricardo Feller (+0,163).

Aitken mit früher Runde auf Pole

Auch Jack Aitken blieb nicht ganz fehlerfrei

Auch Jack Aitken blieb nicht ganz fehlerfrei Zoom

"Ich freue mich, dass ich die Runde früh hingelegt und die Pole geholt habe", jubelt Aitken bei ran.de. "Das Team hat hart gearbeitet und wir wissen, dass diese Strecke dem Ferrari liegt." Auch der Ferrari-Pilot versuchte am Schluss noch einmal, seine Zeit zu verbessern, geriet dabei aber ebenfalls in Schwierigkeiten.

"Nach der Roten Flagge haben alle sehr hart gepusht, um noch eine schnelle Runde hinzukriegen, aber das Problem hier ist, dass es sehr kalt ist. Und wenn man keinen Grip in den Reifen hat, ist es schwer, schnell Grip aufzubauen. Ich habe hart gepusht, um zu sehen, ob ich die Rundenzeit noch verbessern kann, und bin mit einem Rad auf den Dreck geraten. Das war ziemlich knapp."

Bortolotti freut sich, dass er auf dem zweiten Startplatz steht, denn "gerade die Qualifyings bei den ersten Rennen mit kalten Temperaturen und kalten Reifen" sind chaotisch. "Es ist nicht so einfach wie es aussieht, daher kann es passieren, dass mal etwas schiefläuft", sagt der SSR-Lamborghini-Fahrer. "Insofern bin ich froh, dass es bei uns noch gut gelaufen ist."


Fotos: DTM 2024: Saisonauftakt in Oschersleben


Luca Stolz (HRT-Mercedes, +0,269) erreicht den fünften Startplatz vor Sheldon van der Linde (Schubert-BMW, +0,329) als bester BMW-Fahrer. Christian Engelhart (GRT-Lamborghini, +0,361) wird am Samstag von der siebten Position ins Rennen gehen. Winward-Pilot Auer (+0,364), Rene Rast (Schubert-BMW, +0,417) und Luca Engstler (GRT-Lamborghini, +0,468) komplettieren die Top 10.

Vom Thiim-Unfall und der folgenden Unterbrechung war vor allem der Titelverteidiger betroffen: DTM-Champion Thomas Preining (Manthey-EMA) startet am Samstag vom 16. Platz, Teamkollege Ayhancan Güven sogar nur von der 18. Position.

Schwierigkeiten bei van der Linde & Engel

Abt-Audi-Fahrer Kelvin van der Linde, der vor dem Qualifying noch zuversichtlich war, die Probleme des Vortags gelöst zu haben, erreichte schlussendlich nur den zwölften Startplatz. Auch der Südafrikaner ging erst spät auf die Strecke und wurde dann ebenfalls zum Leidtragenden der roten Flagge. Seine Schlussoffensive blieb erfolglos, weil er von Engel blockiert wurde, der vor ihm von der Strecke rutschte.

Maro Engel startet am Samstag vom 17. Platz

Maro Engel startet am Samstag vom 17. Platz Zoom

Der Mercedes-AMG-Fahrer, der sich im Training am Freitag noch die Bestzeit gesichert hatte, wird den Saisonauftakt deshalb nur vom 17. Platz in Angriff nehmen, obwohl er nur 0,879 Sekunden hinter der Polezeit von Aitken zurücklag. Clemens Schmid (Dörr-McLaren) erreicht als bester McLaren-Fahrer die 15. Position.

Nach einem Unfall im Qualifying des ADAC GT Masters wurde das Zeittraining der DTM bereits mit knapp einstündiger Verzögerung gestartet. Trotzdem blieben die 20 Piloten zunächst gelassen: Erst nach elf Minuten drehten die ersten Fahrer ihre gezeiteten Runden, wobei sich HRT-Mercedes-Pilot Stolz zunächst an die Spitze setzte.

Nicki Thiim: Unfall wegen Fahrfehler

Die Konkurrenz legte schnell nach und die Zeiten purzelten am laufenden Band. Auf der 3,6 Kilometer kurzen Strecke war es allerdings nicht einfach, im dichten Verkehr eine freie Runde zu erwischen. Der Unfall von Thiim, fast zeitgleich mit einem Ausrutscher von Maximilian Paul (Paul Motorsport), beendete die Zeitenjagd vorzeitig.

"Ganz klarer Fahrfehler von meiner Seite aus, ich hatte zu viel Schwung geholt für die erste Kurve", gibt Thiim anschließend bei ran.de zu. "Es sieht dramatischer aus, als es war. Das ist jetzt natürlich viel Arbeit für die Jungs jetzt. So will man die Saison natürlich nicht starten. Das kann ich jetzt nicht mehr ändern."

"Von außen sieht das schlimmer aus. Aber es ist natürlich nicht lustig, wenn man einen 360 macht und dann plötzlich die Wand sieht. Aber die Reifen haben den Aufprall natürlich sehr gut aufgefangen. Dem Wikinger geht es gut, aber sehr enttäuscht. Das sind richtig gute Jungs. Die kriegen es schon hin."

Thiim-Auto reparabel? "Ich hoffe es!"

"Das ist sehr ärgerlich", sagt SSR-Teamchef Mario Schuhbauer. "Egal, was jetzt der Grund ist, wir arbeiten jetzt mit Hochdruck daran, dass wir das Auto für das Rennen fertigkriegen." Wie groß, die Beschädigungen am Thiim-Lamborghini sind, konnte Schuhbauer allerdings noch nicht sagen. Ob die Reparatur in der Kürze der Zeit noch klappt? "Ich hoffe es!"

Auch Maximilian Paul erlaubte sich einen Fehler

Auch Maximilian Paul erlaubte sich einen Fehler Zoom

Auch Paul rutschte kurz vorher in die Wiese. "In Kurve 1 war es etwas rutschig - rutschiger als die Runden zuvor - und dann habe ich das Auto verloren", berichtet der Lamborghini-Fahrer. "Das war in der Situation nicht aufzuhalten. In der DTM ist alles so eng, so viele gute Fahrer und Teams, da will man einfach perfekt sein und das meiste herausholen. Und dann können solche Dinge passieren. Das Auto ist super, nur ich muss noch an mir arbeiten."

Mit seiner Poleposition am Samstag hat sich Aitken auch die ersten Zähler für die Meisterschaft gesichert. Wie schon im Vorjahr wird die schnellste Zeit im Qualifying mit drei Punkten belohnt. Bortolotti erhält als Zweiter immerhin zwei Punkte, während Maini als Dritter noch einen Zähler für die Gesamtwertung sammelt.

Neu ist hingegen die Regelung, dass die ersten zehn Fahrer des Qualifyings (im Vorjahr noch die Top-Sechs) mit den Reifen starten müssen, die sie auch im Zeittraining verwendet haben, während die nachfolgenden Konkurrenten mit frischen Reifen fahren können. Welche Auswirkungen das haben wird, zeigt sich im ersten Rennen der neuen Saison, das am Samstag um 13:30 Uhr startet.

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