• 05.05.2008 14:23

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Boxenstoppfenster: Aufrecht "nicht ganz glücklich"

ITR-Chef Hans-Werner Aufrecht erwägt, für 2009 eine neue Lösung zu suchen - In Sachen Gewichtsverteilung sieht er keinen Änderungsbedarf

(Motorsport-Total.com) - Mit der Saison 2008 wurden das Boxenstoppfenster in der DTM eingeführt. Lange haben die Verantwortlichen daran gefeilt, dann wurde entscheiden, dass in dieser Saison die beiden Plichtboxenstopps im zweiten Renndrittel erledigt werden müssen. Zwei Ziele wurden damit verfolgt: Zum Einen sollten unverständliche Rennverläufe, bei denen kein Außenstehender mehr weiß, welcher Pilot aktuelle auf welcher Position ist, der Vergangenheit angehören. Zum Anderen sollte verhindert werden, dass Jahreswagenfahrer aus strategischen Gründen "geopfert" werden.

Titel-Bild zur News: Hans-Werner Aufrecht

Hans-Werner Aufrecht ist mit dem Boxenstoppfenster nicht so zufrieden

Die Meinungen zum Boxenstoppfenster fallen unterschiedlich aus. Vor allem die Jahreswagenpiloten freuen sich, dass sie nun endlich ihr eigenes Rennen fahren dürfen. Experten stoßen ins gleiche Horn und bezeichnen die Rennen jetzt als "fairer". Auf der anderen Seite klagen immer mehr Piloten, dass sie nun kaum mehr eine Chance haben, einen schlechten Startplatz oder einen verpatzten Start durch eine clevere Strategie wieder wettzumachen.#w1#

"Sicher ist das Rennen dadurch viel mehr durchschaubar, aber das ist eigentlich genau das, was mir nicht gefällt." Hans-Werner Aufrecht

Nach drei Saisonrennen ist auch ITR-Chef Hans-Werner Aufrecht nicht mehr so ganz überzeugt: "Ich muss sagen, dass ich da nicht ganz glücklich bin", sagte er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Sicher ist das Rennen dadurch viel mehr durchschaubar, aber das ist eigentlich genau das, was mir nicht gefällt. Für mich ist Spannung pur das, was wir produzieren wollen und was wir machen wollen. Und jetzt ist es eigentlich sehr leicht durchschaubar." Man müsse jetzt abwarten, wie sich das im weiteren Verlauf der Saison entwickelt. "Wir werden an dem Reglement im Moment festhalten und dann sehen, wie wir für das nächste Jahr eine bessere Lösung finden können", erklärte der ITR-Chef.

Die aktuelle Gewichtsverteilung hat sich nach Aufrechts Meinung jedoch bewährt. Nach drei Rennen wollten sich die Verantwortlichen die Gewichtssituation noch einmal genauer ansehen und gegebenenfalls nachbessern. Dieser Zeitpunkt wäre jetzt gekommen. "Ich glaube, dass das Rennen in Mugello gezeigt hat, dass wir hier nicht viele Änderungen machen müssen", so der ITR-Chef. "Spannendere Rennen kann es nicht geben und ich glaube, dass die Autos alle richtig eingeschätzt sind."

Komplimente für beide Hersteller

Zufrieden ist Aufrecht auch damit, wie sich das Kräfteverhältnis in der DTM in den letzten Tagen wieder geändert hat. Nachdem Audi in den ersten beiden Rennen dominiert hatte, gelang Mercedes in Mugello mit dem Doppelsieg der Konter. "Audi hat Mercedes mit Sicherheit auf dem falschen Fuß erwischt, da kann man nur sagen: Kompliment für das, was sie geleistet haben", analysierte der ITR-Chef. "Aber dazu, wie Mercedes zurückgeschlagen hat - man muss sich allein die Zeiten, die in Mugello im Rennen gefahren worden sind, anschauen - muss ich auch ein Riesenkompliment aussprechen. Und das ist das, was wir in der Serie wollen. Wir wollen, dass alle siegfähig sind und dass alle gewinnen können. Und wenn dann die Rennen so fair ablaufen wie in Mugello, dann muss man sagen - super."

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