• 02.06.2013 17:55

  • von Dominik Sharaf & Stefanie Szlapka

Gass' Audi-Bilanz: Rockenfeller und Ekström hui, Rest pfui

Während der Ex-Tabellenführer und der Schwede dem Rennleiter mit Aufholjagden imponierten, fällt das Gesamtfazit bitter aus: "Sind nicht zufrieden"

(Motorsport-Total.com) - Selten war ein Machtgefüge seit dem DTM-Neustart mit drei Marken so deutlich wie nach dem dritten Saisonlauf 2013 am Sonntag in Spielberg: BMW oben auf, Audi dahinter und Mercedes versumpft im Nirgendwo. Die Ingolstädter zementierten ihre Position durch die Ränge vier und fünf, die auf dem Red Bull Ring Mike Rockenfeller und Mattias Ekström einfuhren: "Damit sind wir grundsätzlich nicht zufrieden, das ist ganz offensichtlich", zeigt sich Rennleiter Dieter Gass wenig erfreut.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström, Mike Rockenfeller

Mattias Ekström und Mike Rockenfeller waren die Lichtblicke für Audi Zoom

Die Ziele seien für seine Marke deutlich höher veranlagt, unterstreicht der neue starke Mann am Audi-Kommandostand: "Wir fahren, um bessere Ergebnisse zu erreichen. Die Gesamtperformance hat nicht gereicht." Dennoch: Gass' kann nicht jedem seiner Piloten einen Vorwurf machen. Seine Leistungsträger nimmt er in Schutz, schließlich zeigten sie von den Startpositionen 13 und 15 aus furiose Aufholjagden: "Wenn ich mir ansehe, wo Rocky und Mattias herkamen, können die beiden sehr wohl zufrieden sein, sie haben ein gutes Rennen gefahren."

Beide hätten das "Maximum" herausgeholt, findet Gass. Rockenfeller bezeichnet das Ergebnis angesichts seiner Strafversetzung als "sehr gut" und den RS 5 DTM als "fantastisch", dennoch hätte er sich gerne noch weiter vorne gesehen. "Leider hing ich hinten manchmal im Verkehr fest und habe etwas Zeit verloren, aber insgesamt bin ich mit dem Rennen sehr zufrieden und freue mich über die Punkte hier in Spielberg - vor allem nach dem gestrigen Tag", resümiert der Pfälzer, der die Entscheidung der Rennleitung, ihn für das Missachten gelber Flagge zu sanktionieren, heftig kritisiert hatte.

Ekström: Schrecklicher Samstag, toller Sonntag

Ekström hatte die persönliche Schadensbegrenzung, nach der es lange nicht ausgesehen hatte, allen voran der weicheren Gummimischung zu verdanken, mit der er in der Endphase durch das Feld pflügte: "Mein Audi war vor allem auf Optionsreifen sehr gut. Insgesamt war es heute ein großer Schritt in die richtige Richtung", kokettiert der Schwede mit einer Trendwende - im Saisonverlauf, aber auch, wenn es um den persönlichen Spielberg-Trip geht: "Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein. Ich werde das Wochenende mit einem schrecklichen Samstag und einem tollen Rennen in Erinnerung behalten."

Genauso differenziert wie auf das Audi-Ergebnis blickt Gass auch auf die technischen Neuerungen in der DTM. Die Zwischenbilanz nach drei Rennen: "Der Option-Reifen ist sicher nicht so, wie er ursprünglich mal geplant war", kommentiert er die Tatsache, dass der "Gelbe" erstaunlich lange Leistung bietet. Für Spannung sei aber gesorgt: "Wir haben grundsätzlich wieder ein interessantes Rennen gesehen, wo auch strategisch einiges möglich war", so Gass, der sich von der durch viele Experten überschätzten Wirkung des umklappbaren Heckflügels auf dem Red Bull Ring alles andere als enttäuscht zeigt.

Dieter Gass

Dieter Gass ist von Option-Reifen und DRS auch nach Runde drei weiter angetan Zoom

Der Audi-Rennleiter erklärt: "Wenn der Abstand zu groß ist, dann hilft das DRS natürlich auch nichts. Wir haben aber nicht gesehen, dass ein Auto hinter einem anderen über viele Runden hinterhergefahren und dann nicht vorbeigekommen wäre", so Gass, der in der DTM keine Lotterie erleben will. Lieber ist es ihm, wenn reale Unterschiede in der Geschwindigkeit die Grundlage dafür sind, dass ein Auto das andere passiert: "Das Ziel ist ja nicht, dass wir Überholmanöver sehen, wo keine stattfinden würden."