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  • 19.08.2012 15:29

  • von Roman Wittemeier

Spengler souverän: Sieg in der heißen Eifel

Bruno Spengler holt seinen zweiten Saisonsieg: Starke Vorstellung am Nürburgring - Edoardo Mortara und Martin Tomczyk auf dem Podest - Rahel Frey begeistert

(Motorsport-Total.com) - Bruno Spengler hält sich im Titelrennen. Der kanadische Pilot von Schnitzer-BMW sicherte sich in der hochsommerlichen Eifel einen souveränen Sieg. Bei seinem zweiten Erfolg des Jahres holten Edoardo Mortara (Audi) und Martin Tomczyk (BMW) die weiteren Podestplätze. Den besten Mercedes steuerte Norisring-Sieger Jamie Green auf den vierten Platz, Gesamtleader Gary Paffett wuchtete sich auf den sechsten Rang nach vorn.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Bruno Spengler sicherte sich schon den zweiten Saisonsieg im BMW Zoom

Beim Start ging es bei 33 Grad Celsius und fast 50 Grad auf dem Asphalt heiß her. Spannung schon bei der Anfahrt der Startpositionen: Polemann Spengler war einen Hauch zu weit gerollt und musste noch einmal genauer einparken. Dies gelang dem Kanadier ebenso gut wie die Kontrolle der Gegner beim Start. Spengler schoss nach vorne, Mortara hielt seine zweite Position, dessen Teamkollege Filipe Albuquerque patzte. Der Portugiese blieb stehen, reihte sich schließlich als Elfter ein.

Während anschließend Spengler und Mortara einsame Rennen fahren konnten, holte sich Tomczyk mit schnellen Runden, guter Taktik und einem starken Manöver den dritten Rang. "Was will man mehr", so der amtierende Champion zufrieden. "Ein toller Zweikampf mit Mike Rockenfeller. Ich wusste, wo seine Schwachstellen sind." Anfangs hatte Rockenfeller Position drei belegt. Der Lokalmatador musste nach den Reifenwechseln allerdings das Heck von Green anschauen, später kämpfte ihn Tomczyk nieder.

An Green, der Tomczyk ebenfalls ziehen lassen musste, kam Rockenfeller nicht mehr vorbei, obwohl beim Mercedes-Piloten die Reifen hinüber waren. "Rocky" holte Rang fünf vor Gesamtleader Gary Paffett, der wichtige Punkte im Titelrennen verbuchte. Die weiteren Punkte holten sich ein gut aufgelegter Youngster Robert Wickens (Mercedes), Albuquerque, Timo Scheider (beide Audi) und Augusto Farfus (BMW), der sich Mattias Ekström (Audi) vom Leib halten konnte.

Blondine von hinten: Frey jagt Schumacher

Ein spannendes Duell entwickelte sich zwischen Ralf Schumacher und Rahel Frey. Die Schweizerin überzeugte mit Rundenzeiten auf dem Niveau von Rockenfeller, Paffett und Green. Mercedes-Star Schumacher musste sich mit allen Mitteln gegen die Blondine wehren - und er schaffte es, obwohl das Heck seiner C-Klasse arg lädiert war. Die insgesamt 89.000 Zuschauer in der Eifel hatten allerdings ihre Freude am harten Kampf zwischen Schumacher und Frey gehabt.

Rahel Frey

Rahel Frey zeigte das stärkste Rennen ihrer bisherigen Karriere in der DTM Zoom

Die Fans jubelten den Kampfhähnen ebenso zu wie Sieger Spengler. "Das war ein Traumtag, der mich an meinen ersten Sieg am Nürburgring erinnert hat. Ich hatte ein sensationelles Auto, aber es war schwer, schließlich war Edoardo Mortara sehr schnell", so der Sieger. "Am Anfang hat keiner gedacht, dass wir so schnell das Tempo der anderen mitgehen können. BMW ist eine super Marke. Jetzt kommen Strecken, die wir nicht kennen, aber nur 20 Punkte Rückstand auf Gary Paffett, das ist nicht schlecht."

"Wir waren schnell, wir hätten auch Vierter werden können. Ich hatte einen super Start und habe mit Jamie Green gekämpft. Dann hat der Boxenstopp nicht geklappt. Es ist schon eine kleine Enttäuschung", fasst Paffett seine Fahrt von Platz elf auf Rang sechs zusammen. Der Brite erlebte seine schlechteste Platzierung des Jahres, ohne jedoch dabei viele Federn zu lassen. Er bleibt in der Gesamtwertung recht einsam an der Spitze. Bester Verfolger aus dem Audi-Lager ist Mortara, der nach Rang zwei nun Fünfter ist.

Mortara nun bester Audi-Mann

"Natürlich war es ein fantastisches Rennen - nach dem Sieg in Spielberg. Ich habe viel Druck gemacht, aber Bruno Spengler hatte zwei Sätze neue Reifen, ich nur einen. Ein oder zwei Zehntelsekunden pro Runde waren genug für ihn", sagt Mortara nach der Hitzeschlacht. "Es ist ein gutes Jahr für das Team Rosberg, aber es gibt noch vier Rennen und ich hoffe, dass wir noch etwas besser machen können."


Fotos: DTM auf dem Nürburgring


Auf bessere Tage hoffen auch andere Piloten. Miguel Molina konnte seine Hoffnung auf DTM-Punkte schon in der ersten Runde begraben. Der Spanier wurde von Markenkollege Adrien Tambay umgedreht, der dafür ebenso eine Durchfahrtsstrafe kassierte wie kurz danach Christian Vietoris. Der Lokalmatador aus Gönnersdorf hatte Andy Priaulx (BMW) torpediert und landete am Ende auf den enttäuschenden 16. Platz. David Coulthard, der am Norisring geglänzt hatte, leistete sich einen Ausritt und wurde 20.

In der Gesamtwertung hat Paffett nun 103 Punkte. BMW-Speerspitze Spengler, der Green (80 Punkte) von Gesamtrang zwei verdrängen konnte, liegt mit 83 Zählern recht weit zurück. Hinter Martin Tomczyk (69) folgt Edoardo Mortara (49) als bester Audi-Vertreter auf Rang fünf. Das nächste Rennen findet bereits in einer Woche auf dem sandigen Dünenkurs im niederländischen Zandvoort statt.