• 15.06.2011 15:14

  • von Roman Wittemeier

Nach Spielberg-Sieg: Tomczyk bleibt realistisch

Martin Tomczyk über sein Programm nach dem Sieg in Österreich: "Alle haben sich mit mir gefreut" - Rosenheimer bleibt vor dem Lausitz-Rennen gelassen und bescheiden

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Sieg in Spielberg hat Martin Tomczyk die Audi-Welt etwas auf den Kopf gestellt. Durch die zehn Punkte vom Red-Bull-Ring ist eben jener Mann auf Platz zwei der DTM-Gesamtwertung, der vor dem Start in die neue Saison in den A4 der Generation 2008 zurückversetzt wurde. Tomczyk liegt aktuell nur drei Zähler hinter dem Führenden Bruno Spengler (Mercedes).

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Martin Tomczyk ist mit seinem Jahreswagen auf Gesamtrang zwei

"Ich habe niemanden gefunden, der es mir nicht gegönnt hat. Es haben sich alle mit mir gefreut", sagt der Phoenix-Fahrer rückblickend. "Das war eine schöne Bestätigung. Dann lebt man einen solchen Sieg intensiver - es ist ein Extra oben drauf." Tomczyk hatte nach Spielberg ein straffes Programm: Party mit dem Team, Besuch der Uni Graz, PR-Aktion in Kempten, VLN-Einsatz, Pressekonferenz, Rollout mit seinem Auto.

Die nächste Station heißt EuroSpeedway Lausitz - eine Strecke, auf der Audi in den vergangenen Jahren oft nicht allzu gut aussah. "Vor dem Saisonstart hatten wir dort einen Test, der sehr hilfreich war. Wir sind für das kommende Wochenende gut aussortiert", meint der Rosenheimer. "Wie wir im Vergleich zu Mercedes sind, das muss sich erst zeigen. In den vergangenen Jahren waren wir auf dem Lausitzring nicht ganz so dominant wie wir es gern gehabt hätten."

"Es fehlten bisher nur Nuancen, um vorne zu sein. Die Asphaltbeschaffenheit am Lausitzring könnte ein Grund sein, die sich von anderen Strecken etwas abhebt", sagt Tomczyk. "Sie ist etwas glatter. Aber: Am Red-Bull-Ring hatten wir fast den gleichen Asphalt - geschlossee Oberfläche, sehr rutschig. Das hat dort gut funktioniert. Es hängt vielleicht auch mit den Reifen zusammen. Mal sehen, ob wir am Lausitzring den Sprung nach vorne machen können."

¿pbvin|1|3767||0|1pb¿"Ich glaube, dass es dieses Jahr noch enger zusammenrückt. Ich rechne mir aber schon aus, wieder in den Punkterängen mitfahren zu können", sagt der Audi-Pilot. Nach dem Abschied aus dem Team Abt fand sich Tomczyk sehr schnell im Team von Ernst Moser zurecht. "Was ihm zugute kommt ist, dass er leidenschaftlicher Motorsportler ist. Er kennt die Materie, lebt dies alles vor. Das gibt er an seine Mitarbeiter weiter", so die Analyse.

Abheben wird niemand - auch nicht nach dem Spielberg-Sieg. "Mein Ziel darf es nicht sein, nun immer auf den Sieg zu schielen. Ich muss es realistisch einschätzen. Am Red-Bull-Ring hat mal alles zusammengepasst. Dort konnte ich vorne fahren. Das heißt aber nicht automatisch, dass dies nun jedesmal klappt", hält Tomczyk den Ball flach. "Ich will bester Jahreswagenfahrer werden. Alles andere lasse ich auf mich zukommen. Ich nehme es Wochenende für Wochenende."

Mit weiteren guten Ergebnissen könnte Tomczyk dem Rivalen Spengler die Spitze streitig machen. Aber er hat auch Schumacher auf der Rechnung. "Ralf hat auch in Hockenheim gezeigt, dass er mit dem neuen Paket samt Reifen besser zurecht kommt. Er kann über das gesamte Jahr weit vorne fahren, kann viele Punkte sammeln. In der Meisterschaft ist noch alles offen. Da mag ich mich nicht aus dem Fenster lehnen. In der DTM bist du schnell ganz vorne und auch schnell ganz hinten."