• 11.10.2009 22:22

  • von Stefanie Szlapka

Kristensen sorgt für Dramatik

Tom Kristensen überholte auf der Strecke, bekam einen Reifenschaden und die schwarze Flagge - Manche brauchen dafür mehrere Rennen

(Motorsport-Total.com) - Schon allein Tom Kristensen sorgte im Rennen in Dijon für jede Menge Spannung und Dramatik. Am Start überholte er Paul di Resta und setzte sich hinter Bruno Spengler. "Der Start war gut und ich lag auf Platz zwei hinter Spengler und war sicher schneller. Aber das waren wohl alle. Wir waren sehr dicht hintereinander", erklärt der Däne gegenüber 'Motorsport-Tital.com' die Anfangsphase. So konnten auch Di Resta, Gary Paffett und Mattias Ekström aufschließen.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen

Tom Kristensen musste sich frühzeitig aus dem Rennen verabschieden.

Erst in der 20. Runde wurde Kristensen von seinem Team in die Box zum Reifenwechsel gerufen. "Leider war mein Stopp sehr spät, einer der spätesten aus der Spitzengruppe", so der Audi-Pilot. "Deswegen konnte ich keinen Vorteil aus meinem Tempo ziehen. Aber das verstehe ich auch, da lag die Priorität auf Timo und Ekström." Der Schwede und Paffett kamen durch ihre früheren Stopps auch an dem Dänen vorbei, der sich hinter Spengler auf Rang vier wieder einreihte. "Ich kam in der Box nicht an Spengler vorbei. Das musste ich auf der Strecke machen."#w1#

Dem war in Runde 26 auch so: Kristensen hatte sich im Windschatten an den Kanadier herangesaugt und zog in der ersten Kurve innen rein. Dabei berührten sich die beiden Fahrzeuge, Kristensen drückte sich an Spengler vorbei, auch Di Resta konnte noch durchschlüpfen. "Dann war die Pace gut und ich konnte mich etwas von Di Resta absetzen", erzählt Kristensen, der in diesem Moment auf einen weiteren guten Verlauf des Rennens hoffte. "Doch dann kam die Anweisung, dass ich auf die Reifen aufpassen soll. Was ich auch gemacht habe."

Doch auch ihn erwischte es. Aber ganz im Gegensatz zu Scheider und Ekström, denen der Reifen genau auf Höhe der Boxeneinfahrt auseinanderflog, platzte ihm der Reifen beim Anbremsen auf Turn eins. "Das war die für mich schlimmste Stelle", ärgert er sich. "Denn dann muss ich eine ganze Runde auf drei Rädern fahren und das Auto zerlegen. Das Auto hat ganz fürchterlich auf dem Boden geschliffen. Im Turn drei bin ich geradeaus gefahren und quer rüber." Die Folge war die schwarze Flagge durch die Rennleitung.

Nach seiner Aussage war sein Rennen schon vorher gelaufen. "Da der Reifenschaden an dieser Stelle passiert ist. Wäre er vor meinem ersten Stopp in der letzten Kurve passiert, dann hätte ich die Möglichkeit zu reagieren gehabt. Aber da ich noch einen Extrastopp machen musste und eine ganze Runde auf drei Rädern fahren, war das Rennen vorbei", erklärte der Audi-Pilot. "Eigentlich haben sie mir einen Gefallen getan, mich frühzeitig reinzuholen." Aber wer ihn kennt und auch seine Reaktionen nach der Rückkehr in die Box gesehen weiß - er hat sich mächtig geärgert.

Eine schwarze Flagge im vorletzten DTM-Rennen der Karriere wünscht sich keiner. In rund zwei Wochen steht sein letztes Rennen auf dem Hockenheimring an. Hier hat er den Saisonauftakt gewonnen und so hofft er, auch beim Finale wieder ganz vorne zu sein.