• 24.10.2008 10:44

Spannendes Finale - auch in Sachen Reifen!

Die Dunlop-Vorschau auf Hockenheim: Der Reifenhersteller ist gerüstet für alle Wetterlagen - Die Funktionsweise von Regenreifen im Detail

(Motorsport-Total.com) - Showdown beim Saisonfinale: Auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg fällt am kommenden Wochenende (24. - 26. Oktober) die Titelentscheidung in der DTM. Es ist eine der spannendsten Entscheidungen in der Geschichte DTM, bei dem noch zwei Fahrer verschiedener Marken Meister werden können. Vor dem elften und letzten Rennen der Saison 2008 trennen Tabellenführer Timo Scheider (Audi) und Verfolger Paul di Resta (Mercedes-Benz) nur zwei Zähler. Im April triumphierte Audi zum Auftakt in Hockenheim mit einem Dreifacherfolg und hat seitdem die Tabellenführung nicht mehr abgegeben. Pünktlich zum Finale meldet sich Mercedes im Titelkampf zurück.

Titel-Bild zur News: Dunlop-Reifen

Reifenhersteller Dunlop ist gerüstet für alle Wetterlagen in Hockenheim

"Der Druck bei den Top-Teams ist extrem hoch," sagt Michael Bellmann, Leiter Motorsport bei Dunlop. "Jeder Beteiligte ist in dieser Situation mit einer Extraportion Motivation bei der Sache, um alles richtig zu machen. Um für jedes Fahrzeug das optimale Setup für das Rennwochenende zu erarbeiten, stehen die Dunlop-Ingenieure den DTM-Teams als kompetente Ansprechpartner zur Seite."#w1#

Die Spannung im Titelkampf ist auch bei den Partnern spürbar. Da ist es ein Vorteil, dass die DTM zum Finale auf die Strecke zurückkehrt, die als einzige im Jahr zwei Mal gefahren wird. "Für Hockenheim wird nichts Neues entwickelt. Es geht vielmehr darum, die bestehenden Möglichkeiten optimal zu nutzen. Beide Hersteller haben mit Dunlop im Laufe der Saison das perfekte Setup für den DTM-Reifen erarbeitet, das sowohl im Trockenen als auch im Regen funktioniert. Die Fahrzeuge wurden diesbezüglich unter allen denkbaren Bedingungen getestet", erklärt Michael Bellmann.

Fakt ist: In der DTM wird auf einem sehr hohen Level gearbeitet. Die Leistungsdichte im Feld ist extrem hoch. Optisch und technisch ist der Unterschied zwischen den Fahrzeugen von Audi und Mercedes-Benz zwar groß, trotzdem trennen beide Hersteller zum Schluss auf der Uhr nur wenige Hundertstelsekunden. Dabei gilt: Die einheitliche Reifenspezifikation Dunlop SP Sport Maxx wird in der DTM nicht nur für alle Fahrzeugtypen und -generationen identisch zur Verfügung gestellt, sie muss auch für unterschiedlichste äußere Bedingungen passen.

Laut DTM-Reglement darf Exklusivausrüster Dunlop nur einen Slick und einen Regenreifentyp anbieten. Egal, ob bei vereinzelten Schauern, schauerartigem Regen, heftigen Gewittern oder Dauerregen: Die Regenversion des Dunlop SP Sport Maxx muss bei allen Streckenverhältnissen funktionieren und volle Leistung bringen.


Fotos: Rennwochenende in Le Mans


Der Regenreifen soll bei starkem Regen eine gute Drainagewirkung garantieren, aber auch hohe Standfestigkeit und hohe Performance bei nur leicht feuchter Fahrbahn bieten. Daher verfügt der Reifen über ein symmetrisch angeordnetes Profildesign mit Laufrichtungsbindung, welches hervorragende Aquaplaningeigenschaften bietet sowie eine spezielle Reifenkonstruktion. Diese ist so konzipiert, dass sie stets für eine optimale Druckverteilung in der Bodenaufstandsfläche sorgt. Wenn bei wechselhaften Wetterbedingungen den Teams keine Zeit bleibt, das Setup umzubauen, erlaubt die Reifenkonstruktion im Nassen mit den gleichen Sturzwerten zu fahren wie im Trockenen.

Dabei avanciert der Luftdruck zum zentralen Tool für die Fahrzeugabstimmung. Sowohl das Verhältnis zwischen Vorder- und Hinterachse als auch zwischen linker und rechter Fahrzeugseite sowie das Luftdruckniveau selbst stehen im Fokus. Es ist besonders wichtig, dass das vorgesehene Temperaturfenster exakt erreicht wird. Während der Slick bei einer Temperaturverteilung in der Lauffläche von 80 bis 100 Grad einen optimalen Wirkungsgrad erreicht, genügt dem Regenreifen bereits eine Temperatur zwischen 40 und 55 Grad - jeweils gemessen an der Box.

Basis für die Setup-Empfehlung an die DTM-Teams ist ein umfangreiches Datenpaket, das für Analyse- und Entwicklungszwecke zusammengestellt wird. In diesem permanenten Entwicklungs- und Kontrollprozess werden mehr als 1.000 Daten an einem Rennwochenende erfasst. Außerdem verfügen die Reifenexperten über einen exzellenten Erfahrungsschatz und haben aufgrund zahlreicher Einsätze stets ein sehr gutes und detailliertes Bild von der Strecke.

Layout und Wetterlage

Das Layout des Hockenheimrings ist eine Mischung aus schnellen und langsamen Abschnitten, extremen Highspeedpassagen sowie lang gezogenen Kurven und einem engen Kurvengeschlängel im Motodrom. Vor allem die Parabolica-Kurve, die unter Volllast gefahren wird und die darauf folgende enge Spitzkehre haben es in sich. Und bei wechselhafter Wetterlage könnte das spannende DTM-Finale auf der anspruchsvollen Strecke schnell zu einem wahren Krimi werden.

Denn schließlich kommt auch der beste Regenreifen an seine Grenzen. Wenn der Regen nachlässt und das kühlende Wasser fehlt, darf das der profilierten Lauffläche nichts anhaben, "In solchen Momenten beginnt der taktische Umgang mit den Reifen", erklärt Dunlop-Manager Michael Bellmann. "Denn die Teams entscheiden, wann sich der Wechsel auf die trockeneren schnellen Slicks lohnt. Wer früh auf die Trockenmischung wechselt, muss das Fahrzeug auch auf nassen Stellen beherrschen können. Wer spät wechselt, muss damit rechnen, dass Teams mit Slicks mit besseren Rundenzeiten einen uneinholbaren Vorsprung herausfahren.

Interessant ist dabei, dass die DTM-Fahrzeuge auf Grund aerodynamischer Auslegung bei abtrocknender Strecke sehr früh auf Slicks wechseln können und dabei ausreichend Reifentemperatur produzieren." Und beim Reifenpoker dürfen sich vor allem die Titelkandidaten beim Showdown zum Saisonfinale keinen Fehler erlauben.