• 19.10.2008 07:04

Die Audi-Stimmen vor Hockenheim

Timo Scheider kommt mit zwei Punkten Vorsprung zum Saisonfinale in Hockenheim - Audi fiebert dem DTM-Finale entgegen

(Motorsport-Total.com) - Es war das bisher umfangreichste Werksengagement in der Motorsportgeschichte von Audi. Am nächsten Sonntag könnte es zum erfolgreichsten aller Zeiten werden: Sollte Timo Scheider in Hockenheim den DTM-Titel einfahren, dann hat die Marke mit den vier Ringen in dieser Saison alles gewonnen, was es zu gewinnen gab.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Timo Scheider hat die große Chance auf seinen ersten Titel in der DTM

Im Juni sorgten Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish für den dritten Sieg in Folge des Audi R10 TDI bei den 24 Stunden von Le Mans. Lucas Luhr und Marco Werner holten mit dem Diesel-Sportwagen den Titel in der American Le-Mans-Serie, Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller in der Le-Mans-Serie in Europa.#w1#

Erfolgreicher DTM-Saisonstart

Auch in der DTM fuhr Audi in der Saison 2008 von Anfang an auf Erfolgskurs. In Hockenheim gelang dem neuen Audi A4 DTM mit einem Dreifachsieg eine perfekte Premiere. Die Tabellenführung in der populären Tourenwagenserie hat Audi seitdem nicht mehr abgegeben.

Nun hat Audi die Chance, zum zweiten Mal nach 1990/1991 einen DTM-Titel erfolgreich zu verteidigen. Wie im Vorjahr Mattias Ekström kommt dieses Mal Timo Scheider mit zwei Punkten Vorsprung zum letzten Rennen des Jahres nach Hockenheim. Auch 1990 und 1991 holte sich Audi mit zwei verschiedenen Piloten beim Finale in Hockenheim jeweils den Titel: 1990 mit Hans-Joachim Stuck, 1991 mit Frank Biela.

Dieses Mal ruhen die Hoffnungen von Audi auf den Schultern von Timo Scheider, der schon jetzt eine eindrucksvolle Saisonbilanz vorweisen kann: Zwei Siege feierte er mit seinem A4 DTM. Viermal startete der 29-Jährige von der Pole-Position, siebenmal stand er auf dem Podium. Ohne einen Frühstart in Mugello und missglückte Reifenwahlen am Nürburgring und in Le Mans wäre der am Bodensee lebende Deutsche schon längst Meister.

So dürfen sich die Fans auf ein packendes Finale freuen. Mehr als 60.000 Tickets wurden im Vorverkauf abgesetzt. Damit könnte sogar die Rekordkulisse des Vorjahres (152.000 Zuschauer am Wochenende) übertroffen werden.

Zu Saisonbeginn holte sich Scheider in Hockenheim die Pole-Position. Und auch an das Finalrennen hat der Tabellenführer beste Erinnerungen: 2006 war er in Hockenheim bester Fahrer eines Jahreswagens, 2007 gelang ihm beim Finale das erste Podiumsergebnis in der DTM. Jetzt will er seinen ersten DTM-Titel holen und vor heimischem Publikum den Angriff des Schotten Paul di Resta im Mercedes abwehren.

Zwei Punkte Vorsprung hat Scheider auf seinen Rivalen. Das heißt, di Resta muss unbedingt vor Scheider ins Ziel kommen - ein kleiner, aber nicht unwichtiger psychologischer Vorteil für den Audi-Fahrer.

Stimmen vor dem Rennen in Hockenheim:

Wolfgang Ullrich (Audi-Sportchef): "Beim letzten Rennen in Le Mans hatten wir den Titel bis zur Mitte des Rennens schon in der Hand. Leider konnten wir ihn nicht fix machen. Das heißt, es kommt nun zum großen Showdown in Hockenheim. Die Stimmung wird toll sein. Ich bin davon überzeugt, dass die Tribünen ausverkauft sein werden. Wir werden alles dafür tun, um die Meisterschaft für Audi nach Hause zu bringen."

Timo Scheider: "Wir haben in Hockenheim zu Saisonbeginn einen Dreifachsieg geholt, und die Finalrennen in Hockenheim sind für mich in der Vergangenheit schon immer gut gelaufen. Ich habe meine Jahre dort eigentlich immer positiv abgeschlossen. Deshalb freue ich mich besonders, dass das Finale in Hockenheim stattfindet. Mit zwei Punkten Vorsprung auf Paul wird das sicher kein Zuckerschlecken, sondern eine ganz heiße Kiste. Die vielen deutschen Fans auf den Tribünen sind auf jeden Fall eine zusätzliche Motivation für mich."

Mattias Ekström: "Ich freue mich sehr auf das Finale. Zu Saisonbeginn habe ich in Hockenheim gewonnen. Das ist auch mein Ziel für das letzte Rennen."

Martin Tomczyk: "Hockenheim ist jedes Jahr ein schöner Saisonabschluss. Die Atmosphäre dort ist immer prima. Ich hoffe, dass es trocken ist und wir ein spannendes Meisterschaftsduell erleben werden, das natürlich zu Gunsten von Audi ausgeht."

Tom Kristensen: "Hockenheim wird zweifellos sehr attraktiv. Es werden viele Zuschauer da sein. Der Titelkampf zwischen Timo und di Resta ist sehr eng. Ich selbst hoffe, dass ich die Saison mit einem guten Ergebnis beenden kann. Wir waren in dieser Saison immer schnell. Mein Team hat mir stets ein sehr gutes Auto hingestellt. Leider hatten wir in den Rennen unheimlich viel Pech."

Alexandre Prémat: "Es wird hart für uns in Hockenheim, weil wir die schwersten 07er-Autos im Feld haben. Ich möchte wieder einen guten Job machen. Mal sehen, was das Wetter macht. Mein Ziel ist es, den neunten Platz zu erreichen und damit bester Fahrer eines 07er-Audi zu werden."

Mike Rockenfeller: "Eine lange Saison geht für mich zu Ende. Auch in Hockenheim kann das Wetter wieder verrückt spielen. Ich möchte an meine Leistung der letzten Rennen anknüpfen, die war speziell im Qualifying zuletzt sehr gut."

Markus Winkelhock: "Hockenheim ist ein Rennen, bei dem immer richtig viel los ist. Es ist zudem mein Heimrennen. Und Hockenheim ist eine Strecke, die mir sehr liegt. Ich hoffe, dass wir dort mit Audi die Meisterschaft für uns entscheiden können."

Oliver Jarvis: "Es ist schön, auf eine Strecke zurückzukehren, die ich kenne. Beim Saisonauftakt lief es dort gut für mich, ich kam im Qualifying in die Top 8. Ich hoffe, ich kann ein paar Punkte sammeln."

Christijan Albers: "Wir werden es mit den 2006er-Autos in Hockenheim ziemlich schwer haben. Aber es wird ein spannendes Finale. Ich hoffe, dass Audi den Titel gewinnen kann."

Katherine Legge: "Ich bin in Hockenheim mein erstes DTM-Rennen gefahren. Das heißt, wir können sehen, wie sehr wir uns während der Saison verbessert haben. Es wird ein großes Finale. Die Zuschauer dürfen sich auf ein richtig tolles Rennen freuen."

Hans-Jürgen Abt (Abt-Teamchef): "Die DTM steht vor einem der spannendsten Finalrennen aller Zeiten. Mit zwei Punkten Vorsprung nach Hockenheim anzureisen, ist ein kleines Polster, aber nicht wirklich beruhigend. Wir müssen versuchen, als Team eine Topleistung abzuliefern. Das Auto kann es. Ich glaube, dass auch Timo in der Lage ist, cool zu bleiben. Ich wünsche mir natürlich, dass es für uns gut ausgeht."

Ernst Moser (Phoenix-Teamchef): "Schade, dass die Saison schon wieder vorbei ist! Nach dem guten Ergebnis in Le Mans ist unser Team für Hockenheim ganz besonders motiviert. Wir werden alles dafür tun, dass Timo beim Finale den Titel einfährt und wir als Team noch ein paar Punkte holen."

Arno Zensen (Rosberg-Teamchef): "Hockenheim wird für alle sehr spannend. Ich hoffe, dass wir mithelfen können, die Meisterschaft nach Hause zu bringen. Le Mans verlief für uns als Team etwas enttäuschend, deshalb wollen wir in Hockenheim noch einmal angreifen."