• 13.10.2008 13:26

  • von Mike Rockenfeller

Rockenfeller: "Es tut doppelt weh"

Mike Rockenfeller berichtet in seiner Kolumne über verpasste Chancen in Le Mans, Gedrängel in der ersten Kurve und die muntere Reifenlotterie

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',
in Le Mans bin ich zum ersten Mal auf dem kurzen Bugatti-Circuit gestartet. Bisher kannte ich nur die lange Variante vom 24-Stunden-Rennen. Ich bin an den neuen Kurs herangegangen wie an alle anderen auch. Das Ziel war, einfach so schnell wie möglich zu fahren. In Le Mans ist das Besondere, dass es viele verschiedenen Linien gibt. Durch die schwierigen Bedingungen konnte man die nicht alle selbst probieren.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller trauert den verpassten Chancen in Le Mans nach

Der Freitag stand wie immer ganz im Zeichen der Setup-Arbeit. Das Wetter hat es uns bei den Tests allerdings schwer gemacht, da es ziemlich durchwachsen war. Wir hatten kaum Gelegenheit, auf trockener Strecke zu fahren. Zwar war der erste Test noch vollständig trocken, aber beim zweiten Test herrschten Mischbedingungen, da es zuvor geregnet hatte. Deswegen sind wir auch auf Regenreifen in den Test gestartet. Auch der Samstag startete gut, allerdings bei eiskalten Temperaturen. Meine Runden und Zeiten waren gut und deswegen bin ich auch positiv ins Qualifying gegangen.#w1#

Das Zeittraining war dann wieder trocken und ich konnte mich für den neunten Rang qualifizieren. Der Platz war ganz okay, aber mit einer perfekten Runde - oder wenn ein anderer Pilot gepatzt hätte - wäre ich vielleicht in den dritten und letzten Qualifying-Teil gekommen. So war ich immerhin der beste Jahreswagen-Pilot und das ist schließlich mein Hauptziel. Zudem habe ich eine konstante Leistung gezeigt. Es war schon knapp nach vorne. Aber realistisch gesehen war einfach nicht mehr drin, wenn man die Abstände über das Wochenende betrachtet.

"In der Schikane bin ich so gefahren, wie man es sollte, leider haben viele andere abgekürzt." Mike Rockenfeller

Mein Start ins Rennen war gut, wäre aber besser gewesen, wenn ich nach links gezogen hätte, denn da waren Martin Tomczyk und Bruno Spengler. Einer von den beiden zog rüber, ich musste bremsen und habe dadurch meinen ganzen Schwung verloren. Aber es war noch okay. In der Schikane bin ich so gefahren, wie man es sollte, leider haben viele andere abgekürzt und einen Vorteil gehabt. Natürlich kann man sich mal verbremsen und kürzt dann ab, aber es waren schon viele.

Auf Slicks gut unterwegs

Trotz der Platzverluste war ich noch recht relaxt, ich war auf Slicks unterwegs, andere aber auf Regenreifen. Zudem lief mein Auto unter diesen Bedingungen sehr gut. Im Turn drei bin ich mittig bis außen geblieben, da dort die Strecke trockener war. Doch dann hat sich Martin verbremst und sich genau in mich gedreht. Ich musste stoppen und bin als Letzter wieder auf die Strecke gekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich 15 Sekunden Rückstand auf die Spitze - und die hatte ich auch noch im Ziel auf Alexandre Prémat. Ich muss aber sagen, dass viel mehr drin gewesen wäre. Immerhin bin ich die fünftschnellste Runde gefahren.

Am Ende kam ich als Neunter ins Ziel und das war sehr schade. Dazu, dass es nicht weiter nach vorn ging, hat auch die Entscheidung geführt, früher zum zweiten Boxenstopp reinzukommen. Ich hatte vorher lange hinter Gary Paffett festgehangen und wollte einfach vorbei. Deswegen bin ich drei, vier Runden zu früh reingekommen. Natürlich haben wir Slicks aufgezogen, da diese zu diesem Zeitpunkt passend waren. Das war die eindeutig falsche Entscheidung. Bei Gary lief es besser, er kam erst rein, als es schon regnete. Dieser Fehler geht voll auf meine Kappe.

"Das war die eindeutig falsche Entscheidung. Dieser Fehler geht voll auf meine Kappe." Mike Rockenfeller

Bei diesen Bedingungen wäre viel mehr drin gewesen. Von Startplatz neun aus weiß man, dass man noch in die Punkte fahren kann. Es hatte auch nicht geholfen, dass ich nach der ersten Runde Letzter war. Da hat man mal wirkliche Chancen, nach vorne zu kommen und dann so etwas - das tut doppelt weh. Wenn man bei normalen Bedingungen nicht ganz nach vorne kommt, ist das zwar nicht schön, aber noch okay.

Wenigstens kann ich aber von mir behaupten, dass ich in Le Mans schnell war und dass meine Leistung gestimmt hat. Ob ich in der Meisterschaft nun auf dem neunten oder zehnten Rang liege, ist nicht so relevant. Jemand, der ein, zwei Highlights hat und dort ordentlich punktet, kann weiter vorne stehen, als jemand, der konstant in die Punkte fährt.

Bis zum nächsten Mal,
Ihr
Mike Rockenfeller

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