• 05.06.2008 15:36

  • von Britta Weddige

Schweiz: Höhen, Tiefen, Triumph

Das Schweizer Team hat in diesem Jahr die A1GP-Serie gewonnen - Leicht war der Weg zum Titelgewinn für Neel Jani und Co aber nicht

(Motorsport-Total.com) - In der Schweiz galt seit 1955 ein Verbot von Rundstreckenrennen - was die Eidgenossen aber nicht daran gehindert hat, im Rest der Welt für Furore zu sorgen. Jo Siffert, Clay Reggazzoni, Marc Surer und natürlich das Sauber-Team sind untrennbar mit der Formel 1 verbunden. Und jetzt haben die Schweizer auch den Nationen-Weltcup, die A1GP-Serie, für sich entschieden.

Titel-Bild zur News: A1GP Team Schweiz

Titelgewinn im dritten Jahr: Das A1GP-Team Schweiz bei der Siegergala

Das Team um Seatholder Max Welti gehörte in der A1GP-Serie von Anfang an zu den Topteams. In der Debütsaison 2005/06 belegten die Eidgenossen Rang zwei, allerdings konnte Pilot Neel Jani damals nur einen Sieg holen. In der zweiten Saison 2006/07 konnte Jani wegen anderweitiger Verpflichtungen nur an vier Veranstaltungen teilnehmen. Am Saisonende war es Rang acht für die Schweizer. Doch in der vergangenen Saison gelang endlich der große Coup: Jani war wieder im Dauereinsatz und holte den Titel.#w1#

"Im ersten Jahr wurden wir Zweiter, also ist unser Ziel, jetzt einen Platz besser abzuschneiden", sagte Jani schon, als sich die Teams vor der Saison zum Testen in Silverstone trafen. "Wir hatten schon Pole Positions und Siege, jetzt wollen wir mehr und hoffentlich haben wir kein Pech." Was folgte, war allerdings eine Saison mit Höhen und Tiefen, mit Erfolgen und Rückschlägen für die Schweizer.

Neel Jani Schweiz

In Malaysia gelang den Schweizern mit Neel Jani die maximale Ausbeute Zoom

Die ersten Saisonrunden in Zandvoort und Brünn verliefen für die Eidgenossen noch mittelprächtig, in Malaysia schlug dann aber Janis große Stunde: Mit zwei Pole Positions, zwei Siegen und zwei schnellsten Rennrunden gelang ihm die maximale Ausbeute und die Schweiz übernahm mit acht Punkten Vorsprung die Tabellenführung. Dieses Polster baute Jani in Zhuhai auf 19 Zähler aus.

Beim nächsten Meeting im neuseeländischen Taupo erlebten die Schweizer allerdings ein rabenschwarzes Wochenende. Im Sprintrennen schied Jani nach einem Crash aus, im Hauptrennen musste er fünfmal (davon dreimal in Folge einer Strafe) die Box ansteuern. Auch in Australien lief es nicht rund und schon war die Schweiz in der Gesamtwertung weit hinter Frankreich und Neuseeland zurückgefallen. Doch so leicht gaben sich Jani und das Team nicht geschlagen. Sie starteten eine Aufholjagd, gleichzeitig hatten auch die Gegner einmal Pech. Beim Saisonfinale in Brands Hatch musste Jani nur noch vier Punkte machen - die holte er und die Schweizer feierten ihren Meistertitel.

Neel Jani und James Robinson

Neel Jani und Ingenieur James Robinson erlebten auch weniger schöne Tage Zoom

"Es war ein unglaubliches Gefühl und sicher einer der größten Momente meiner Karriere", sagte Jani nach dem Titelgewinn. "Das Team hat so gut gearbeitet und alle haben sich eingebracht. Wir wussten, dass wir stark sein können, aber in den ersten beiden Rennen waren wir nur Durchschnitt. Nach dem Double in Malaysia wusste ich, dass es gut laufen wird. Und nach Zhuhai war klar, dass wir um den Titel kämpfen können."