• 21.05.2008 18:42

  • von Johannes Orasche

650er-Pläne: Europäer haben keine Freude

Weitere Details zur angestrebten Regeländerung für die 250er-Klasse ab 2011 - die europäischen Hersteller sind nicht begeistert

(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Monaten geistert das Thema durch die Fachpresse: Ab der Saison 2011 sollen Vierzylinder-Viertakter im Grand-Prix-Sport die derzeitigen 250er-Zweitakter ersetzen. Ursprünglich ging man dabei von Motorrädern mit 600 ccm aus. Die wahrscheinlichste Variante sind aber Aggregate mit 640ccm Hubraum. Damit soll sich die Grand-Prix-Serie vor allem von der seriennahen Supersport-600er-WM abheben.

Titel-Bild zur News: Alex Debon

Auch Aprilia und le Mans-Sieger Alex Debon sind von den Plänen betroffen

Derzeit bezahlen die 250er-Teams pro Jahr etwa eine Million Euro für ein Werks-Motorrad. Wie Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta bestätigte, sollen die 640er-Motorräder - wie bereits angekündigt - tatsächlich für etwa 100.000 Euro zu haben sein. Die europäischen Hersteller stellen dies jedoch massiv in Frage.#w1#

Das neue Konzept mit bis zu 650 ccm Hubraum für die künftige GP2-Klasse in der Motorrad-WM könnte man wie bereits berichtet auch als Zugeständnis an Paolo Flammini gewertet werden. Zuletzt reagierte Superbike-WM-Promoter verschnupft über den Dorna-Vorschlag für 600er-Viertakter im Grand-Prix-Sport, fährt doch die 600er-Supersport-WM-Klasse in seinem Rennprogramm.

Traktionskontrollen und ähnliche Hilfsmittel werden bei den Viertaktern im Gegensatz zur MotoGP-WM nicht erlaubt sein. Ebenfalls fix: Materialien wie Karbon sollen nicht erlaubt sein. Die Höchstdrehzahl der 640er-Aggregate wird gemäß Ezpeleta bei nur etwa 15.000 Umdrehungen liegen, was eine hohe Lebensdauer gewähren soll.

Die europäischen Hersteller wie Aprilia und KTM halten wenig vom Vorschlag, sind jedoch generell schon für Viertakter. KTM-Boss Stefan Pierer vermutet bei den präsentierten Rahmenbedingungen eine Vintage-Serie, die nur schwer zu vermarkten ist.