• 11.06.2015 00:04

  • von Roman Wittemeier

Qualifying Le Mans 2015: Jani holt provisorische Pole

Neel Jani deutet den wahren Porsche-Speed im ersten Qualifying für die 24 Stunden von Le Mans an: Drei 919 Hybrid vor Audi und Toyota - Aston Martin weiter unangefochten

(Motorsport-Total.com) - Porsche steht auf der provisorischen Pole-Position für die 83. Auflage der 24 Stunden von Le Mans. Im ersten Qualifying (alle Infos im Live-Ticker!) markierte Neel Jani im 919 Hybrid mit der Startnummer 18 in seiner allerersten fliegenden Runde eine Bestmarke von 3:16.887 Minuten und war somit aus dem Stand rund fünf Sekunden schneller als die Polezeit von Toyota im Vorjahr. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Porsche-Kollegen Timo Bernhard (2./3:17.767) und Nick Tandy (3./3:19.297).

Titel-Bild zur News: Marc Lieb, Neel Jani, Romain Dumas

Neel Jani jagte mit dem Porsche in Rekordtempo um den Rennkurs Zoom

"Die Runde fühlte sich schnell an, aber ich glaube nicht, dass das schon alles war. Die Strecke war nach dem ganzen Regen ziemlich grün und ich hatte auch etwas Verkehr", meint Jani nach seiner extrem schnellen Runde. "Ich musste zwei Autos überholen, da war also noch mehr drin. Auf der einen Seite wäre Regen am Donnerstag sehr gut, denn die Pole ist ganz nett. Auf der anderen Seite müssen wir dringend noch mehr Erfahrungen auf trockener Strecke sammeln, denn hier geht es um das Rennen und weniger um die Zeitenjagd."

Die schnellsten Zeiten wurden gleich zu Beginn der endlich einmal trockenen Session gesetzt. Im weiteren Verlauf des ersten von drei Qualifyings begannen die Teams mit Longruns, mussten diese aber abbrechen. Als Neuling Gaetan Paletou (Greaves #41) seinen Gibson-Nissan in der Mulsanne-Kurve in die Barrieren gesetzt hatte, wurden die roten Flaggen geschwenkt. Da an jener Stelle umfangreichere Reparaturen am Reifenstapel gemacht werden mussten, blieben am Ende nur noch 35 Minuten Fahrzeit übrig.

Audi lässt nur Duval von der Leine

Einige Piloten legten in der letzten Phase der Session noch einmal zu. Beispielsweise die zwei Audis von Filipe Albuquerque (5./3:21.081) und Benoit Treluyer (6./3:21.839). Der Franzose landete mit seinem R18 e-tron quattro am Ende des Qualifyings im Kiesbett der ersten Schikane. Bis dorthin war Treluyer auf einem bärenstarken Longrun mit zahlreichen Rundenzeiten im Bereich von 3:22 Minuten unterwegs. Der Audi ist auf die Distanz das beste Auto.

Die schnellste Runde für die Ingolstädter Farben gelang Loic Duval (4./3:19.866) in der Frühphase des nächtlichen Qualifyings. Der Franzose war mit seinem Auto #8 der einzige Audianer, der es wirklich auf einen schnellen Umlauf anlegte. "Ich weiß nicht, was bei den anderen noch kommt. Wir können auf jeden Fall noch nachlegen, denn bisher waren wir nur mit alten Reifen unterwegs", berichtet Albuquerque. "Es wird ohnehin noch schneller, wenn die Strecke erst einmal mit mehr Gummi ordentlich Grip aufgebaut hat."

Andre Lotterer, Benoit Treluyer, Marcel Fässler

Stark auf die Distanz: Ben Treluyer im Audi mit der Startnummer 7 Zoom

Die große Frage ist, ob man am Donnerstag überhaupt noch wird zulegen können. Es ist weiterer Regen angesagt, der ausgerechnet zum Start des zweiten Durchgangs erwartet wird. Ähnlich wie Audi konzentrierte sich auch Toyota auf Abstimmungsarbeiten und Datensammeln für das Rennen. Stephane Sarrazin (7./3:23.543) war am Ende einen Hauch schneller als Markenkollege Kazuki Nakajima (8./3:23.767) im Auto der Weltmeister.

Rebellion nicht weit von Toyota entfernt

"Wir haben erwartet, dass die Porsches recht weit vor uns liegen werden. Wir haben noch keinen echten Qualifying-Versuch gestartet, aber wir werden dort nicht herankommen. Aber solch ein Rennen ist lang", sagt Mike Conway, den der gewaltige Rückstand sichtbar nervt. Auch auf die Distanz war der TS040 bislang nicht auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Und von hinten kommt Rebellion immer näher. Mathias Beche brillierte mit einer Runde in 3:26.874 Minuten.

Der Rebellion R-One ist im Vergleich zum Vorjahr nach dem Umbau auf den AER-Antrieb um drei Sekunden schneller geworden. Dominik Kraihamer und seine Kollegen Daniel Abt und Alexandre Imperatori konnten das neue Tempo des schweizerischen LMP1-Autos nicht umsetzen, dennoch war man erheblich schneller als Nissan und die direkten Gegner von ByKolles. Den besten Nissan brachte Jann Mardenborough in 3:38.468 Minuten. Pierre Kaffer kam im CLM P1/01 auf eine Runde in 3:40.368.

Alexandre Imperatori, Daniel Abt, Dominik Kraihamer

Der Rebellion R-One mit AER-Turbomotor ist schnell auf Geraden Zoom

Interessant ist der Blick auf die Topspeeds in der LMP1-Kategorie. Loic Duval (Audi) und Neel Jani (Porsche) erreichten mit 337,0 km/h die exakt gleiche Höchstgeschwindigkeit. Der Rebellion war mit 336,0 km/h kaum langsamer. Toyota und Nissan hatten im Qualifying mit 334,9 km/h nur ein klein wenig Rückstand. Am Ende der langen Hunaudieres-Geraden sind die Autos demnach alle gleich schnell. Merkwürdig, war doch bislang diesbezüglich Porsche stets in einer eigenen Liga unterwegs.

Aston Martin mit Leichtigkeit unterwegs

In der LMP2-Klasse konnte KCMG die gute Form und die Stärke des neuen Oreca-Coupés mit einer Bestzeit von 3:38.032 Minuten darstellen. Die Mannschaft aus Hongkong mit Sitz in Deutschland war somit schneller als der beste Nissan GT-R LM Nismo. Hinter KCMG reihten sich die Gibsons von Greaves und Jota ein, dahinter platzierte Sam Bird den G-Drive-Ligier in letzter Sekunde auf Rang vier. "Das Auto fühlt sich gut an. Wir sind sehr zuversichtlich", freut sich KCMG-Pilot Richard Bradley.

In der GTE-Szene führt nach wie vor kein Weg am Aston Martin vorbei. Rees/Dalla Lana/Macdowall setzten sich in 3:54.928 Minuten an die Spitze der Profis, dahinter folgten der Ferrari von Bruni/Vilander/Fisichella sowie die beiden anderen Aston Martins. Hinter den beiden Corvettes kam der beste Porsche (#91) auf Klassenrang sieben. "Leider stehen wir nicht dort, wo wir gern stehen würden", kommentiert Fred Makowiecki, der im Auto #92 nur auf Rang neun fahren konnte. In der GTE-Am-Klasse war Pedro Lamy (Aston Martin #98) unangefochten vorn.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Train./Qual.


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