DeltaWing: Motoyama, Dolmetscher und Schraubenzieher

Video: Satoshi Motoyama und DeltaWing-Teammanager Phil Barker sorgten bei den 24 Stunden von Le Mans für die vielleicht kurioseste Szene des Rennens...

(Motorsport-Total.com) - Ein kurioses Ende nahmen die 24 Stunden von Le Mans gestern Abend nach etwas mehr als sechs Stunden für den Nissan-DeltaWing: Satoshi Motoyama kollidierte beim Überrunden unglücklich mit dem Toyota seines Landsmannes Kazuki Nakajima und krachte gegen die Barrieren. Doch das war erst der Beginn einer kuriosen Rettungsaktion.

Titel-Bild zur News: Satoshi Motoyama, Michael Krumm, Marino Franchitti

Das DeltaWing-"Batmobil" sorgte in Le Mans für gute Unterhaltung

Denn Motoyama räumte die Unfallstelle nicht, sondern wartete vor Ort auf seinen Teammanager Phil Barker, der ihm Instruktionen gab, wie der Fahrer das Auto wieder reparieren soll. Die Angelegenheit wurde durch Motoyamas nicht vorhandenes Englisch erschwert, sodass Barker einen Japanisch-Dolmetscher mitbringen musste. Während die Anweisungen durch den Zaun an Motoyama weitergegeben wurden, verzweifelte der mit Schraubenzieher und Co. an der DeltaWing-Technik - bis er schlussendlich doch kapitulieren musste.

Die DeltaWing-Crew suchte anschließend noch beim ACO um eine Sondergenehmigung an, das Auto reparieren zu dürfen, da man ja ohnehin außer Konkurrenz unterwegs sei. Diese wurde jedoch verweigert - nicht auszudenken, wenn ein außer Konkurrenz fahrendes Auto mit einer gegen das Reglement verstoßenden Sondergenehmigung eines der führenden Fahrzeuge aus dem Rennen werfen würde...

Die Kollision zwischen Motoyama und Nakajima an sich sei "gefährlich" gewesen, findet Motoyamas Teamkollege Michael Krumm: "Motoyama hat versucht, Platz zu machen, weil die Führenden um Positionen kämpften. Wir versuchen, uns aus allem rauszuhalten, weil wir ja außer Konkurrenz fahren. Leider hat Nakajima im Toyota die Situation falsch eingeschätzt und uns einfach getroffen. That's Racing, solche Unfälle passieren. Hier sieht man das oft. Dagegen kann man nichts machen, aber es ist schade."


Motoyama schraubt am DeltaWing

Eine mögliche Erklärung, wie sich Nakajima so verschätzen konnte, ist die unmittelbar vor der Kollision beendete Safety-Car-Phase: "Die Reifen werden kalt, die Reifentemperaturen fallen ab und die Fahrer sind nicht so sehr im Groove, wenn sie nicht in ihrem eigenen Rhythmus fahren", analysiert der Deutsche und ergänzt: "Das ganze Team hat fantastische Arbeit geleistet, das Auto so weit zu bringen. Wir hatten vor, später im Rennen etwas Performance zu zeigen."

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Oschersleben

26. - 28. April

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

Folgen Sie uns!