• 21.06.2011 19:29

Volkswagen: Der Golf24 ist Nordschleifen-starklar

Der spektakulärste Golf für das extremste Rennen: Mit drei 450 PS starken Golf24 tritt Volkswagen am Wochenende auf dem Nürburgring an

(Motorsport-Total.com) - Vollgas rund um die Uhr, über 200 Konkurrenten, Wetterkapriolen, Strategie-Schach - und das alles auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt. Genau für diese enorme Herausforderung wurde der Golf24 gebaut. Passend zum 35. Jubiläum des Golf GTI hat Volkswagen Motorsport eine reinrassige Rennversion des meistgebauten Autos der Welt entwickelt.

Titel-Bild zur News: Peter Terting, Fredrik Ekblom

Mit dem Golf auf du und du: Volkswagen nimmt die Nordschleife in Angriff

"Der 35. Geburtstag des GTI war für uns Anlass, für seine Fans einen ganz besonderen Golf auf die Räder zu stellen - und das 24-Stunden-Rennen ist mit mehr als 250.000 Besuchern der beste Ort für eine Geburtstagsfeier", sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Doch erst einmal müssen wir eine schwierige Aufgabe, nämlich 24 Stunden im harten Renntempo, meistern."

"Die Entwicklungszeit war für ein brandneues Rennauto wie den Golf24 sehr knapp und wir mussten uns mit einem relativ kurzen Testprogramm zufriedengeben. Dennoch ist es unserer Mannschaft gelungen, drei perfekt vorbereitete Golf pünktlich fertigzustellen - eine Glanzleistung von Konstruktion bis hin zum Aufbau. Eine weitere Herausforderung ist nun die extrem hohe Leistungsdichte, das Starterfeld ist stärker als jemals zuvor."

"Das ganze Volkswagen-Team ist hoch motiviert und wird alles geben, um unser Ziel zu erreichen: Wir wollen zunächst die volle Distanz ohne große Probleme überstehen - dann haben wir gute Chancen auf ein Ergebnis in den Top 10", meint der Däne. Angetrieben von einem 450 PS starken 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbomotor verfügt der Golf24 über Allradantrieb, ein sequenzielles 6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen und nicht zuletzt über eine spektakuläre Außenhaut.

Am Steuer der drei Werksautos wechseln sich hochkarätige Piloten ab - von Nordschleifen-Routiniers wie Peter Terting und Patrick Simon über Formel-1-Legenden wie Johnny Herbert und Mark Blundell bis hin zum aktuellen Porsche-Supercup-Champion Rene Rast und DTM-Rookie Edoardo Mortara.

Drei Dakar-Sieger zum ersten Mal gemeinsam am Start

Nasser Al-Attiyah, Carlos Sainz, Giniel de Villiers - das sind die Namen, die die Rallye Dakar in den zurückliegenden drei Jahren bestimmt und drei Volkswagen-Siege in Folge möglich gemacht haben. Das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife nutzen die drei für ein gemeinsames Rundstrecken-Gastspiel: Die drei Dakar-Champions von 2009, 2010 und 2011 treten erstmals gemeinsam an und teilen sich einen 330 PS starken Scirocco GT24-CNG.

Ihre Teamkollegen sind gleichzeitig direkte Konkurrenten um den Klassensieg für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb: Le-Mans-Pilotin Vanina Ickx sowie die Journalisten Peter Wyss und Bernd Ostmann pilotieren das Schwesterauto. Beide Scirocco werden mit Bioerdgas betrieben und ermöglichen einen gegenüber herkömmlichen Otto-Motoren um 80 Prozent reduzierten CO2-Ausstoß. Auf beiden Fahrzeugen als vierter Mann im Einsatz: der ehemalige DTM-Pilot Klaus Niedzwiedz, der das 24-Stunden-Rennen bereits zweimal gewann.

"Das 24-Stunden-Rennen gehört zu den echten Klassikern - da will jeder Rennfahrer dabei sein und am besten auch gewinnen", sagt Rast. "Ich freue mich sehr, nach vier Jahren Pause wieder am Start zu stehen. 2007 sind wir, ebenfalls mit einem Golf, bei schwierigen Bedingungen Achte geworden. Vielleicht ist das ein gutes Omen."

Markenkollege Simon zeigt sich ähnlich gespannt: "Das 24-Stunden-Rennen zu fahren bedeutet auch, mit mentalem Stress umgehen zu können - da ist viel Energie gefragt, eiserner Wille, aber auch Geduld, gerade beim Überrunden. Wir zählen nicht zu den absoluten Favoriten und stehen nicht unter dem Druck, den sich Autos an der Spitze gegenseitig machen. Wir wollen unseren Golf24 unbedingt ins Ziel bringen, dann ist durchaus ein gutes Ergebnis drin."

Faszination Nordschleife

"Ich habe ja schon ein paar Jahre im Rennsport auf dem Buckel, aber bei meinem ersten Rennen auf Nordschleife vor einigen Wochen war ich schon überrascht", gesteht Herbert. "Ich hatte mich zwar mittels Spielkonsole ein wenig eingeschossen, aber am Steuer eines Rennautos sieht die Welt doch ganz anders aus - vor allem die vielen Senken und die ganzen anderen Autos um mich herum, die ihr eigenes Rennen fahren."

Ickx kennt dieses Gefühl: "Vor zehn Tagen bin ich erst bei den 24 Stunden von Le Mans gestartet, aber die beiden Rennen sind kaum vergleichbar. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass beide sehr schwierig und noch viel schwieriger zu gewinnen sind. Auf der Nordschleife kann jede Runde ein Abenteuer sein - und ein traumhaft schöner Tag kann zu einem verregneten Albtraum bei Nacht werden."

Davor hat Sainz jedenfalls keine Angst: "Während meiner Karriere habe ich viele unterschiedliche Herausforderungen angenommen - beispielsweise die 'Monte', die Dakar oder eben das 24-Stunden-Rennen. Sein besonderer Charakter macht es zu einem wirklich einzigartigen Rennen. Auf der einen Seite die Nordschleife als anspruchsvollste Strecke der Welt, 24 Stunden am Stück, mit über 200 anderen Autos. Und auf der anderen Seite die außergewöhnliche, familiäre Stimmung mit den vielen freundlichen Fans an der Strecke."