Freundschaftliche Rivalen: Bradl und Cortese

Deutschland hat für die Motorrad-WM 2009 zwei heiße Eisen im Feuer: Stefan Bradl und Sandro Cortese - Verhältnis trotz Rivalität ungetrübt

(Motorsport-Total.com) - Jahrelang hatte Deutschland keinen einzigen Spitzenfahrer auf WM-Ebene, doch seit diesem Jahr sind es gleich zwei: Stefan Bradl ist seit seinen beiden Siegen in Brünn und Motegi in aller Munde, aber auch Sandro Cortese ließ mit starken Leistungen und vier Top-5-Platzierungen in der zweiten Saisonhälfte aufhorchen.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese vor Stefan Bradl

Sandro Cortese im Freien Training in Jerez vor Landsmann Stefan Bradl

Die beiden kämpfen einerseits "in einer Randsportart", wie es Bradl beschreibt, auf dem deutschen Markt um Sponsoren und sollten somit eigentlich erbitterte Rivalen sein, könnte man meinen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Zwar stacheln sie sich gegenseitig sportlich an, doch Eifersüchteleien gibt es angeblich nicht - auch wenn Cortese (WM-Achter) 2008 von Bradl (WM-Vierter) deutlich in den Schatten gestellt wurde.#w1#

"Wir haben ein sehr gutes Verhältnis", erklärte Cortese in einem Interview, das morgen in voller Länge auf 'Motorsport-Total.com' veröffentlicht wird. "Die Rivalität wird eher von den Medien gepusht. Es gibt in keinster Weise irgendeinen Neid - wer besser ist, hat sich das einfach erkämpft." Auch Rivale Bradl sieht das Thema recht entspannt: "Logisch ist da ein Konkurrenzkampf, aber Konkurrenz belebt das Geschäft!"

"Sandro wird mit Sicherheit alles dafür tun, nächstes Jahr besser als ich zu sein. Das ist ganz normal. (...) Sein Ziel ist natürlich, mich zu besiegen", erklärte der Kiefer-Aprilia-Pilot, der sich selbst wie auch seinem Landsmann in der kommenden Saison zumindest Podestplätze zutraut. Und Cortese fügte an: "Es gibt zum Beispiel 15 Italiener oder so. Die verstehen sich untereinander auch super. In Deutschland sind wir halt nur zu zweit, deswegen wird das gepusht."

Der 18-Jährige, der 2009 für das Weltmeisterteam Ajo auf einem baugleichen Motorrad wie Bradl fahren wird, sieht den Kampf um die deutsche Nummer eins nur positiv: "Eigentlich macht es keinen Unterschied, denn Stefan ist ein Fahrer wie jeder andere. Ich versuche, für mich selbst so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Aber klar ist: Jeder von uns will der Beste von allen sein - und da ist es für Stefan wie auch für mich gut, wenn wir uns gegenseitig pushen."