• 23.06.2015 12:37

  • von Stefan Ziegler

Yvan Muller holt auf: Wackelt die Dominanz von Lopez?

Der viermalige Weltmeister Yvan Muller kommt immer besser in Form und holt auf: Muss sich WTCC-Spitzenreiter Jose-Maria Lopez allmählich Sorgen machen?

(Motorsport-Total.com) - Es sind kleine Schritte. Doch ein Trend ist nicht zu übersehen: Yvan Muller (Citroen) ist auf dem Vormarsch. Der viermalige Tourenwagen-Weltmeister hat an den beiden jüngsten Rennwochenenden der WTCC-Saison 2015 insgesamt 21 Punkte auf Jose-Maria Lopez (Citroen) aufgeholt und zeigt sich wieder in alter Stärke. Sein Rückstand in der Gesamtwertung schrumpfte auf 30 Punkte.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Ex-Champion Yvan Muller bringt sich zurück in den WTCC-Titelkampf 2015 Zoom

Und Muller zeigt sich erleichtert: "Endlich konnte ich das Auto wieder dahinbewegen, wo ich es haben wollte", sagte er am Slovakiaring, wo er seinen vierten Saisonsieg erzielte. Dort fuhr er auch mit einer neuen Rekordrunde auf die Pole-Position. Eine Leistung, die er früher Wochenende für Wochenende abrufen konnte. Jetzt ist "Mister Konstanz" zurück und meint: "Ich glaube nicht, dass es schneller gegangen wäre."

Dabei hieß es noch vor wenigen Wochen, Muller gehöre zum alten Eisen und könnte alsbald zugunsten eines jüngeren Piloten ausgemustert werden. Mullers französischer Landsmann Hugo Valente (Campos-Chevrolet) kann darüber nur müde lächeln. Er sagt: "Man sagte ja schon, Yvan wäre eingerostet. Nun aber hat er seine Kritiker verstummen lassen." Denn er hat WTCC-Dominator Lopez bereits wiederholt geschlagen.

"Yvan", sagt Citroen-Teamchef Yves Matton, "hatte zu Saisonbeginn etwas Pech und auch ein paar Probleme. Doch das hat ihn noch einmal neu motiviert." Schon im Winter, nach der WM-Niederlage gegen Lopez, habe Muller seine Arbeitsweise umgestellt. Diese Bemühung trage inzwischen ihre Früchte. "Und jetzt scheint es richtig gut bei ihm zu laufen", meint Matton. In seinen Augen bewegen sich Muller und Lopez nun "auf einem Niveau".

Lopez wirkt (noch) nicht beunruhigt, sagt aber selbst: "Ich brauche gar nicht nach Ausreden zu suchen. Yvan ist derzeit einfach sehr stark. Er ist ein viermaliger Weltmeister und sollte auch da vorn mitmischen. Wäre das nicht der Fall, liefe etwas falsch. Ich jedenfalls freue mich darüber, dass wir uns auf diesem Level duellieren, auch wenn er zuletzt die bessere Leistung erbracht hat. Das ist einfach so. Ich habe das Jahr gut begonnen, doch nun wird Yvan immer stärker."


WTCC in Pressburg

Und zum zweiten Mal in der WTCC-Saison 2015 blieb Lopez an einem Rennwochenende ohne Laufsieg. Doch auch das stört ihn nur bedingt. "Ich bin zufrieden mit meinen Podestplätzen", sagt der WM-Spitzenreiter. "Denn das bedeutet, ich habe am Slovakiaring nur wenige Punkte verloren. Und mir ist klar: Es ist ein Kampf, der erst zum Schluss entschieden wird. Positiv ist allerdings, dass ich zur Saisonhälfte an der Spitze liege und über einen guten Vorsprung verfüge. Das ist extrem motivierend."