• 14.04.2016 14:23

WTCC Pressburg: Eine Runde mit Gabriele Tarquini

Lada-Pilot Gabriele Tarquini stellt eine Runde auf dem Slovakiaring vor und erklärt die Schlüsselstellen und gute Überholmöglichkeiten

(Motorsport-Total.com) - Zum fünften Mal macht die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) an diesem Wochenende auf dem Slovakiaring Station. Der etwa 35 Kilometer östlich der slowakischen Hauptstadt Pressburg gelegene Kurs ist mit 5,922 Kilometern die zweitlängste Strecke im Rennkalender WTCC. Und wer wäre besser als Lada-Pilot Gabriele Tarquini geeignet, den Kurs vorzustellen? Mit zwei Siegen bei bisher sieben Rennen ist der Italiener ein echter Slovakiaring-Experte und hält zudem den Rundenrekord. Los geht's!

Titel-Bild zur News: Start am Slovakiaring

Der Slovakiaring ist mit 5,922 Kilometern die zweitlängste WTCC-Strecke Zoom

"Kurve 1 scheint sehr eng zu sein, macht aber am Ausgang auf, sodass man im dritten Gang voll über die Randsteine fahren kann. Dann schaltet man über den vierten und fünften in den sechsten Gang hoch, ehe man die schnellste Kurve des Kurses, Kurve 2 erreicht. Das ist eine der schnellsten Kurven überhaupt in der WTCC und wird mit etwa 215 km/h durchfahren. Die ist richtig aufregend und geht fast voll. Da man den Ausgang nicht sehen kann, muss man darauf vertrauen, dass sie voll geht."

"Am langgezogenen Ausgang kann man das Auto ohne Probleme laufen lassen. Es folgt ein kleiner Sprunghügel, ehe man hart auf die Bremse steigen muss. Normalerweise wird die Front etwas leicht, und unmittelbar nach dem Sprung muss man bremsen und in den dritten Gang zurückschalten. Am Eingang der Kurve kann man eine weite Linie fahren und dann erst spät den Scheitelpunkt treffen, was bei der Vorbereitung auf Kurve 4 hilft."

Anbremsen von Kurve 6 sehr heikel

"Wie Kurve 4 geht auch Kurve 5 voll. Das Anbremsen von Kurve 6 ist sehr schwierig. Man kann dort sehr spät bremsen, hat dann aber beim Einlenken eine Menge Übersteuern. Es ist alles andere als einfach, dort den richtigen Bremspunkt zu finden. Für mich ist das die Kurve, wo man sich am einfachsten verbremsen kann. Im Rennen ist es aber auch eine gute Überholmöglichkeit, weil man dort unterschiedliche Linien fahren kann."


Slovakiaring: Onboard-Runde mit Gabriele Tarquini

Eine Runde auf dem Slovakiaring auf dem Beifahrersitz von WTCC-Pilot Gabriele Tarquini

"Wie schon in Kurve 3, sollte man auch in Kurve 6 erst spät den Scheitelpunkt treffen, damit man für Kurve 7 vorbereitet ist. Wenn man sehr gut aus Kurve 6 herauskommt, geht sie problemlos voll. Anschließend folgt der langsamste Teil der Rennstrecke. Kurve 8 wird normalerweise im dritten Gang gefahren, beim Herausbeschleunigen drehen sehr leicht die Vorderräder durch. Dann schaltet man vor Kurve 9 etwas früher als üblich in den vierten Gang hoch. Kurve 9 geht fast voll, allerdings muss man sich im Rennen die Reifen einteilen. Wenn man sie zu hart rannimmt, kann man den rechten Vorderreifen zerstören."

Die Anfahrt zu Kurve 10 ist eine gute Überholmöglichkeit. Es ist die langsamste Kurve, und man muss früh hochschalten, denn die Vorderräder finden dort nur wenig Traktion. Nach Kurve 11 schaltet man in den dritten Gang, dann früh in den vierten und fünften und erreicht Kurve 12. Anschließend schaltet man in den sechsten Gang hoch und kommt dann zur letzten Kurve."

"Dort ist es sehr schwierig, den richtigen Bremspunkt zu finden, da man tief in die Kurve hinein bremsen kann. Der Scheitelpunkt kommt sehr spät, deshalb kann man auch spät bis in den vierten Gang runtergehen. Das ist eine tolle Kurve, denn in der Kurvenmitte kämpft man mit dem Lenkrad und beschleunigt dann voll in Richtung Ziellinie."

Gabriele Tarquinis perfekte Überholstellen: "Die Kurven 1, 6 und 10 sind die besten Stellen zum Überholen."