WTCC Marrakesch: Eine Runde mit Mehdi Bennani

(Motorsport-Total.com) - Zum siebten Mal macht die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) am Wochenende im marokkanischen Marrakesch Station, und trotzdem werden alle Piloten Neuland betreten. Denn die nach dem Thronfolger Circuit Moulay El Hassan benannte Rennstrecke wurde komplett umgebaut.

© WTCC

Die Fahrer erwartet in Marrakesch eine völlig neue Strecke Zoom

Statt des bisherigen Stadtkurses von mehr als 4,5 Kilometer erwartet die Fahrer nun eine 2,971 Kilometer lange Runde, die Abschnitte des alten Stadtkurses mit der ersten permanenten Rennstrecke in Marokko verbindet. Zwar ist auch Mehdi Bennani dort noch nicht gefahren, aber wer wäre besser geeignet als der Lokalmatador, um uns den neuen Kurs zu erklären. Los geht's!

"Zunächst einmal sieht der neue Kurs in Marrakesch technisch viel anspruchsvoller als der alte aus. Das Layout gefällt mir, und es sieht so aus, als sei es für die Fahrer schwieriger schnell zu sein. Es gibt mehr Kurven, weniger Geraden und viele Bremspunkte, wodurch es viele Überholmanöver geben wird."

"Die Kurven 1, 2 und 3 werden recht schnell sein. Dort können die Zuschauer sehen, wie schnell die Autos fahren können. Die Kurven 4 und 5 könnten der schwierigste Abschnitt sein. Man fährt schnell durch Kurve 4 und muss dann in Kurve 5 den Ausgang gut erwischen, damit am über Kurve 6 schnell genug auf die lange Gerade kommt."

"Es sieht dann so aus, als könne man am Eingang von Kurve 7 gut überholen, allerdings muss man dort einen Kompromiss eingehen, damit man für Kurve 8 bereit ist und dann mit maximaler Geschwindigkeit durch Kurve 9 auf eine kurze Gerade kommt."

"Kurve 10 erinnert mich an das vorherige Layout von Marrakesch. Dort wird es entscheidend sein, schnell auf die Gerade in Richtung Kurve 11 zu kommen. Dort denkt man bereits über die Zielflagge nach, aber auch über das Überholen, was dort gut möglich sein sollte. Wenn man dort eine weite Linie fährt, was möglich sein könnte, wird man in der Anfahrt zu Kurve 12 Probleme haben."

"Wie dem auch sei, es wird aufregend sein auf dieser Strecke zu fahren, die für alle neu ist. Niemand kennt die Ideallinie, und wir werden viele Fehler sehen. Dann alle wollen zeigen, dass sie die Besten sind und auf einer neuen Strecke, auf der niemand Erfahrung hat, schneller als alle anderen fahren."

"Wenn ich euch verraten könnte, wie die optimale Abstimmung aussieht, wäre ich der beste Fahrer der Welt. Das Layout sieht ähnlich wie der Hungaroring oder Motegi aus. Man wird eine Menge Traktion brauchen und deshalb mit weniger Radsturz als auf anderen Strecken fahren, damit man die Leistung auf den Boden bekommt. Da es nicht viele schnelle Kurven gibt, wird man das Auto weicher als beispielsweise auf dem Slovakiaring abstimmen. Man kann sagen, dass es auf einen Mix der Abstimmungen aus Ungarn und Japan hinauslaufen wird. Es wird ein schwieriges, aber aufregendes Wochenende."

Mehdi Bennanis perfekte Überholstellen: "Es gibt viele Überholmöglichkeiten, aber am besten sollte es in den Kurven 4, 7, 10 und 11 gehen. Vielleicht auch in Kurve 1, wenn man mehr Geschwindigkeit in die Kurve mitnimmt. Dort wird man viele verschiedene Linien sehen."