• 15.05.2015 19:29

  • von Stefan Ziegler

WTCC an der Nordschleife: Jose-Maria Lopez mit Pole-Position

Tourenwagen-Weltmeister Jose-Maria Lopez steht beim Höhepunkt der WTCC-Saison 2015 auf der Nürburgring-Nordschleife auf der Pole-Position - Unfall von Qing-Hua Ma

(Motorsport-Total.com) - Es ist die prestigeträchtigste Pole-Position der WTCC-Saison 2015. Und eingefahren hat sie Favorit Jose-Maria Lopez (Citroen). Der Tourenwagen-Weltmeister von 2014 und aktuelle WM-Spitzenreiter setzte sich im einstündigen Qualifying mit 8:37.237 Sekunden gegen seine Rivalen durch und geht damit von Startplatz eins in das erste WTCC-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife.

Titel-Bild zur News: Jose-Maria Lopez

Pole-Mann: Jose-Maria Lopez startet an der Nürburgring-Nordschleife von Platz 1 Zoom

"Jede Runde ist etwas Besonderes auf dieser Strecke", meint Lopez. "Doch in der letzten Runde wurde die Strecke noch einmal besser. Ich fühlte mich zuversichtlich, wenngleich ich am Limit war. Aber meine Runde war ziemlich sauber. Ich bin sehr zufrieden. Hier auf der Pole-Position zu stehen, ist einmalig. Das genieße ich jetzt." Sein Vorsprung war allerdings geringer als erwartet.

Hugo Valente (Campos-Chevrolet) brauchte nämlich nur 1,342 Sekunden mehr als Lopez und reihte sich nach 25 Kilometern auf Platz zwei ein. "Damit bin ich zufrieden", sagt der Überraschungsmann. "Ein Startplatz in Reihe eins ist eine tolle Leistung. Ich war überall am Limit und daher sind mir auch einige Fehler unterlaufen. Es hat aber trotzdem gut funktioniert. Und Rang zwei bedeutet mir sehr viel."

Honda auf der Pole-Position für Rennen zwei

Wohl auch, weil Valente damit seinen prominenten französischen Landsmann Sebastien Loeb (Citroen) hinter sich gelassen hat. Der neunmalige Rallye-Weltmeister kam mit einem Rückstand von 2,698 Sekunden über die Linie und wurde Dritter. "Natürlich wäre ich lieber Erster oder Zweiter, aber Pechito und Hugo waren zu schnell. Und ich war zweimal leicht im Gras, weil ich am Limit war."

Eine ähnlich starke Leistung wie Valente zeige Norbert Michelisz (Zengö-Honda) auf Rang vier, der damit einmal mehr bester Vertreter seiner Marke war. Er schlug unter anderem WTCC-Rekordchampion Yvan Muller (Citroen/6.), Gabriele Tarquini (Honda/8.) und Nordschleifen-Kenner Tom Coronel (ROAL-Chevrolet/9.). Tiago Monteiro (Honda) wurde Zehnter und sicherte sich damit die Pole für Lauf zwei.


Onboard mit Norbert Michelisz auf der Nordschleife

WTCC-Pilot Norbert Michelisz stellt die Nürburgring-Nordschleife in seinem Honda Civic vor

Weniger erfolgreich verlief das Qualifying für WTCC-Gastpilotin Sabine Schmitz (Münnich-Chevrolet). Sie kam mit 8:49.174 Minuten nicht über Position 15 hinaus. "Da war mehr drin", sagt sie. "Ich hätte einfach gern mehr Testrunden gedreht. Immerhin war ich im Qualifying erstmals zufrieden mit dem Auto. Leider ist der Umstieg vom GT-Auto auf den Tourenwagen nicht so einfach zu bewerkstelligen."


Fotos: WTCC auf der Nordschleife, Training


Technische Probleme bei Lada

Probleme ganz anderer Art hatte das Lada-Werksteam: Erst rollte Gastfahrer Jaap van Lagen schon auf der ersten Runde aus und gab auf, später musste auch Rob Huff sein Fahrzeug abstellen. "Wir wissen noch nicht genau, woran es lag. Es war aber wohl ein elektronisches Problem, das an beiden Rennwagen auftrat. Das ist natürlich sehr enttäuschend", sagt Lada-Teamchef Wiktor Schapowalow.

Neben Schmitz sind am Samstag also auch die Lada-Piloten auf Revanche aus. Dann ist Lopez über zweimal drei Runden der Gejagte. "Die Rennen", meint der Pole-Mann, "sind eine ganz andere Geschichte. Du musst viel vorsichtiger sein. Fehler werden nirgendwo sonst so hart bestraft. Und Überholen dürfte schwierig werden." Für ihn war das Qualifying also vielleicht schon die halbe Miete.