Woran der WTCC-Einstieg von Volvo 2012 scheiterte

Volvo und der lange Weg in die WTCC: Motorsportchef Murdzevski Schedvin erklärt, woran der eigentlich schon für 2012 beschlossene Einstieg scheiterte

(Motorsport-Total.com) - Volvo und die Tourenwagen-WM - das hatte jahrelang etwas von einer unendlichen Geschichte. Immer wieder flirteten die Schweden mit der WTCC, doch nach dem ersten Gaststart im Jahr 2008 sollten ganze acht Jahre vergehen, bis endlich ein Volvo-Werksteam im Fahrerlager vertreten ist. Doch beinahe wäre das schon vier Jahre vorher der Fall gewesen, denn 2012 war der Einstieg von Volvo eigentlich schon beschlossene Sache.

Titel-Bild zur News: Robert Dahlgren

2012 hätte es beinahe schon ein Volvo-Werksteam in der WTCC gegeben Zoom

"Das erste Auto nach den WTCC-Regeln haben wir 2008/09 gebaut und haben es dann zur Entwicklung in der Schwedischen Tourenwagenmeisterschaft eingesetzt, wo damals die gleichen technischen Regeln galten", erinnert sich Volvo-Motorsportchef Alexander Murdzevski Schedvin im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Dabei handelte es sich um den C30, mit dem Volvo und Robert Dahlgren bereits 2011 eine sogenannte Evaluationssaison in der WTCC bestritten hatte. Und mit einem aus diesem Fahrzeug abgeleiteten Modell wollten die Schweden dann im darauffolgenden Jahr fest in die WTCC einsteigen.

"2012 wollten wir dann den V40 vorstellen, mit dem wir als C30 bereits Rennen bestritten hatten. Das waren sehr ähnliche Autos", blickt Murdzevski Schedvin zurück. Der Zeitplan dafür war schon festgelegt: "Wir wollten den V40 in Genf (auf dem Autosalon; Anm. d. Red.) vorstellen und dann in Monza damit fahren." Doch zu diesem Einsatz beim Saisonauftakt der WTCC 2012 sollte es nicht kommen.

"2011 haben wir bei Volvo die Strategie unserer Sportabteilung verändert und sind vom C-Segment, zu dem der C30 und V40 gehörten, ins D-Segment gewechselt, was der S60 ist. Der bietet ein deutlich besseres Geschäftsmodell", erklärt Murdzevski Schedvin. Mit der Entscheidung, den Motorsport zur Vermarktung der Mittelklasselimousine S60 zu nutzen, war der WTCC-Einstieg mit dem Modell V40 hinfällig.


Fotostrecke: Volvo in der WTCC

"Daher mussten wir einen Schritt zurück machen", sagt Murdzevski Schedvin. "Wir haben dann den S60 zunächst in der Schwedischen Tourenwagenmeisterschaft eingesetzt. Dann sind wir mit einem anderen S60 in die australische V8-Supercar-Meisterschaft eingestiegen." Während die dort eingesetzten S60 mit dem Serienmodell außer der Silhouette nur wenig gemeinsam haben, passte das 2014 in der WTCC eingeführte TC1-Reglement deutlich besser zu dem Fahrzeug.

So gut, dass Volvo als einziger WTCC-Hersteller den Motorblock aus der Serie auch im Rennfahrzeug einsetzt. Und so gaben die Schweden grünes Licht für die Tourenwagen-WM. "Durch die neuen technischen Regeln passte dann auch alles, um mit dem S60 2016 in die WTCC einzusteigen."

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