Unfall Lopez gegen Monteiro: Keiner will Schuld sein

Nach ihrer Kollision im zweiten WTCC-Rennen von Le Castellet schieben sich Jose-Maria Lopez und Tiago Monteiro gegenseitig die Schuld in die Schuhe

(Motorsport-Total.com) - Es war der große Aufreger beim zweiten Rennen der WTCC in Le Castellet. In der siebten Runde wagte Citroen-Pilot Jose-Maria Lopez in der ersten Kurve einen Angriff auf den vor ihn fahrenden Tiago Monteiro (Honda). Es kam zur Berührung der beiden Fahrzeuge, Monteiro drehte sich von der Strecke und musste seinen beschädigten Civic kurz darauf in der Box abstellen.

Titel-Bild zur News: Jose-Maria Lopez

Jose-Maria Lopez ist sich beim Unfall mit Tiago Monteiro keiner Schuld bewusst Zoom

Doch wert hatte nun Schuld an dem Unfall? Fragt man die Beteiligten, keiner - oder beide. Denn Lopez und Monteiro schieben sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe. "Ich habe es außen gegen Tiago versucht, aber er ist einfach in meine Richtung gefahren, während ich noch da war", sagt Lopez, der das Rennen anschließend gewann, obwohl die Lenkung seines Autos nach dem Zusammenstoß verstellt war.

"Es tut mir leid für ihn, er ist mein Freund, aber ich konnte nichts machen und fühle mich nicht zu einem Prozent schuldig an dem Unfall", sagt Lopez. Das sieht Monteiro vollkommen anders. "Er hat es nicht mit Absicht gemacht, hätte es aber vermeiden können Er fuhr bereits außerhalb der Rennstrecke, warum gibt er nicht zehn Zentimeter mehr Platz, um die Berührung zu vermeiden?", fragt sich der Portugiese im Gespräch mit 'TouringCarTimes'.

Monteiro regt sich vor allem über die aus seiner Sicht fehlende Einsicht von Lopez auf. "Er hat sich nicht entschuldigt und ist sich keiner Schuld bewusste, und das ärgert mich", so der Honda-Werksfahrer. "Es war keine Absicht, hat mir aber weh getan. Es ist mir egal, ob er eine Strafe bekommt oder nicht, denn für mich macht das keinen Unterschied. Es hat mein Rennen ruiniert und mich viele Punkte in der Meisterschaft gekostet."


Fotos: WTCC in Le Castellet, Rennen


Die Rennleitung untersuchte den Zwischenfall nach dem Rennen und stufte ihn als Rennunfall ein. Die Untersuchung hatte sich jedoch interessanterweise ausschließlich gegen Monteiro gerichtet.