• 18.06.2011 14:46

  • von Stefan Ziegler

Muller mit Rundenrekord zur Pole-Position in Brünn

Chevrolet lässt in Tschechien rein gar nichts anbrennen: Yvan Muller fährt locker zur Pole-Position - Robert Dahlgren im Volvo auf Position sechs

(Motorsport-Total.com) - Das Freie Training von Tschechien war nur ein Vorgeschmack, denn Chevrolet holte im Qualifying in Brünn noch einmal deutlich weiter aus: Yvan Muller (Chevrolet) markierte in 2:08.884 Minuten nicht nur die schnellste Zeit des Tages, sondern darüber hinaus noch einen neuen Rundenrekord auf dem Automotodrom Brno. An dieser Bestmarke bissen sich sogar seine Teamkollegen die Zähne aus.

Titel-Bild zur News: Robert Huff, Yvan Muller

Yvan Muller vor Rob Huff: Chevrolet hatte die Qualifikation in Tschechien im Griff

Muller hatte sich im Top-10-Finale schon frühzeitig auf die 5,403 Kilometer lange Strecke begeben und sogleich seine schnelle Runde absolviert. Diese Taktik brachte dem WM-Titelverteidiger den gewünschten Erfolg ein, denn Muller steht erstmals 2011 auf der Pole-Position. Damit ist der 41-Jährige bei Chevrolet "nur" der Dritte im Bunde: Rob Huff und Alain Menu war dies bereits gelungen.

In der Qualifikation von Brünn mussten Huff und Menu jedoch eine herbe Niederlage einstecken: Huff, der aktuelle Tabellenführer der WTCC, büßte auf Rang zwei satte 0,372 Minuten auf Muller ein, Menu kam mit einem Rückstand von 0,946 Sekunden gerade einmal auf Platz vier über die Linie. Zwischen das Chevrolet-Trio setzte sich Tom Coronel (ROAL), der seinerseits 0,833 Sekunden auf Muller verlor.

Die wohl größte Überraschung des Zeittrainings war aber Robert Dahlgren (Polestar) im Volvo C30 Drive. Das schwedische Fahrzeug geht an diesem Wochenende zum ersten Mal mit dem neuen 1,6-Liter-Turbomotor an den Start, was Dahlgren mit Position sechs hinter Norbert Michelisz (Zengö) ausgezeichnet umzusetzen wusste. Mehr noch: In Q1 hatte der Volvo-Pilot die Bestzeit markiert.

Q1: ...und der Volvo steht ganz vorne!

Zunächst war man jedoch davon ausgegangen, dass Chevrolet - nach zwei Topwerten in den Freien Trainings - auch in dieser Session ganz vorne stehen würde. Muller unterstrich diesen Anspruch prompt in 2:10.384 Minuten, woran sämtliche Rivalen zu scheitern schienen. Erst in der aufregenden Schlussphase purzelten die Zeiten noch einmal, sodass erst Huff und dann Dahlgren vorbeigingen.

Damit war die erste Sensation des Tages besiegelt, auch wenn der Volvo-Fahrer sich durch die Fahrt zu Platz eins in Q1 lediglich Startplatz zehn für das zweite Rennen sicherte. Teamleitung und Marke dürften das Ergebnis dennoch sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, zumal sich eine solche Leistung bereits am Vormittag angedeutet hatte. Es wussten aber auch andere zu glänzen.

Zum Beispiel Privatier-Spitzenreiter Kristian Poulsen (Engstler). Der Däne fuhr hinter Dahlgren, Huff und Muller als Vierter über den Zielstrich und löste so das Ticket für Q2. Ebenfalls eine Runde weiter gelangten Menu, Michelisz, Darryl O'Young (Bamboo), Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred), Coronel und Franz Engstler (Engstler), der zum Schluss jedoch noch um seinen zehnten Platz zittern musste.


Fotos: WTCC in Brünn


Sunred-Debakel um Barth und Monteiro

Michelisz und Poulsen hatten sich nämlich erst in letzter Sekunde in die Top 10 manövriert, während Michel Nykjaer (Sunred) und Javier Villa (Proteam) knapp das Nachsehen hatten. Urs Sonderegger (Wiechers) blieb bei 6,8 Sekunden Rückstand ebenso schon in Einheit eins hängen, während Tiago Monteiro (Sunred) und Fredy Barth (SEAT-Swiss) überhaupt gar nicht in Fahrt kommen konnten.

Monteiro und Tarquini waren in Brünn auf den neuen 1,6-Liter-Turbomotor von Sunred umgestiegen, der aber nur bei Tarquini ordnungsgemäß zu funktionieren schien. Monteiro rollte indes nur langsam um den Kurs, um frustriert das Handtuch zu werfen. Barth hatte dieses Triebwerk zwar schon in Ungarn im Auto gehabt, wurde aber ebenfalls vom Technikdefekt heimgesucht und strandete jäh.

Die Achterbahn-Fahrt des Schweizers dauert in dieser Saison also weiter an. Nicht viel besser lief es für den einzig verbliebenen Dieselauto-Piloten im Starterfeld: Aleksei Dudukalo (Lukoil-Sunred) fuhr in 2:11.899 Minuten auf den 16. Rang und landete damit am Ende des breiten Mittelfeldes und knapp hinter dem Trio Mehdi Bennani (Proteam), Pepe Oriola (Sunred) und Yukinori Taniguchi (Bamboo).

Q2: Muller macht ernst und holt die Pole

Im entscheidenden Top-10-Finale absolvierten die meisten Fahrer - wie in dieser Saison üblich - nur eine schnelle Runde, wobei Muller seinen Konkurrenten schon zu Beginn der zehnminütigen Session ihre Grenzen aufzeigte. Der Franzose knallte in 2:08.884 Minuten eine fast 1,5 Sekunden bessere Zeit auf den Asphalt als in Q1 und fuhr damit zum Rundenrekord in Brünn und auch zur Pole-Position.

Einzig Menu kam bereits nach einem Umlauf wieder herein, um einen späten Anlauf auf die Bestzeit zu wagen. Dieser Versuch misslang jedoch, weil sich der Schweizer einen leichten Rutscher leistete, wobei wichtige Zehntel verloren gingen. Deshalb blieb Menu "nur" Rang vier hinter Muller, Huff und Coronel. Michelisz komplettierte das ordentliche BMW Ergebnis mit dem fünften Platz in Einheit Q2.

Dahlgren sicherte sich mit Platz sechs eine tolle Ausgangslage vor Poulsen, Tarquini und O'Young. Engstler kam abschließend nicht mehr auf Touren und zum Ende der Session sogar als Fußgänger zurück zur Box - im ersten Rennen startet der Deutsche am Sonntag von Platz zehn. Gegen die WM-Spitzenreiter von Chevrolet war im Qualifying allerdings auf keinen Fall ein Kraut gewachsen...

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